Die Bürgermeister Brunsbüttels
Die Auflistung beinhaltet die Bürgermeister des alten Brunsbüttelkoogs und des 1970 entstandenen Brunsbüttel.
Mein besonderer Dank gilt Frau Karin Buns, die in mühevoller Recherche im Auftrag der Stadt viele der Daten zusammengetragen hat, sowie dem Stadtarchiv und der Stadt Brunsbüttel für die vielen Zeitungsartikel und Fotos.
Desweiteren bedanke ich mich bei Wilfried Hansen, Ernst Tange, Gerda Grabowski, Inge Hein, Helga Jungklaus, Ingrid Krabbe, Uwe Borchers, Peter Umland, Bernd Schmidt, dem „Alten Pastorat“, der Gemeinschaftsschule, der Feuerwehr, dem WSA-Brunsbüttel, dem TSV, der Brunsbütteler Zeitung und der „Sammlung von Heinz Lewerenz“ für zur Verfügung gestelltes Bild- bzw. Fotomaterial.
Nr.1 – Barthold Christian Feil 28.03.1866 – 01.04.1899
B.C.Feil wurde 1827 geboren und war der erste Amtsvorsteher der Gemeinde Brunsbüttel-Eddelakerkoog (auf Landratserlaß vom 17.7.1907 wurde daraus Brunsbüttelkoog). Im Jahre 1866 wurde er zum Landesgevollmächtigten gewählt und ebenfalls zum Koogsvorsteher für die Verwaltung der Landgemeinde Brunsbüttel-Eddelakerkoog berufen. Daneben war er ebenfalls Mitglied des damaligen Kreistages. Er bekleidete das Amt des Koogsvorstehers 33 Jahre, vom 28. März 1866 bis zum 1. April 1899. Am 10. Oktober 1902 verstarb er nach langjähriger Krankheit.
Ereignisse während seiner Amtszeit:
Gründung Bürgerverein Brunsbüttel-Ort (13.03.1867), Gründung Bürgerverein Brunsbüttelhafen (heute Bürgerverein Brunsbüttel Nord 16.01.1875 http://www.bvb-nord.de/ ), Gründung einer Feuerwehr 25.08.1879, Bau der Dampfziegelei Festge im Juni 1888, Gründung der Kanal-Zeitung 01.07.1888, Kanalbau (1887 – 1895), Eröffnung der Eisenbahnlinie Brunsbüttel-St.Margarethen-Wilster 01.05.1893, Bau Weißer Leuchtturm Soesmenhusen 1895, Bau der Portland-Zementfabrik Saturn 1898.
Nr.2 – Fritz Feil 24.03.1899 – 11.11.1919
Hinrich Friedrich Feil (bekannter unter dem selbsterwählten Namen Fritz) wurde am 31.12.1855 im Brunsbüttelerkoog geboren.
Er wurde in einer Sitzung der Gemeindevertretung am 24.3.1899 als Nachfolger des bereits langjährig erkrankten B.C.Feil zum Koogsvorsteher gewählt. In vielen Zeitungsberichten und Artikeln wurde die Bezeichnung Rentner verwendet, dies ist lt. Angaben eines Familienangehörigen nicht korrekt. Fritz Feil hatte als 56-jähriger seinen Hof verkauft und daher ohne Beruf die Funktion des Koogsvorstehers ausgeübt.
Kanal-Zeitung 1900
Kanal-Zeitung 1900
Koogsgemeindevorsteher Fritz Feil Kanal-Zeitung 1906
Am 31. März 1900 löste er den erkrankten B.C.Feil ebenfalls als Kreistagsabgeordneten für den Wahlbezirk der Koogs-Landgemeinde Brunsbüttel-Eddelakerkoog ab (s. Zeitungsartikel).
In einer Sitzung der Gemeindevertretung am 11.11.1919 übergab Fritz Feil die Amtsgeschäfte an den neugewählten Koogsgemeindevorsteher, blieb aber Stellvertreter.
Nr.3 – Friedrich Asmus 11.11.1919 – 12.01.1920
Friedrich Asmus wurde am 5. Dezember 1876 geboren. Er übernahm das Amt mit der Erklärung, daß er völliges Neuland betrete. Dies mag ein Grund dafür gewesen sein, daß er dieses bereits am 12.01.1920 wieder niederlegte.
Friedrich Asmus starb am 30. Juli .1936.
Nr.4 – Fritz Feil 12.01.1920 – 05.09.1924
In der Gemeindevertretersitzung der Landgemeinde Brunsbüttelkoog am 12.01.1920 wurde beraten, was nach dem Rücktritt des Koogsgemeindevorstehers Friedrich Asmus geschehen soll.
Auf Antrag des Gemeindevertreters Christ wurde beschlossen, das neue, in absehbarer Zeit in Kraft tretende Gemeindeverfassungsgesetz, abzuwarten und den stellvertretenden Koogsgemeindevorsteher Fritz Feil mit der Weiterführung der Amtsgeschäfte zu beauftragen, da nach der Inkrafttretung des Gesetzes sowieso Neuwahlen anständen. Der Stellvertreter erklärte sich dazu bereit mit der Auflage, daß er die dem Koogsvorsteher zustehende Entschädigung erhält.
Fritz Feil war auch stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Boje-Mittelschule (s.Bild in der Galerie).
