Bau der Hochbrücke Brunsbüttel

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Mein Dank geht an das WSA-Brunsbüttel und das Stadtarchiv Brunsbüttel für Zeitungsartikel zum Thema Kanalquerung, an Peter Gennun, Bernd Schmidt und Johann Scholz für Fotomaterial.
Uwe Möller

Dieser Beitrag stellt keine technische Beschreibung des Bauwerks dar, das kann z.B. bei Wikipedia unter Hochbrücke Brunsbüttel nachgelesen werden. Er soll vielmehr eine Chronologie der Entstehung und Wirren der politischen Entscheidungen sein.

Revolutionäre Gedanken bereits 1959 und 1969

Am Anfang war der Tunnel

„Der Tunnel wird gebaut und Bonn soll zahlen ...“
war der Beschluß einer Sitzung der hiesigen Stadtvertretung, auf den ein Artikel der Brunsbüttelkooger Zeitung vom 01.04.1963 verwies. Über das wie und wo war man noch unschlüssig, er mußte nur beleuchtet sein.

Statiker Heinrich Groth

Kurz davor, ebenfalls im Jahre 1963 hatte der Brunsbüttelkooger Statiker und Diplomingenieur Heinrich Groth bereits einen fertigen Plan für einen Auto- und Eisenbahntunnel entworfen. Seine Büroräume befanden sich in der Bojestraße gegenüber der Mittelschule.


1970 kam der Tunnel dann so richtig wieder ins Gespräch, da in den Urlaubsmonaten die Wartezeiten an den Fähren erheblich waren und die anstehende Industrieansiedelung eine schnelle Querung erforderte.


Brunsbütteler Zeitung vom 26.09.1970 - Der CDU-Spitzenkandidat Schleswig Holsteins Gerhard Stoltenberg, der Brunsbütteler (Brunsbüttelkoog ist am 01.01.1970 in Brunsbüttel umbenannt) Bürgermeister Hinderikus Alberts und der Geschäftsführer der Elbehafen GmbH Hans-Harald v.Fischer-Benzon waren sich einig, daß schnellstmöglich die Tunneltrasse festgelegt werden müsse. Der ebenfalls bei der Diskussion anwesende neue Chef des Wasserbauamtes (heute Wasser- und Schiffahrtsamt) Ulrich Plate sprach sich ebenfalls für eine schnelle Lösung der Trassenführung aus, damit bis 1976 der Tunnel fertiggestellt werden könnte. Er führte an, daß 70% des Verkehrs ortsgebunden sei und somit der Tunnel ortsnah konzipiert werden müßte.

Links:
Die_Bürgermeister_Brunsbüttels#Nr.11_.E2.80.93_Hinderikus_Alberts_01.11.1963_.E2.80.93_30.09.1977
Die_Amtsvorstände_des_WSA-Brunsbüttel#Nr.11_.E2.80.93_Ulrich_Plate_1968-1993

Brunsbütteler Zeitung vom 03.10.1970 - Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Karl-Heinz Narjes erzeugte „Goldgräber-Stimmung“. Er bezifferte die Kosten des Tunnels auf ca. 250 Millionen DM und deutete erfolgreiche Verhandlungen an.
Brunsbütteler Zeitung vom 16.10.1970 - Landrat Karl-Heinrich Buhse erwartet Vorrang für den Tunnel, da sonst die Industrialisierung an uns vorbeilaufen würde .
Brunsbütteler Zeitung vom 06.11.1970 - DGB-Vorsitzende aus Heide und Itzehoe meinten, eine Fertigstellung wäre nicht vor 1976/77 zu erwarten und käme folglich zu spät.

