Leuchtturm Schulstrasse

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Geschichte

Über 60 Jahre lang – von 1913 bis 1976 - hatte Brunsbüttelkoog (ab 1970 Brunsbüttel) ein markantes Wahrzeichen – den rot-weißen Leuchtturm in der Schulstraße.

Fotos vom Bau

Die Fotos zeigen im Vordergrund den Bau der Neuen Schleuse Brunsbüttel.

Der fertige Leuchtturm

Leuchtfeuerlinie Schulstraße-Soesmenhusen-Oste-Riff, Plan aus dem Jahre 1929 (Egbert Koch)

Zusammen mit dem Leuchtturm Sösmenhusen (Weißer Leuchtturm Soesmenhusen) zeigte er das Fahrwasser nördlich und südlich der Osterriffbank an (Sösmenhusen Unterfeuer – Schulstraße Oberfeuer).

Beide Leuchtfeuer, Ausschnitt von einer Postkarte (Sammlung Uwe Borchers)

Aus der Kanal-Zeitung

Mit dem Bau des Turms begann die Firma Prey aus Kiel im April 1913, fertiggestellt wurde er Ende Juli 1913 (in einigen Zeitungsartikeln steht fälschlicherweise 1911). Das zugehörige Wärterhaus wurde bereits Anfang 1913 errichtet.

Technisches

Standort des Leuchtturmes (Plan vom Stadtbauamt Brunsbüttel 1967)


Die Bauhöhe des sechseckigen Gitterturms aus Stahlprofilen betrug ca. 38,5m, die Leuchtfeuerhöhe 35m. Das rot-weiße Licht des Feuers war bis zu 17 Seemeilen sichtbar.
Der Turm war anfangs komplett rot, seine weißen Bänder erhielt er erst später.

  • Oberfeuer
  • Baujahr 1913, Entzündung des Feuers 08.08.1913
  • Geographischer Standort 53° 53' 46 N, 9° 8' 10 O
  • Erstausstattung mit Petroleumlicht, stehend, mit Unterheizung
  • Optik - Gürteloptik
  • Höhe=1190mm Brennweite =400mm (K8-D4-D0-D4-K4), Spannwinkel 90°
  • 1918 Umrüstung auf Gasglühlicht, hängend, Optik wurde gedreht, Gürteloptik
  • Höhe 1190mm Brennweite=400mm,(K4-D4-D0-D4-K8), Spannwinkel 90°
  • 20.04.1927 Umstellung auf elektrisches Glühlicht, Gasglühlicht als Reserve, Optik wurde wieder gedreht, Gürteloptik
  • Höhe 1190mm Brennweite=400mm, (K8-D4-D0-D4-K4), Spannwinkel 90°
  • 01.08.1975-Löschung des Feuers
  • 1976-Abriß des Turmes


Der letzte Leuchtturmwärter war (22 Jahre lang) Heinrich Besel, der auch im Wärterhaus Schulstraße 9 wohnte.

Postkarten, Fotos

Die folgenden Motive wurden, wenn nicht anders gekennzeichnet freundlicherweise vom Brunsbütteler Sammler Uwe Borchers zur Verfügung gestellt.

Aufnahme vom Gasthaus Zur Fernsicht-1930 (Uwe Borchers)

Der Abriß

Veränderungen im Fahrwasserbereich der Elbe machten eine neue Richtfeuerlinie notwendig. Nachdem diese am 01.08.1975 betriebsbereit war (Oberfeuer in der Jahnstraße, Unterfeuer auf der Schleuseninsel), wurden die alten Leuchttürme Sösmenhusen und Schulstraße überflüssig. Der weiße Leuchtturm Sösmenhusen (Weißer Leuchtturm Soesmenhusen) wurde bereits am 27.01.1976 abgerissen, nun sollte der Leuchtturm Schulstraße folgen. Dieses sollte nicht ganz ohne entsprechende Presseresonanz vonstatten gehen. Einige Mitbürger, der Magistrat Brunsbüttelkoog, der Bürgermeister und auch private Investoren suchten mehr oder minder verzweifelt eine Möglichkeit, den Turm als Wahrzeichen der Stadt zu erhalten, bzw. als Aussichtsplattform für den Tourismus auszubauen. Es wurde sogar eine Zeitungsumfrage für eine neue Farbgebung gestartet; die jetzigen Farben sind nur Leuchtfeuern gestattet.

Da der Turm doch schon einige Baufälligkeiten aufwies, rechneten Sachverständige mit Kosten von bis zu 120 000,- DM, um den Turm zu sichern. Man war sich schon mit dem zuständigen Wasser-und Schiffahrtsamt Cuxhaven einig, daß dieses sich in Höhe der zu erwartenden Abbruchkosten beteiligt, sofern die Stadt oder eine entsprechende Institution bereit wäre, die Gewähr zu übernehmen, daß nicht irgendwann doch noch Abrißkosten für das Amt entstehen würden. Damit war das Zuwegungsrecht aber noch nicht geklärt.
Letztendlich fand sich aber doch keine Lösung für den Erhalt des Turmes und das WSA-Cuxhaven leitete den Abriß ein. Am 07.10.1976 (ursprünglich am 04.10., durch Terminprobleme des Auftragnehmers verschoben) begannen die Arbeiten. Auftragnehmer war die Spezialfirma K.H.Meyer aus Neubeckum, die auch das Abbruchmaterial erstand. Die Abbruchkosten betrugen 40 000,- DM. Zuständig für die neue Richtfeuerlinie ist jetzt das Wasser-und Schiffahrtsamt Hamburg.

Fotos vom Abriß

Reaktionen der örtlichen Presse

Brunsbütteler Rundschau

Mit ihrer Aktion - Versteigerung von Bruchstücken des Leuchtturmes - machte die Brunsbütteler Rundschau von sich reden.

Der Abriß macht Fortschritte

Brunsbütteler Zeitung

Dithmarscher Landeszeitung

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