In der Sitzung vom 05.09.1924 trat Fritz Feil von seinem Amt zurück. Das Amt des stellvertretenden Koogsvorstehers übernahm Otto F. Söhl. Fritz Feil betätigte sich nach Ablegung seines Amtes noch eine Zeitlang als Hafeninspektor in Brunsbüttelkoog (siehe Artikel aus der Brunsbüttelkooger Zeitung).
Fritz Feil ist am 22.12.1942 in Brunsbüttelkoog gestorben.
Ihm zu Ehren ist lt. Beschluß einer Sitzung der Gemeindevertretung der Gemeinde Brunsbüttelkoog am 6.2.1948 die Sudetenstraße bei der Boje-Mittelschule in „Fritz-Feil-Straße“ umbenannt worden (Alte Straßennamen in Brunsbüttel).
Ereignisse während seiner Amtszeit:
Gründung des Badevereins Brunsbüttel im März 1903, Umbenennung Brunsbüttel-Eddelaker-Koog in Brunsbüttelkoog 17.08.1907, Bau der Neuen Schleuse Brunsbüttel 1908-1914, Bau Beamtenviertel Brunsbüttel 1908-1910, Die Fähranlagen Brunsbüttel wurden 1910/1911 gebaut, Eröffnung Hafenkrankenhaus Krankenhaus Brunsbüttel 01.04.1910, erste Sitzung im neuen Rathaus 06.01.1911, erste Anlage der KiKaKo in Brunsbüttelkoog 1913, der Leuchtturm Schulstrasse geht im Juli 1913 in Betrieb,
Einweihung der Boje-Mittelschule 05.11.1913 (Realschule Brunsbüttel), Einweihung der Pauluskirche 14.03.1915, Erwerb des Hafenkrankenhauses durch die Gemeinde 02.05.1919,
Abbruch der Brücke Taterpfahl und der Kaiserhalle (Die Kaiserhalle) 1921.
Nr.5 – Otto F. Söhl 05.09.1924 – 31.05.1927
Otto Friedrich Söhl wurde am 16. April 1880 in Westerbüttel geboren.
Schon frühzeitig zeigte er in Brunsbüttelkoog und Brunsbüttel sein Geschick als Unternehmer. Der Ausschnitt einer Postkarte zeigt seinen Namen auf dem Gebäude der Koogstraße 106 (heute Eisdiele) als Händler für Schiffsproviant. Er übernahm dieses Geschäft 1902 von seinem Onkel C.H.Oelerich.
Durch den steigenden Kanalverkehr kam „Otto F.“ auf den Gedanken, auch die Belieferung der Schiffe mit zu übernehmen und so wurde ihm das erste zollfreie Lager Brunsbüttelkoogs bewilligt.
Als dann die Kanalerweiterung und der Neubau der Schleusen kam (Bau der Neuen Schleuse Brunsbüttel), war Otto F. Söhl zusammen mit der Kieler Abbruchfirma Christ auch am Abbruch vieler Häuser, z.B. der des 1. Beamtenviertels, beteiligt (Beamtenviertel Brunsbüttel).
Am 01.08.1912 kaufte er vom Vorbesitzer Gustav Parey das Hotel zur Kanalmündung . Später verpachtete er das Hotel an Albert Schulze und ca. 1924 an Georg Lampe. Ab ca. 1928 betrieb O. F. Söhl das Hotel wieder selbst. Es diente dem am 20.1.1905 gegründeten Lotsenverein der Kanallotsen als Vereinslokal.
Anfang der 1920er-Jahre gründete er zusammen mit Hamburger Kaufleuten die Bunkerölgesellschaft Otto Kamm, an der er bis 1934 beteiligt war.
1924 pachtete er die Strandhalle am Elbdeich in Brunsbüttel, deren Eigner der Badeverein Brunsbüttel war.
(siehe auch:
Läden im Koog-Koogstraße 92-95)
Der_Brunsbüttelkooger_Otto_F.Söhl
Fotos Strandhalle
Hotel Zur Kanalmündung
Otto F. Söhl war der letzte Eigentümer, bevor das Hotel am 18.06.1944 einem Bombenangriff zum Opfer fiel, bei dem seine Frau verstarb (Bomben auf Brunsbüttelkoog und Ostermoor). Von den vorher 540 m² blieb nur noch ein Rest von 16 m², auf denen er noch kurze Zeit den Schankbetrieb weiterführte, bevor die Ruine dann ganz abgerissen wurde.
Standort des Hotels war Ecke Koogstraße - Ostermoorer Straße (Läden im Koog-Koogstraße 96-108)
Siehe auch Strandhalle Brunsbüttel
Am 05.09.1924 übernahm er die Amtsgeschäfte des stellvertretenden Koogsgemeindevorstehers und führte diese bis zum 31.05.1927.
Obwohl das Hotel zur Kanalmündung 1944 größtenteils einem Bombenangriff zum Opfer fiel, benutzte Otto F. Söhl weiterhin noch die Briefköpfe.
Auch später nahm er noch als Hegeringsleiter aktiv am örtlichen Geschehen teil, wie ein Zeitungsartikel aus dem Jahre 1953 zeigt.
Otto Friedrich Söhl verstarb am 02.05.1955 in Brunsbüttelkoog.