Norddeutsche Rundschau vom 25.11.1970 - Der Landesbeauftragte für Brunsbüttel, Ministerialdirigent Hans-Karl Kujath meinte, die Tunneltrasse würde allgemein zufriedenstellend sein und betonte, daß bei der Trassenfestlegung viele Interessen zu berücksichtigen seien. Möglich seien mehrere Lösungen. Die Stadt Brunsbüttel bevorzuge eine Querung zwischen Kkm 5,2 und Kkm 5,7. Von einer ortsfernen Lösung im Gebiet Kudensee sprach kaum jemand.
Norddeutsche Rundschau vom 28.11.1970 - Bei einer Diskussionsveranstaltung des Unternehmensverbandes Westküste plädierte deren Vorsitzender Roger Asmussen (CDU-Kreistagsabgeordneter in Dithmarschen - ab 1971 Landtagsabgeordneter) für eine Fertigstellung des Tunnels bis 1975, da in dem Jahr die Inbetriebnahme des Bayer-Werkes geplant ist. Weiter steht in dem Artikel, daß die Trassenführung folgende Gesichtspunkte berücksichtigen müsse:

  • Brunsbüttel muß sich industriell und wohngebietsmäßig ausgewogen entwickeln können, wobei das Hauptwohngebiet nördlich des Kanals liegen sollte.
  • Die Trasse einschließlich der Zubringerstraßen sollten so aufeinander abgestimmt sein, daß auch die Interessen der nördlich des Kanals gelegenen Orte der Westküste weitgehend berücksichtigt werden.

Brunsbütteler Zeitung vom 28.11.1970 - Roger Asmussen begründete die Wichtigkeit der Trassenführung des Tunnels damit, daß vor allem die industrielle und wohngebietsmäßige Entwicklung Brunsbüttels davon abhänge. Das Hauptwohngebiet sollte auf der Nordseite des Kanals liegen .

Brunsbütteler Zeitung vom 30.11.1970 - Für Brunsbüttel bestehe nicht die Gefahr, daß nur Industrie angesiedelt werde, es würden auch neue Wohngebiete erschlossen, so Regierungsbaurat Stender von der Abteilung Raumordnung des Innenministeriums von Schleswig Holstein.

Brunsbütteler Zeitung vom 30.11.1970 - Präsident Vogel von der WSD-Kiel gab zu bedenken, daß auch die 3. Großfähre, die 1972 in Einsatz kommen soll, nicht als Dritt-Fähre in Brunsbüttel in Einsatz kommen könne. Wenn künftig 5000 Arbeitnehmer jeden Tag den Kanal queren würden, gebe es lange Staus an den Fähren. Er gab auch zu bedenken, daß Planung und Bau des Kanaltunnels Rendsburg derzeit 8 Jahre in Anspruch genommen hätten, also werde der hiesige Tunnel wohl kaum 1975 fertig sein.
Auf Anfrage der BZ im November 1970 erklärte Ministerialrat Wicht vom Bundesverkehrsministerium, er gehe davon aus, daß der 4-spurige Tunnel 1980 eröffnet werden könne.
Norddeutsche Rundschau vom 21.01.1971 - Der Tunnel wird 200 Millionen DM kosten. Bis Ende der 70er Jahre werden im Wirtschaftsraum Brunsbüttel rund 13 000 neue Arbeitskräfte eingesetzt worden sein – davon 5 000 seitens der Bayer-Werke, 2 000 damit in Verbindung stehender Werke und jährlich 600 weitere für andere Branchen.

Das Wort Brücke erscheint vorsichtig


Brunsbütteler Zeitung vom 06.03.1971 - Schleswig Holsteins Minister für Wirtschaft und Verkehr Narjes bevorzugt eine Trasse bei Ostermoor, wobei er auch den Bau einer Brücke wegen finanzieller Vorteile nicht ausschließen wolle.
Kieler Nachrichten vom 06.03.1971 - Auch der Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahlen 1971, Stoltenberg schließt die Brücken-Alternative nicht aus, da dies mindestens 50 Millionen DM billiger würde.
Norddeutsche Rundschau vom 09.03.1971 - Brücke kostet rund 150 Millionen DM, Tunnel 200-250 Millionen DM. Kostenstreit zeichnet sich ab. Grundsätzlich wäre für eine Brücke die Straßenbauverwaltung – und für einen Tunnel die Wasserbauverwaltung zuständig.

