Läden in Brunsbüttel-Am Boßelkamp, Am Fleth, Am Doktorgraben
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Uwe Möller, Tel. 04852 2189, mail: Gabuwe@t-online.de
An dieser Stelle herzlichen Dank
an Ute Hansen vom Stadtarchiv für Zeitungsartikel, Werbung und Daten aus dem Gewerberegister,
an Reinhild Lohmann, Uwe Borchers, Rainer Förtsch, Familie Gleimius, Heinz Lewerenz, Manfred Janke für Daten, Unterlagen, Fotos, Zeitungsartikel und sonstige Unterstützung.
Ganz besonders danke ich Bernd Schmidt, Heiko Johannsen und Uwe Thomsen, die mir mit Fotos, Daten und ihrem Wissen über Brunsbüttel-Ort eine große Hilfe waren.
Die Zeit vor dem Boßelkamp
Dieser Plan vom Stadtarchiv Brunsbüttel zeigt, daß der heutige Boßelkamp 1930 wahrscheinlich noch Siemenweg hieß und der Siemen- bzw. Mohrhof zu Osterbelmhusen gehörte.
Dem Plan ist auch zu entnehmen, daß am Ende der Deichstraße, gegenüber der Strandhalle, ein abgepüttetes Gebiet war. Das bedeutet, das Gelände wurde mehr als 70cm für Deichbau abgetragen (in diesem Fall ca. 2m). Die Straße, die später dort entstanden ist, wurde aus diesem Grund auch „Op de Pütten“ getauft, weil sie auf dem „abgepütteten“ Gelände gebaut wurde. Im Brunsbütteler Jargon heißen die Leute, die dort wohnen, „Püttendörper“.
Erst am 14.12.1951 erhielt die Straße nach einem Gemeinderatsbeschluß den Namen "Am Boßelkamp".
Fotos vom Boßelkamp
Die Straße „Am Boßelkamp“ in Brunsbüttel ist in der jetzigen Form erst 1951 entstanden.
Viele Familien brauchten nach dem Krieg eine feste Bleibe, so auch in Brunsbüttel und Umgebung. 1951 wurde in einem Schwerpunktprogramm der Landesregierung Schleswig Holsteins der soziale Wohnungsbau gefördert. 22 Häuser für 44 Siedler einer Selbsthilfegemeinschaft sollten unter fachkundiger Leitung in dieser Straße entstehen. Dieses Programm sah auch vor, daß nach Möglichkeit nur einheimische Betriebe die Gemeinschaft unterstützten, um Arbeitsplätze vor Ort zu sichern.
Auf dem ersten Foto unten sind die damals beteiligten Firmen zu sehen.
Fotos vom Baubeginn 1951
Auf einem Foto ist zu erkennen, daß bei den beginnenden Erdarbeiten auch der 1721 fertiggestellte Soldatendeich abgetragen werden mußte. Dieser wurde nach der Weihnachtssturmflut von 1717 von Soldaten errichtet (Brunsbüttelkoog#Brunsb.C3.BCttel-Eddelaker-Koog_und_Soldatendeich).
Der Siedlungsbau von 1951 betraf zunächst nur die vom Mühlenweg aus gesehen linke Seite des Boßelkamps. Nachdem zwischenzeitlich 7 Häuser vom Schleswig Holsteinischen Wohnungsunternehmen gebaut wurden, erfolgte am 14. November 1958 der erste Spatenstich für weitere 14 Kleinsiedlungshäuser des gleichen Unternehmens, die dann auch die rechte Seite betrafen.
Insgesamt wurden in der Straße „Am Boßelkamp“, wie sie mittlerweilen getauft wurde, 43 Kleinsiedlungshäuser mit 86 Wohnungen gebaut.
Am Boßelkamp 1
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Lohse, Willy – Milch und Milcherzeugnisse (1957 – 1965)
- Lohse, Lenert – Milch und Milcherzeugnisse (1965 – 1992)
Nach dem Krieg meldeten in Brunsbüttel und Brunsbüttelkoog mehrere „Milchkutscher“, wie man sie damals scherzhaft nannte, ihren Betrieb an. Schießlich lebte man in einer Zeit, in der unbegrenzte Beweglichkeit für die meisten Kunden noch ein Fremdwort war. Also hat man die Waren zu den Kunden gebracht.
In Brunsbüttel-Ort waren dies Lohse und Oertel, in Brunsbüttelkoog die Gebrüder Wesselhöft, wobei Oertel seinen Distrikt, wie Wesselhöft, in Brunsbüttelkoog hatte.
Die Fotos, zur Verfügung gestellt von Reinhild Lohmann geb. Lohse, zeigen deutlich die Art, wie man damals an seine Milch kam. Der Milchmann hatte oftmals „an Bord“ eine Glocke, die er betätigte, nachdem er vom Kutschbock( späterhin aus dem Auto) gestiegen war. Das Geräusch lockte die Kundschaft an, die sich dann mit ihren Milchkannen zum Fahrzeug begaben. Die Handpumpe am Milchbehälter war (meines Wissens) so gebaut, daß einmal links und wieder rechts (oder bei anderen Pumpenarten einmal runter und wieder `rauf) einem halben und bei anderen einem viertel Liter entsprach.
Ich erinnere mich noch aus meiner Kindheit daran, wie Lieselotte Oertel im Beamtenviertel Brunsbüttel ihre Milch an die Kundschaft brachte und mein Vater, wenn es mal regnete, scherzhaft zu ihr sagte :
“Liesel, Du mußt den Deckel opmaken, dor kummt Borgeld vun boben“ !