Textquellen Brunsbüttelkooger Zeitung 1950, 1952 und 1953
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Ereignisse während seiner Amtszeit:
Elektrische Straßenbeleuchtung 1924, Petrochemie nach Brunsbüttelkoog
Nr.6 – Dr. Heinrich Timm 01.06.1927 – 13.07.1945
Dr. Heinrich Timm wurde am 19. Mai 1894 geboren.
Er übernahm am 01. Juni 1927 das Amt des Koogsgemeindevorstehers (ab Mitte der 1930er Jahre in Bürgermeister umbenannt).
Heinrich Timm verstarb am 12.07.1967 in Brunsbüttelkoog.
Ereignisse während seiner Amtszeit:
Ausbau der Elbstraße 1928, Einweihung der katholischen Kirche „Maria Meeresstern“ 17.08.1930, Ausbau der Koogstraße 1932
Nr.7 – Dr. Wilhelm Matthiessen 14.08.1945 – 15.11.1945
Wilhelm Matthiessen wurde am 09. September 1904 geboren.
In den Wirren der Nachkriegszeit und den Entnazifizierungsverfahren der englischen Militärregierung wurde für einige Monate Dr. Wilhelm Matthiessen zum kommissarischen Bürgermeister ernannt. Stellvertreter wurde Gustav Kuhr.
Die letzte Sitzung mit ihm als kommissarischen Bürgermeister war am 15.11.1945.
Wilhelm Matthiessen verstarb am 22.07.1984
Nr.8 – Gustav Kuhr 08.02.1946 – 23.09.1946
Gustav Kuhr (Lotse im Ruhestand) wurde am 03. Juli 1877 in Willmanns, Kurische Nehrung,geboren - und war somit 27 Jahre älter als sein Amtsvorgänger.
- Obersteuermannsmaat der Kaiserlichen Marine
- Ab 1.4.1911 beamteter Lotse am Kaiser-Wilhelm-Kanal in Brunsbüttelkoog
- 1913-1915 Schriftführer des Lotsenvereins Brunsbüttelkoog
- 24.2.1919 Schriftführer des Deutschen Lotsenbundes bis zur Auflösung am 8.6.1934
(aus dem Buch "Das deutsche Seelotswesen" von K.B.Kühne und G.Spelde)
Nach einem knappen halben Jahr als stellvertretender Bürgermeister (14.08.1945-08.02.1946) nahm Gustav Kuhr die Wahl zum Bürgermeister an.
Anbei ein Schreiben der Besatzungsmacht an den Bürgermeister Brunsbüttels über den Landrat des Kreises Süderdithmarschen vom 15. April 1946.
Sinngemäße Übersetzung:
Gegenstand: Bürgermeister und stellvertretender Bürgermeister
Gemeinde Brunsbüttelkoog
An: Den Bürgermeister Brunsbüttelkoog
Durch: Den Landrat des Kreises Süderdithmarschen
Von: 520 HQ Mil.Gov. Dithmarschen CCG (BE)
1. Ich habe den Auszug des Protokolls Ihrer Ratsversammlung vom 5. Februar 46
zur Kenntnis genommen, daß Sie Gustav Kuhr als Bürgermeister wünschen.
2. Gustav Kuhr ist ernannter, amtierender Bürgermeister bis er nach der
Entnazifizierung letztendlich vom Militärgouvernement ernannt wird.
3. Ich habe ebenfalls zur Kenntnis genommen, daß die Ratsversammlung Wilhelm Kasten und Otto Söhl zu stellvertretenden Bürgermeistern gewählt hat.
4. Wilhelm Kasten ist zum 1. und Otto Söhl zum 2. Stellvertretenden Bürgermeister ernannt.
(Ende der Übersetzung)
Dieses Dokument vom 15. April 1946, ausgestellt von der englischen Besatzungsmacht, bestätigt Gustav Kuhr als Bürgermeister und Wilhelm Kasten sowie Otto F. Söhl als stellvertretende Bürgermeister Brunsbüttelkoogs.
Wilhelm Kasten dürfte älteren Brunsbüttelkoogern noch als TSV-Vorsitzender (1945-1949 und 1967-1973) bekannt sein (Das Jubiläumsjahr 2017 in Brunsbüttel).
In der ersten Jahresversammlung am 23.09.1946 (gemäß Artikel XII der Verordnung Nr. 31 der Militärregierung) treffen ordnungsgemäß der Bürgermeister und 18 Gemeindevertreter zusammen. Der Gemeindevertreter Henry Schwardt wird einstimmig zum Nachfolger des bisherigen Bürgermeisters gewählt.
Gustav Kuhr verstarb am 10.05.1968.
Nr.9 – Henry Schwardt 23.09.1946 – 28.04.1950
Henry Schwardt wurde am 03.02.1899 geboren.
Am 23.09.1946 wurde er von den Gemeindevertretern einstimmig zum Bürgermeister gewählt. Henry Schwardt (SPD) hatte die Gemeinde durch die schwere und entbehrungsreiche Nachkriegszeit geführt. Er war Maschinenmeister beim damaligen Wasserbauamt Brunsbüttelkoog (s. Foto 40j-Jubiläum).