Brückenmodell bei Ostermoor


Norddeutsche Rundschau vom 27.03.1971 - Eine ortsinnere Brücke ist noch im Gespräch. Ein ortsinnerer Tunnel erscheine ausgeschlossen, weil ansiedelnde Firmen (allen voran Bayer) zu viel Gelände verlieren würden. Rundschau veranstaltet Preisausschreiben – Mehrheit sprach sich für einen Tunnel aus.
Norddeutsche Rundschau vom 07.04.1971 - Dr. Hans Apel (Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Bundestages) will die Entscheidung - ob Brücke oder Tunnel – noch 1971 fällen. Die Finanzierung ist noch unsicher, da der Großteil der Finanzen für die Olympiade 1972 benötigt werde.
Brunsbütteler Zeitung vom 07.04.1971 - Noch in diesem Jahr könnte eine Entscheidung getroffen werden, wo die Kanalquerung gebaut wird, meinte Apel.

Dr. Hans Apel

Ob Tunnel oder Brücke hänge von den Finanzen des Bundes ab. Er selbst sei der Ansicht, es sollte eine Brücke gebaut werden, da das zügiger gehe.
Brunsbütteler Zeitung vom 22.04.1971 - Der Präsident der Wasser – und Schiffahrtsdirektion Nord Vogel meinte, ohne 4. und 5. Großfähre wäre die Bauzeit der Kanalquerung nicht durchzustehen.
Norddeutsche Rundschau vom 28.05.1971 - Die Planungsfirma AGE-Plan Essen und der Bayer-Konzern setzen sich für eine Kanalquerung bei Taterpfahl ein. Das Land schlägt eine Brücke bei Ostermoor vor, Diplomingenieur Groth hält nach wie vor eine innerstädtische Tunnelquerung für richtig.
Norddeutsche Rundschau vom 05.06.1971 –Der Landrat des Kreises Dithmarschen Buhse steht für eine ortsferne Lösung der Kanalquerung. So habe die künftige Industrieansiedelung genügend Spielraum.
Brunsbütteler Zeitung vom 09.06.1971 - Fa. Bayer und Landrat Buhse sind sich einig: Taterpfahl (bei Kudensee) sei der richtige Platz für eine Kanalquerung. Hier stand schließlich schon einmal eine Eisenbahn-Drehbrücke (Nach dem Bau der Eisenbahnhochbrücke Hochdonn 1920 abgerissen). Die innerstädtische Lösung bringe zuviel Komplikationen mit sich.
Die Welt vom 14.06.1971 - Die geplante Kanalquerung in Brunsbüttel erweckt auch überregionales Interesse. „Die Welt“ weist auf die Ungewißheit in der Planung hin, da sich das Bundesverkehrsministerium mit noch bevorstehenden Entscheidungen schwer tut. Die Landesregierung in Kiel und die Ratsversammlung Brunsbüttel halten die Querung in Ostermoor für die beste Lösung. Ob es einen Tunnel oder eine Brücke geben wird, ist weiterhin offen. In ihrem Artikel geht „Die Welt“ u.a. auch davon aus, daß die augenblickliche Einwohnerzahl Brunsbüttels zum Jahresende von jetzt 13 000 auf ca. 25 000 ansteigt.