Schwardt war im Sparkassenvorstand und Kulturausschuß und vom 19. April 1948 bis 11. April 1951 Kreistagsabgeordneter. Weiterhin war er Mitglied des Kreisausschusses vom 7. Juni 1949 bis 11. April 1950. Ein Denkmal in seiner Kommunaltätigkeit setzte er sich beim Erhalt der Stadtrechte Brunsbüttelkoogs (15.01.1949).
Henry Schwardt und die Volksschule_Brunsbüttel-Süd
Der Neubau der Schule Süd, die am 5. April 1951 ihrer Bestimmung übergeben wurde, wäre ohne seine Bemühungen nicht denkbar gewesen. Der VFB-Sportplatz an der Jahnstraße war auch größtenteils sein Verdienst.
Er war Mitbegründer des VFB-Brunsbüttelkoog, dessen Vorsitzender er von 1950 bis 1960 war, sowie Mitbegründer des VFB-Vorläufers „ Freie Turnerschaft Brunsbüttelkoog“.
Seinem Einsatz war es zu verdanken, daß Brunsbüttelkoog Süd am 11. Januar 1956 eine Turnhalle erhielt. Sie entstand durch den Umbau der Maschinenhalle der Alten Zentrale (Alte Zentrale und Schleusenkraftwerke) und wurde vom damaligen Wasserbauamt unter Leitung des Oberregierungsbaurates Kattenbusch (Die Amtsvorstände des WSA-Brunsbüttel) zur Verfügung gestellt.
1961 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des VFB ernannt. Bei der Neugründung des Bürgervereins Brunsbüttelkoog Süd am 29. November 1949 war er ebenfalls dabei.
Am 21. Februar 1964 verstarb Henry Schwardt in Brunsbüttelkoog.
Ereignisse während seiner Amtszeit:
Neugründung Bürgerverein Brunsbüttelkoog Süd 29.11.1949, Währungsreform, Erhalt der Stadtrechte 15.01.1949, Schule Süd 1951, VFB-Sportplatz, Gründung VFB, provisorische Badeanlage am Fähranleger Nord 1951,
Nr.10 – Albert Schulze 01.05.1950 – 30.09.1963
Albert Schulze wurde am 12.12.1908 in Magdeburg geboren. Er hatte das Amt des Bürgermeisters vom 01.05.1950 bis zum 30.09.1963 ausgeübt.
Bei der Bürgermeisterwahl am 06.04.1950 unter Vorsitz des kurz zuvor gewählten Bürgervorstehers Albrecht standen 2 Kandidaten an. Herr Albert Schulze aus Meldorf – Vorschlag von Henry Schwardt - und der ehemalige Bürgermeister Dr. Heinrich Timm auf Vorschlag des Ratsherren Schlüter
In einer geheimen Wahl ist Albert Schulze mit 9 zu 8 Stimmen für 6 Jahre zum Bürgermeister gewählt worden und der 1.Stadtrat Friedrich Holm (Verfasser des Buches „Brunsbüttelkoog - als Seehafen und Industriestandort am Nord-Ostsee-Kanal“) zum Stellvertreter. Seine Ernennungsurkunde erhielt er am 1. Mai 1950. Eine Verlängerung der Wahlzeit auf 12 Jahre für den amtierenden Bürgermeister war durch Beschlußfassung der Ratsversammlung am 14.01.1952 festgelegt worden.
Albert Schulze war in der Sitzung vom 25.01.1962 im 2. Wahlgang mit knapper Mehrheit zum Bürgermeister für 12 weitere Jahre gewählt worden.
In einem Schreiben an Bürgervorsteher Schlüter erklärte er, man möge ihn von seinen Pflichten entbinden, da er die Absicht habe, die einstimmige Wahl des Rates der Stadt Bielefeld zum Beigeordneten anzunehmen.
Albert Schulze starb am 21.08.1965 in Bielefeld.
Ereignisse während seiner Amtszeit:
Bau des DEA-Tanklagers 1950, Das neue Stadtwappen von Willi_H._Lippert 31.10.1951, Einrichtung einer Jugendherberge Schule Süd 01.05.1952 (Jugendherbergen in Brunsbüttelkoog), Freibaderöffnung 19.06.1954 (Badeanstalten_in_Brunsbüttel#ab_1954_-_Freibad_Mole_4) , Einweihung Sportplatz Goethestraße 14.10.1956 (Goethestraße_Stadien_Sportcasino#Sportplatz_Goethestra.C3.9Fe), Landesölhafen wird seiner Bestimmung übergeben 01.10.1959 (Bau des Ölhafens Brunsbüttelkoog), Gründung Condea-Chemie 1961 (Friedhofskippe_Brunsbüttelkoog_und_dort_ansässige_Industrie#Condea).
Nr.11 – Hinderikus Alberts 01.11.1963 – 30.09.1977
Hinderikus Alberts wurde am 21.09.1912 in Manslagt (Landkreis Aurich)geboren. Er war vom 01.11.1963 bis 30.09.1977 Bürgermeister von Brunsbüttelkoog (ab 01.01.1970 Brunsbüttel).
Hinderikus Alberts starb am 02.06.1989.
Ereignisse während seiner Amtszeit:
Gründung des BSC 21.04.1967 (Das_Jubiläumsjahr_2017_in_Brunsbüttel#1967_.E2.80.93_Gr.C3.BCndung_des_BSC-Brunsb.C3.BCttel_vor_50_Jahren),Eröffnung des Elbehafens 4.7.1967 (Das_Jubiläumsjahr_2017_in_Brunsbüttel#1967_.E2.80.93_Der_Elbehafen_ging_vor_50_Jahren_in_Betrieb), Schließung des Nordbahnhofes 01.10.1969, aus Brunsbüttelkoog wird Brunsbüttel 01.01.1970, Dithmarschen ist wiedervereint 1970, Ansiedelung von Bayer und AMH 1970-76, Bau des Bildungszentrums ab 1973, Gymnasium 1975 (Gymnasium_Brunsbüttel), Gründung LF-Zentrum 1975, Kernkraftwerk Brunsbüttel geht ans Netz 23.06.1976.
Weiterhin: Vollkanalisation, Erweiterung der Boje-Realschule (Realschule_Brunsbüttel) und der Grundschule Nord (Volksschule_Brunsbüttel_Nord), Sportanlagen.
Nr.12 – Dietrich Austermann 01.10.1977 – 28.02.1981
Dietrich Austermann wurde am 22.10.1941 in Berlin geboren.
- 1962 Abitur
- 1963-1966 - Studium der Rechtswissenschaften an der Freien Universität (FU) Berlin und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
- 1967 - Erstes Juristisches Staatsexamen
- 1971 - Zweites Juristisches Staatsexamen
- seit 1971 - Mitglied der CDU
- 1972-197 - Rechtsanwalt und Notar in eigener Praxis
- 1974-1977 - Hauptamtlicher Bürgermeister von Barsbüttel (Kreis Stormarn)
- 01.10.1977-28.02.1981 - Hauptamtlicher Bürgermeister von Brunsbüttel
- 01.03.1981-15.04.1982 – Stellvertretender Stadtdirektor und Kämmerer von Göttingen
- 16.04.1982 - Mitglied des Bundestags
- 1985 - Zulassung als Rechtsanwalt beim Landgericht Itzehoe
- 1989 - Scheitern der Kandidatur für den Landesvorsitz der CDU in Schleswig-Holstein
- 1993 – Bundesverdienstkreuz
- 1994 - Sprecher der Landesgruppe Schleswig-Holstein
- seit 1994 - Mitglied des Vorstandes der CDU/CSU-Fraktion
- 1998 - Vorsitzender der Arbeitsgruppe Haushalt der Unionsfraktion und Sprecher der Landesgruppe der CDU
- 23.10.2002 - Haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion und Mitglied im Geschäftsführenden Fraktionsvorstand
- Aug. 2004 - Mitglied im Kompetenzteam von Carstensen vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2005 mit Aussicht auf das Finanzministerium
- Apr. 2005-Jul. 2008 - Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr in Schleswig-Holstein
- Jul. 2008 - Ende der Amtszeit als Landesminister
(Aus dem Internet-Wirtschaftswoche)
Ereignisse während seiner Amtszeit:
Einweihung Landeshafen Ostermoor 16.10.1978, Bau der Hochbrücke beginnt 1979 Bau der Hochbrücke Brunsbüttel, Inbetriebnahme des Freizeithallenbades 08.11.1980, Einstellung des Fährverkehrs Cuxhaven 1981, Stillegung und Abriß der Kali-Chemie 1981/82 Die Kali-Chemie in Brunsbüttel
Nr.13 – Ernst Tange 01.05.1981 – 30.04.1999
Ernst Tange wurde am 13.08.1933 geboren.
- 01.04.1954 - Dienstantritt beim Hauptpostamt Brunsbüttel (damals noch auf der Südseite in der Schoofstraße).
- 01.08.1959 bis 30.04.1972 - Betriebsleiter des Hauptpostamtes Brunsbüttel (ab 1970 im neuen Postamt in der Kautzstraße).
- 1960 übernahm Ernst Tange das erste Mal den Vorsitz des TSV-Brunsbüttel bis 1967.
- Ab 1965 mehrere Jahre Vorsitzender des Elternbeirates der Schule Süd
- 01.07.1967 – Vorsitzender des gerade gegründeten BSC-Brunsbüttel für mehr als 10 Jahre
- 01.05.1972 bis 30.04.1981-Ernst Tange bekleidet bei der Landesregierung Schleswig Holstein eine Dienststelle für den Beauftragten des Wirtschaftsraums Brunsbüttel unter der Leitung von Hans-Karl Kujath (siehe auch Bau der Hochbrücke Brunsbüttel).
- 01.05.1981 – Ernst Tange wird Bürgermeister von Brunsbüttel
- 1982 übernimmt er noch einmal den Vorsitz des TSV Brunsbüttel bis 1988
- 30.04.1999 – Verabschiedung in den Ruhestand.
- 05.01.2018 - gestorben
Bei seiner Verabschiedung am 29.04.1999 wurde Ernst Tange zum Ehrenbürger der Stadt Brunsbüttel ernannt. Er ist allerdings nicht – wie im Artikel beschrieben – der erste, sondern der 2. Ehrenbürger. Der erste war Gustav Meyer im Jahre 1953 (Gustav-Meyer-Platz in Brunsbüttel).
Ereignisse während seiner Amtszeit:
Einweihung Hochbrücke 31.10.1983 (Bau der Hochbrücke Brunsbüttel, Einweihung der Hochbrücke Brunsbüttel), Verkauf des Wasserwerks, 100-jähriger Kanalgeburtstag (Die Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals), Eröffnung der Kindertagesstätten „Löwenzahn“ und „Spatzennest“, Eröffnung Wandmaker-Einkaufszentrum, Bau des Elbeforums (Baubeginn 1989, Einweihung 1992), Einweihung SAVA 1998.