Georg Leber

Norddeutsche Rundschau vom 19.06.1971 - Abgeordnete aus Steinburg und Dithmarschen setzen sich beim Bundesverkehrsminister Georg Leber für eine rasche Entscheidung der Trassenführung ein.
Brunsbütteler Zeitung vom 15.07.1971 - Nachdem am letzten Sonntag auf der Nordseite Brunsbüttels eine Auto-Warteschlange zeitweilig bis Höhe Marktplatz Koogstraße und parallel dazu von der Ostermoorer Fähre bis zur Mitte des Ölhafens stand , wurde ein Fußgängertunnel in Ostermoor als Zwischenlösung diskutiert. Es sollten Parkplätze auf der Nordseite gebaut und ein Bustransfer zu den Betrieben eingerichtet werden.
Norddeutsche Rundschau vom 21.07.1971 - Landesbeauftragter Kujath trifft sich mit Kai-Uwe v.Hassel (Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Steinburg/Dithmarschen Süd), um die brennende Frage der Kanalquerung zu diskutieren.

Kai-Uwe v.Hassel

Brunsbütteler Zeitung vom 10.09.1971 - Die CDU-Fraktion Brunsbüttels und Ministerialdirigent Kujath halten die Tunnelquerung bei Taterpfahl für optimal.
Brunsbütteler Zeitung vom 15.09.1971 - Der Brunsbütteler Verein für Handel und Gewerbe protestiert gegen die Verzögerung des Baus einer festen Kanalquerung. Alle sind sich einig, eine weitere Verzögerung sei eine erhebliche Geschäftsschädigung und man sollte doch Klage erheben.

Peter Lützen

Brunsbütteler Zeitung vom 16.10.1971 - Bei einer Besichtigung des Nord-Ostsee-Kanals durch schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete, dem Präsidenten der WSD-Nord und Landrat Buhse wurde die Vermutung laut, daß die Landesregierung den Bayer-Werken die Zusage gemacht hätte, die Tunneltrasse nach Ostermoor zu verlegen. Damit wäre dann auch eine Verlegung der B5 außerhalb der Stadt verbunden.
Brunsbütteler Zeitung vom 20.10.1971 – Der Standort für den Kanaltunnel wird immer mehr eingekreist. Er soll jetzt 150m östlich der jetzigen Fährlinie liegen, also innerörtlich.

Unterschiedliche Tunnellösungen


Dithmarscher Rundschau vom 21.10.1971 – Georg Leber (SPD): Straßentunnel soll 700m nordöstlich der Fähre Brunsbüttel Nord, also stadtnah, gebaut werden, um künftige Industrie- und Siedlungsgebiete optimal zu verknüpfen.
Norddeutsche Rundschau vom 23.10.1971 – Verkehrsminister Narjes (CDU) attackiert die stadtnahe Planung Bonns. Geld für die Kanalquerung angeblich nicht gesichert.
Norddeutsche Rundschau vom 25.10.1971 – Bürgermeister Alberts befürchtet den Rückzug Bayers, außerdem müsse der Flächennutzungsplan wieder umgekrempelt werden.
Norddeutsche Rundschau vom 26.10.1971 – Die CDU-Stadträte Otto Sievers und Gerhard Grabowski halten die Entscheidung Bonns für nicht endgültig. Die Wasser - und Schiffahrtsverwaltung will durch die ortsnahe Lösung die Fährverbindung einsparen.

Dithmarscher Rundschau vom 28.10.1971 – Die Angst vor dem Rückzug des Bayer-Konzerns hängt wie ein Damokles-Schwert über der Stadt. Der SPD-Stadtrat Ernst Tange, der FDP-Stadtrat Hergen Tantzen, sowie CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Fritz Lorenz fordern mehr Transparenz bei der Planung.

Doch wieder ein Tunnel?