Nr.14 – Wilfried Hansen 01.05.1999 – 30.04.2011
Wilfried Hansen wurde am 25.05.1948 in Großenrade geboren. Die ersten 25 Lebensjahre verbrachte er in seinem Geburtsort.
Ab 1973 war er als Vermesser und ab 1978 als Stadtplaner bei der Stadt Brunsbüttel tätig.
Seit 1974 Personalratsvorsitzender.
Nachfolgend eine Auflistung seines aktiven Lebens:
- 1964-1984 – Mitglied der Speeldeel Burg (Wilfried Hansen hat 1981 auch in der Speeldeel der VHS-Brunsbüttel in einem Stück ausgeholfen)
- 1966-1970 - Vorsitzender des TSV-Großenrade
- 1985-1995 – Vorsitzender des TSV-Brunsbüttel
- 1985-2005 – 1.Vorsitzender des Hegerings Brunsbüttel
- 1991 – 2.Vorsitzender des Jagdvereins Brunsbüttel
- 1995-2009 – 1.Vorsitzender im Verein für Brunsbütteler Geschichte
- Seit 1991 – Mitglied der Prüfungskommission der Jungjäger Dithmarschens
- Bis 2012 – Aufsichtsrat Westholstein
- Aufsichtsrat im Wohnungsunternehmen Dithmarschen
- Beirat Stiftung Mensch Meldorf
- 1.Vorsitzender der Bürgerstiftung Brunsbüttel
Wilfried Hansen war der erste Bürgermeister im Amt, der direkt von den Bürgern gewählt wurde. Er hat vom 01.05.1999 bis 30.04.2011 die Geschicke der Stadt geleitet.
Er ist neben Gustav Meyer (1953-Die Amtsvorstände des WSA-Brunsbüttel, Gustav-Meyer-Platz in Brunsbüttel) und Ernst Tange der dritte Ehrenbürger der Stadt Brunsbüttel.
Ereignisse während seiner Amtszeit:
Inbetriebnahme der Elbefähre (1.8.1999-7.3.2001), Ausrichtung der Dithmarscher Kohltage 2001, 2001-Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Ostermoor (Feuerwehr_Brunsbüttel-2#Feuerwehr_Ostermoor), 2002-2.Großsporthalle Bildungszentrum, 2004-aus Norsk-Hydro wird Yara, 2004-Lanxess nimmt Betrieb auf, 2004-Brunsbütteler Rundschau stellt ihr Erscheinen ein, 2005-Gustav-Meyer-Platz in Brunsbüttel neu gestaltet, 2006-Fußballstadion Olof-Palme-Allee (Goethestraße_Stadien_Sportcasino#Stadion_Olof-Palme-Allee), 2006-Inbetriebnahme Brennelemente-Zwischenlager beim KKB, 2007-Inbetriebnahme Hüttendorf, 2007-Grundrenovierung der Koogstraße, 2010-aus der Boje-Realschule wird die Regionalschule, 2008-Gründung Stadtwerke Brunsbüttel, 2008 die neue Justus v. Liebig-Straße wird dem Verkehr übergeben, 2008-Schließung Grundschule Süd, 2008-DyStar insolvent, 2009-Anbau Boy-Lornsen-Schule, 2010-Neubau Kindergarten Memeler Straße, 2010-Umbau Schule Süd in Kindergarten und Jugendtreff.
Nr.15 – Stefan Mohrdieck vom 01.05.2011 - 31.05.2018
Stefan Mohrdieck ist am 23.01.1967 in Brunsbüttelkoog geboren worden.
- 1983 - Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Brunsbüttel
- 1986 - Verwaltungsfachangestellter in der Stadtverwaltung. Später absolvierte er ein Studium an der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz mit dem Abschluß Dipl. Verwaltungswirt (FH). Danach war er in den Bereichen Städtebauförderung, Allgemeine Verwaltung, Schule und Kultur tätig.
- Ab 1999 wurde Stefan Mohrdieck mit den Aufgaben des Tourismusbeauftragten betraut und hat während dieser Zeit neue Kontakte geknüpft (Maritime Landschaft Unterelbe, Entwicklung des NOK-Radweges, Regionalentwicklung schlesw.-holsteinische Unterelbe, Dithmarschen Tourismus e.V., Nordseebäderverband etc).
- 2000 – Wahl zum Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Brunsbüttel/Ort.
- 2000 – Mitglied im Lenkungsausschuss zur Organisation des Kanalgeburtstages, hat den RSH-Kindertag in Brunsbüttel mit organisiert.
- 2003 – Leiter des Ordnungsamtes
- 2006 - Auf Vorschlag Mohrdiecks Neustrukturierung der Verwaltung, Einrichtung eines Bürgerbüros, Einführung neuer EDV-Fachverfahren (elektronische Aktenführung, Sitzungsdienstprogramm mit Zugang für Ratsversammlung und Bürger).
- 2008 - Geschäftsführer der neu gegründeten Stadtwerke Brunsbüttel GmbH
- 2009 - Nebenamtlicher Vorstand des Wohnungsunternehmens Dithmarschen eG, Mitglied im Vorstand der Volkshochschule Brunsbüttel e.V.
- 2010 – Kandidatur zum Bürgermeister Brunsbüttels
- Februar 2011 – Wahl zum Bürgermeister
- Wiedergewählt am 26. Februar 2017
- Am 01.06.2018 Aufnahme des Amtes als Landrat von Dithmarschen
Vereinsmitgliedschaften:
- Evangelische Kirchengemeinde Brunsbüttel
- Freiwillige Feuerwehr Brunsbüttel/Ort (seit 1984)
- Bürgerverein Brunsbüttel-Ort e.V.
- Volkshochschule Brunsbüttel e.V.
- VfB Brunsbüttel e.V. - Mitglied im Organisationsteam des Citylaufs
- BSC Brunsbüttel e.V.
- Brunsbütteler Sportverein e.V.
- Wohnungsunternehmen Dithmarschen eG
- Mieterverein „Gute Nachbarschaft e.V.“
- Fachverband der Hauptverwaltungsbeamten in Dithmarschen
- Arbeitsgemeinschaft Innere Verwaltung der Mittelstädte im Städteverband Schleswig-Holstein
- Bürgerverein Brunsbüttel-Nord e.V. seit 2013
- Verein für Brunsbütteler Geschichte e.V.
Die Zeit vom 01.06.2018 bis 30.09.2018 wurde vom Ersten Stadtrat Peter Hollmann überbrückt.
Nr.16 – Martin Schmedtje ab 01.10.2018
Martin Schmedtje ist am 20. August 1966 in Brunsbüttelkoog geboren worden. Aufgewachsen ist er in der Nachbarschaft von Kudensee.
- Ausbildung zm Verwaltungsangestellten beim Amt Itzehoe-Land in Itzehoe
- Sachbearbeiter in verschiedenen Bereichen
- Standesbeamter
- Ausbildungsbeauftragter
- Personalratsvorsitzender
- bis 31.08.2009 Ordnungs- und Sozialamtsleiter
- bis 30.09.2018 Pressesprecher und Gremienbetreuer für Ältestenrat, Hauptausschuß und Kreistag beim Kreis Rendsburg-Eckernförde
- Mit Wirkung vom 01.10.2018 Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel
Ehrenämter
- 2003 - 2009 Stellvertretender Gemeindewehrführer der Freiwiligen Feuerwehr Breiholz
- 2008 - 2018 Bürgermeister der Gemeinde Breiholz
- 2008 - 2018 Vorstandsmitglied Wasserbeschaffungsverband (WBV) Mitteleider
- 2013 - 2018 2.stellvertretender Amtsvorsteher des Amtes Hohner Harde
Beinahe-Bürgermeister John Jacobsen
John Jacobsen wurde am 30.12.1895 in Cuxhaven geboren.
Er war für die einen der Rektor der damaligen Volksschule Brunsbüttelkoog (er trat 1961 in den Ruhestand), für die anderen der Kommodore der Seglervereinigung Brunsbüttel SVB (er war Gründungsmitglied und seit 1964 Kommodore) oder Gründungsmitglied und Vorsitzender der VHS-Brunsbüttel (Gründungsfeier 20.08.1947 im „Hotel Zur Post“). Er war ein politisch sowie auch organisatorisch aktiver Mensch, dem Brunsbüttel viel zu verdanken hat.
Eine große Passion von ihm war das Schreiben von Gedichten, Geschichten (seit 1917) und kleinen Shanties.
Von Ministerpräsident Stoltenberg erhielt er am 13. Juni 1979 die „Schleswig-Holstein-Medaille“.
Schon kurz nach dem Krieg, im November 1945 setzte sich die Mehrheit der damaligen Gemeindevertreter für ihn als kommissarischen Bürgermeister ein und unterbreiteten ihren Vorschlag dem damaligen Landrat.
Transkription des Sitzungsberichts:
Geschehen: Brunsbüttelkoog, den 30. Novbr. 1945
Zur Beratung der auf heute, 16 Uhr anberaumten Sitzung waren die Gemeindeverordneten am 26. November 1945 unter Mitteilung von Ort und Stunde der Beratung und der Tagesordnung geladen.
Anwesend nachbenannte Mitglieder der Vertretung:
- 1. Stellv. Bürgermeister Kuhr
- 2. Gemeindeverordneter Keden
- 3. Gemeindeverordneter Samter
- 4. Gemeindeverordneter Bornholt
- 5. Gemeindeverordneter Otto F. Söhl
- 6. Gemeindeverordneter Hosse
- 7. Gemeindeverordneter Mohr
- 8. Gemeindeverordneter Corneel
- 9. Gemeindeverordneter Umland
- 10. Gemeindeverordneter R. Tiedemann
- 11. Gemeindeverordneter Becker
Außerdem: Verwaltungsinspektor Lange als Protokollführer
Tagesordnung:
Vorschlag betr. Ernennung eines kommissarischen Bürgermeisters
Die Verhandlungen ergaben folgendes:
Beschluß
Zu 1: der stellv. Bürgermeister gibt zunächst bekannt, daß der Herr Landrat, wie er telefonisch mitgeteilt hat, der Ansicht ist, daß nicht der jetzige Gemeinderat sondern der neu zu bestellende Gemeinderat den zu bestellenden kommissarischen Bürgermeister vorschlagen soll.