Brunsbütteler Zeitung vom 06.11.1971 – Landes-FDP für stadtnahe Tunneltrasse
Dithmarscher Rundschau vom 08.11.1971 – Endlich! Narjes trifft sich mit Leber in Bonn.
Dritte Großfähre erst Frühjahr 1973.
Brunsbütteler Zeitung vom 10.11.1971 – Bundesminister Leber und Landesminister Narjes einigen sich auf einen Tunnelbau. Eine Arbeitsgruppe, der Bundes- und Landesbeauftragte angehören, soll jetzt zügig über die Trasse verhandeln. Industrie und Stadt sollen angehört werden.
Brunsbütteler Zeitung vom 20.11.1971 – Industrie- und Handelskammer Flensburg für eine ortsferne Querung
Brunsbütteler Zeitung vom 24.03.1972 – SPD-Bundestagsabgeordneter Detlef Haase, SPD-Kreisvorsitzender Henning Pohl und WBA-Leiter Plate einig, auch nach Tunnelbau Fähre Ostermoor nicht entbehrlich.

MdB Detlef Haase

Brunsbütteler Zeitung vom 12.04.1972 – Arbeitsgruppe hat sich für ortsferne Kanalquerung bei Taterpfahl entschieden. Noch ist nicht geklärt, ob Brücke oder Tunnel.
Brunsbütteler Zeitung vom 19.05.1972 – Kanaltunnel-Trassenbeschluß erst nach Pfingsten. Tunnel wird kaum vor 1978 dem Verkehr übergeben.
Brunsbütteler Zeitung vom 29.05.1972 – Bundesverkehrsministerium hat entschieden – jetzt ortsferne Kanalquerung bei Taterpfahl. Damit schließt Bonn sich Kiel an.
Dithmarscher Rundschau vom 29.05.1972 – Leber hat gesprochen, egal ob Brücke oder Tunnel – Querung bei Taterpfahl.
Brunsbütteler Zeitung vom 30.05.1972 – Bürgermeister Alberts: Jetzt kommt es darauf, die erforderlichen Mittel bereitzustellen. Stadt verschickt Einladungen an 5 Architektengruppen.
Dithmarscher Rundschau vom 31.05.1972 – Kanalkreuzung kostet etwa 300 Millionen DM. Tunnel hätte höhere Betriebskosten, Brücke höhere Unterhaltungskosten. Querung würde nicht vor 1978 fertig.
Dithmarscher Rundschau vom 22.06.1972 – Georg Leber: Baubeginn und Baudurchführung werden durch die aufgeschobene Entscheidung zur Alternative Brücke oder Tunnel nicht verzögert. Experten einig: Querung nicht vor 1978-80 fertig.

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Brunsbütteler Zeitung vom 30.06.1972 – Regierungsbaudirektor Hermann Selmer: Die Tendenz geht momentan zur Kanalbrücke hin.
Brunsbütteler Zeitung vom 05.07.1972 – Im August fällt die Entscheidung Brücke oder Tunnel
Brunsbütteler Zeitung vom – 07.07.1972 – Laut Landeswirtschafts - und Verkehrsminister Narjes können vor 1976 noch keine Mittel bereitgestellt werden. Nun soll das Land vorfinanzieren.

Tunnelserenade von John Jacobsen

Lauritzen: Brücke würde Landschaft verstümmeln

Dithmarscher Rundschau vom 29.07.1972 – Der neue Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen (SPD) hat sich für die Tunnellösung ausgesprochen.


Dithmarscher Rundschau vom 08.09.1972 – Minister Lauritzen und Narjes sind sich einig – Tunnelbau als Fortsetzung der B5 etwa 4 km von Brunsbüttel entfernt bei Taterpfahl.
Bild-Zeitung vom 08.09.1972 – Tunnel bei Taterpfahl Anschluß an die B5, erster Spatenstich nicht vor 1976. Kosten 200 Millionen DM.
Brunsbütteler Zeitung vom 11.09.1972 – Umfrage in Brunsbüttel ergab: Tunnel anstatt Brücke als feste Kanalquerung findet allgemeine Zustimmung.
Brunsbütteler Zeitung vom 14.09.1972 – Tunneltrasse kreuzt den Kanal bei Kanal-km 6,090 in schrägem Winkel, Schöpfwerk Josenburg muß verlegt werden.
Brunsbütteler Zeitung vom 15.11.1972 – Lauritz Lauritzen: Kanalbrücke hätte Landschaft verstümmelt.