Nach eingehender Aussprache sind die Gemeinderäte in der Mehrheit der Meinung, den zu bestellenden kommissarischen Bürgermeister durch den jetzigen Gemeinderat vorschlagen zu lassen. Der Gemeinderat beschließt mit 9 Stimmen gegen 1 Stimme die Wahl des kommissarischen Bürgermeisters heute vorzunehmen.
Als kommissarischen Bürgermeister schlägt der Gemeinderat Samter den Reichsprüfer Wilhelm Goetsch, wohnhaft in Brunsbüttelkoog, der Gemeinderat Hosse den früheren Lehrer John Jacobsen, wohnhaft in Brunsbüttelkoog, vor.
Bei Abstimmung über die beiden Vorschläge, die durch Stimmzettel vorgenommen wurden, entfallen auf Goetsch 4 Stimmen und auf Jacobsen 6 Stimmen. Auf Grund dieses Abstimmungsergebnisses soll Jacobsen dem Herrn Landrat zur Bestellung als kommissarischer Bürgermeister vorgeschlagen werden.
Ende der Transkription
Über die Gründe seiner Nichternennung können nur Vermutungen angestellt werden.
Es ist wohl davon auszugehen, daß die britische Besatzungsmacht ihn nicht als Bürgermeister akzeptiert hatte – und so wurde es Gustav Kuhr.
Eine andere Möglichkeit wäre auch, daß man ihn keiner Doppelbelastung aussetzen wollte. JJ wurde nach Kriegsende zum Leiter der Volksschule beauftragt – und 1946 zum Rektor derselben ernannt.
Fotos und Artikel
John Jacobsen und seine Klasse 1935
John Jacobsen und Willi H. Lippert Ende der 50er-Jahre
John Jacobsen starb am 09.02.1984 in Brunsbüttel
Hans Kaminski 07.07.1950 – 31.01.1970
Als langjähriger Bürgermeister Brunsbüttels gehört Hans Kaminski nur bedingt in die Reihe der Bürgermeister Brunsbüttelkoogs, da er nach der Gebietsreform 1970 nur noch für einen Monat im Amt in Brunsbüttel-Ort und Hinderikus Alberts Bürgermeister von ganz Brunsbüttel war. Aufgrund seiner Verdienste als Bürgermeister des namensgebenden Altteils der Stadt soll hier nicht auf ihn verzichtet werden.
Hans Kaminski wurde am 04.01.1903 in Brunsbüttelkoog auf der Südseite geboren.
Nachdem er 1918 als Verwaltungslehrling begonnen hatte, war er vom 18.08.1928 bis 04.08.1933 Kirchspielsschreiber der Kirchspielslandgemeinde Brunsbüttel. Dann folgte die Entlassung und es wurde ihm daraufhin nach einer schriftlichen Mitteilung des Regierungspräsidenten zu Schleswig das Betreten der Dienstgebäude verwehrt. Am 29.09.1945 wurde er wieder Kirchspielsschreiber und am 23.12.1945 Standesbeamter des Amtsbezirks Brunsbüttel.
Schließlich erhielt Hans Kaminski am 01.06.1946 die Ernennung zum Gemeindedirektor Brunsbüttels mit gleichzeitiger Berufung zum Beamten auf Lebenszeit.
Die Landesregierung Schleswig Holsteins berief ihn am 03.03.1949 zu einer Sitzung als Mitglied der Regierungskommission in Sachen Verwaltungsreform.
Aufgrund der Ernennung zum hauptamtlichen Bürgermeister am 07.07.1950 wurde Kaminski aus dem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit in ein Beamtenverhältnis auf Zeit versetzt.
- 04.03.1953 – Berufung in den Verwaltungsausschuß des Arbeitsamtes Heide
- 27.04.1959 – Stellvertretender Vorsteher des neu gegründeten Wasserbeschaffungsverbandes Süderdithmarschen
- 01.03.1962 – Wahl in den Prüfungsausschuß für Kriegsdienstverweigerer des Kreises Dithmarschen
- 07.06.1962 – Wiederwahl zum Bürgermeister auf 12 Jahre
- 30.10.1968 – Verleihung der Freiherr vom Stein Gedenkmedaille durch den Innenminister des Landes Schleswig Holstein
- 22.11.1968 – Beglaubigung der Abschrift Patenterteilung Bezeichnung „Bekanntmachungstafel“ (11.06.1950)
- 31.01.1970 – Versetzung in den Ruhestand
- November1978 – Verleihung der Bugenhagen-Medaille durch den amtierenden Bischof Probst Dr.Sievers
- März 1979 – Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande durch den Staatssekretär des Innenministeriums Dr. Knack
- Februar 1980 – Ehrenmedaille für 25-jährige Mitgliedschaft im Aufsichtsrat des Gemeinnützigen Wohnungsunternehmens überreicht durch den Aufsichtsratsvorsitzenden und Landrat Buhse.
Der Zeitungsbericht über Wirken und Tod von Hans Kaminski am Ende der Foto-Galerie beschreibt seine Verdienste und seine Auszeichnungen ausführlich.
Bgm Kaminski,Pastor Heinrich,Emil Hecker
Am 26.11.1985 starb Hans Kaminski 82-jährig in Brunsbüttel.
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