Besichtigung eines Modells


Brunsbütteler Zeitung vom 15.06.1973 – Stoltenberg: Bis 1976 „Grün“ für Kanal-Tunnel und Grünenthaler Brücke
Dithmarscher Rundschau vom 18.09.1973 – Das Neubauamt Tunnel Brunsbüttel (Ostermoorweg 74) sucht Ingenieure.
Dithmarscher Rundschau vom 13.12.1973 – Baubeginn für Tunnel 1975 und Fertigstellung 1979. Technische Einzelheiten des Tunnels stehen schon fest: Fahrspuren 7m breit, Tunnelhöhe 9,90m, Verkehrsaufkommen stündlich 2500 PKWs und 300 LKWs.
Büsumer Strandzeitung vom 19.12.1973 – Termin für Tunnelbau steht jetzt fest, Kosten 300 Millionen DM, Tunnel soll Kanalfähren Brunsbüttel überflüssig machen.
Brunsbütteler Zeitung vom 08.08.1974 – MdB-Detlef Haase: Tunnel-Vorarbeiten finanzgesichert
Brunsbütteler Zeitung vom 18.09.1974 – Der seit dem 16.05.1974 amtierende Bundesverkehrsminister Kurt Gscheidle äußerte die Befürchtung, daß die geplante Untertunnelung des Kanals nicht mehr in einem dem Entwicklungsvorhaben insgesamt angemessenen Zeitraum zu realisieren sei.
Brunsbütteler Zeitung vom 19.09.1974 – Bau des Tunnels finanziell nicht mehr gesichert.

Brunsbütteler Zeitung vom 04.10.1974 – Regierungsbaudirektor Manfred Huhnholz, Vorstand des Neubauamtes Tunnel Brunsbüttel: Entwurfsarbeiten für Tunnel machen Fortschritte.

Tunnelentwurf 1974

Brunsbütteler Zeitung vom 21.11.1974 – Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Dr. Uwe Barschel meinte, der Bund will seine Versprechen nicht einhalten.
Brunsbütteler Rundschau vom 28.11.1974 – Roger Asmussen: Bisher keine befriedigende Erklärung des Bundes zur Tunnelfinanzierung
Brunsbütteler Rundschau vom 04.12.1974 – Landtagspräsident Dr. Helmut Lemke erklärte in einem Pressegespräch, daß im Falle einer CDU-Regierungsübernahme in Bonn der Bau des Tunnels allerhöchste Priorität hätte.


Bild-Zeitung vom 14.02.1975 – Bundesverkehrsminister Gscheidle sichert dem Landtagskandidaten Schleswig Holsteins Emeis den Bau des Tunnels schriftlich zu
Brunsbütteler Zeitung vom 01.03.1975 – Finanzierung des Tunnels noch nicht gesichert. Land soll sich namhaft an den Kosten beteiligen.
Brunsbütteler Zeitung vom 20.03.1975 – SH-Verkehrsminister Westphal: Baubeginn des Tunnels noch 1975 möglich. Übernahme von Kosten ist für die Gemeinde unmöglich.
Brunsbütteler Rundschau vom 20.03.1975 – Land wird sich nicht an den Kosten für den Tunnel beteiligen.

1975 - Kleine Anfrage an die Bundesregierung und Antworten


Brunsbütteler Zeitung vom 26.07.1975 – Kai-Uwe v. Hassel und MdB Sick fordern vom Bund die Übernahme der Kanalquerung ins Konjunkturprogramm
Brunsbütteler Rundschau vom 19.09.1975 – MdB Willi-Peter Sick plädiert für eine Brücke, da Fachleute erklärten, die Tunnelentscheidung sei bei dem vorherrschenden Untergrund von vornherein falsch gewesen.
Brunsbütteler Zeitung vom 25.09.1975 – Priorität ist wichtiger als Entscheidung über die Frage ob Brücke oder Tunnel

Geplante Tunneltrasse

Endgültige Entscheidung für eine Brücke


Brunsbütteler Rundschau vom 09.10.1975 – Bund und Land einigen sich auf den Bau einer Brücke im Zuge der Ortsumgehung, deren Kosten ca. 220 Millionen DM betragen.
Brunsbütteler Rundschau vom 19.12.1975 – Verkehrsexperte der FDP-Bundestagsfraktion: Kanalquerung nicht vor 1985
Brunsbütteler Rundschau vom 12.02.1976 – Wenn alles planmäßig läuft, ab 1983 freie Fahrt über die Brücke. Kosten Brücke 120-130 Millionen DM, inklusive Straßenanschluß 207 Millionen DM.
Brunsbütteler Rundschau vom 01.04.1976 – Grünes Licht für Kanalbrücke Brunsbüttel. Es ist damit zu rechnen, daß der Bundestag die Maßnahme im April- und der Bundesrat im Mai billigt.
Brunsbütteler Rundschau vom 11.03.1977 – Planfeststellung für Verlegung der B5 läuft.
Brunsbütteler Zeitung vom 09.06.1977 – Brücke soll 45 Pfeiler erhalten, konkrete Bauzeit ca. dreieinhalb Jahre
Brunsbütteler Zeitung vom 05.11.1977 – Bau der Kanalbrücke beginnt 1979, Fertigstellung voraussichtlich 1982.
Brunsbütteler Rundschau vom 08.11.1977 – Landrat Buhse: Ausschreibungen für Bau der Kanalbrücke angelaufen.
Fähren sollten während der Bauzeit nicht mehr den 10-Minuten Rhythmus beibehalten und nach Beladung sofort ablegen.
Schleswig Holsteinische Landeszeitung vom 24.06.1978 – Für den Tunnel, der nie gebaut wird, sind 3,7 Millionen Mark Planungskosten verschwendet worden.
Kieler Nachrichten vom 27.06.1978 – Brücke wird 3000m lang, steht auf 49 Pfeilern und soll 1983 dem Verkehr übergeben werden. Die Ausschreibung erfolgte EG-weit. Sechs Bieterfirmen, die sich aus 22 Einzelfirmen gebildet haben, traten mit Angeboten auf den Plan. Der Vergabevorschlag wird im Herbst 1978 dem Bundesminister zur Zustimmung vorgelegt. Die Kosten für die Brücke und den Straßenbau sind mit 208 Millionen DM veranschlagt.
Brunsbütteler Rundschau vom 27.07.1978 – Leiter des Straßenneubauamtes Huhnholz: Die Brücke erhält auch einen Radweg.
Brunsbütteler Rundschau vom 25.11.1978 – Aufträge für die Anfahrrampen der Brücke vergeben. Diese müssen nach Fertigstellung zwei Jahre ruhen.
Brunsbütteler Zeitung vom 01.02.1979 – In diesen Tagen wird mit Erkundungsbohrungen angefangen. Der Auftrag für den Brückenbau geht an die Bietergruppe Strabag-Bau-AG. Zu dem Firmenkonsortium gehören folgende Baugesellschaften aus Hamburg, Kiel, Rendsburg und Düsseldorf : Bilfinger & Berger, Max Giese Bau GmbH, Ed.Züblin AG und Hein Lehmann AG.
Brunsbütteler Zeitung vom 16.06.1979 – Erster Rammschlag für den Brückenbau mit viel Prominenz.
Brunsbütteler Zeitung vom 11.05.1982 – Zeitpunkt der Verkehrsfreigabe noch unklar, Ende 1983 oder vor Saisonbeginn 1984.
Brunsbütteler Zeitung vom 29.06.1982 – Endgültige Anbindung an die B5 soll nach 1983 erfolgen.

Bilder vom Bau der Hochbrücke

Nicht in chronologischer Reihenfolge


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