In den 1950er und 1960er Jahren war das stabile Trinkgefäß (Milchkanne oder Milchtopf) noch gang und gäbe. Wir Kinder haben früher oft scherzhaft gesagt, daß wir die Milch in der Tüte haben wollten, wohlwissend, daß es zu unserer Zeit nur Papiertüten gab. Wir haben vom Verkäufer dafür ein Lächeln „kassiert“. Wenige Jahre später, als so nach und nach der Plastikboom begann, wurde das Selbstverständlichkeit.
Fotos Am Boßelkamp 1
Akten, Artikel von Lohse
Am Boßelkamp 6
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- “Margitta´s Haarstudio“ (Kruse, Margitta – Friseurin (1974? - ? )
Werbung, Akten Am Boßelkamp 6
Am Boßelkamp 8
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Kählau, Martha und Heinrich – Stubenladen ( 1960er? )
Am Boßelkamp 28
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Fassmann´s Kaffeekontor – Konserven, Kaffee, Tabakwaren (1963 – 1964)
- Oertel, Lieselotte – Konserven, Kaffee, Tabakwaren (1964 - 1965)
Werbung, Akten Am Boßelkamp 28
Am Boßelkamp 64
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Drabandt, Helga – Nahrungs- und Genußmittel (1973 – 1976) ( ? )
Werbung, Akten Am Boßelkamp 64
Am Boßelkamp 73
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Tent, Ulf – Werbegrafik, Messeservice (1988 – 1992)
- Lindhorst, Jörn – Foto-Designer ( ? – 1992)
Werbung, Akten Am Boßelkamp 73
Läden ohne Hausnummer
- Thomsen, Erika – Lebensmittel (1957 – 1961)
- Kählau, H. – Lebensmittel (1961 - ? )
Siemenhof, Mohrhof
Die frühere Adresse des Mohrhofes (davor Siemenhof) war „Osterbelmhusen“, wie man dem Telefonbuch von 1955 entnehmen kann. Nach dem heutigen Stadtplan wäre es „Am Boßelkamp“. Er befand sich zwischen der Straße „Am Sportplatz“ und der Einmündung der Vollmachttweute in den Boßelkamp.
Die folgenden Angaben von der Familie Mohr hat der „Brunsbüttel-Orter“ Bernd Schmidt zusammengestellt.
Erna Mohr war eine geborene Siemen. Sie hatte den Hof von ihrem Großonkel Albert Siemen geerbt.
Als Jürgen Mohr (Sohn von Erna) 1946 aus dem Krieg heimkehrte, hatte sie ihm den Hof vermacht.
Die Scheune des Hofes war bereits 1962 einem Feuer zum Opfer gefallen. Ca. 1964 wurde mit dem Bau eines neuen Hofes im Bredenweg begonnen.
Der Mohrhof war schon so gut wie sicher an das Freilichtmuseum in Molfsee verkauft, wo er Stein für Stein wiedererstehen sollte. Zu dem Verkauf kam es leider nicht mehr, denn die Stallungen und das Wohnhaus des Hofes brannten am 17.08.1966 komplett nieder.
Zu diesem Zeitpunkt war der Stall des neuen Hofes im Bredenweg 2 bereits fertig und die Familie wohnte für eine Übergangszeit in diesem Stall, bis das Wohnhaus fertig gestellt war.
Den neuen Hof führte Jürgen Mohr noch bis zu seinem Tode 1977.
Albert Mohr, der vorher schon auf dem Hof gearbeitet hatte, trat dann die Nachfolge an.
Sven Mohr, Alberts Sohn, bekam den Hof 2007 überschrieben und ist der gegenwärtige Besitzer des Hofes (2020).
Fotos Siemenhof, Mohrhof
Fotos vom Brand 1966
Mohrhof Bredenweg
Ein weiterer Betrieb in Osterbelmhusen war der Tischler Hermann Soyka, der bis 1973 aktiv war.
Der Name der Straße „Am Fleth“ rührt daher, daß noch vor ca. 50 bis 60 Jahren parallel zur Straße das von Menschenhand geschaffene Fleth „Moorwettern“ verlief und in den Alten Hafen entwässerte. Der Ausschnitt des Stadtplans (ca. Ende der 1960er-Jahre) zeigt die beiden Fleete „Großes Bellmer Fleth“ und „Moorwettern“, die noch unbebaute „Moorsche Weide“ und die Oester- und Norderstraße ohne den Katharinenkrug. In späteren 1960er-Jahren ist das Fleth verrohrt und die Straße verbreitert worden.
Der Planausschnitt aus Mitte bis Ende der 1970er-Jahre zeigt deutlich das Bauaufkommen der letzten Jahre. Das Fleth ist nicht mehr sichtbar, der Stadtteil Moorsche Weide sowie das Wohngebiet „Am Katharinenkrug“ sind entstanden.
Eine Besonderheit dieser Straße liegt in seiner Numerierung in Schleifenform. Die Häuser sind, von der Hafenstraße aus gesehen, auf der rechten Seite durchgehend mit 1, 2, 3 usw numeriert, während die auf der linken Seite dort mit den Nummern über 50 enden.
Fotos und Pläne Am Fleth
Am Fleth 1
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Domnick, Elisabeth – Lebensmittel (1953 – 1976)
- Busch, Gerhard – Fahrschule (1978 - 2007 )
- Jännert, Alexander – Allianz Versicherung ( 2007? - )
Bei dem Haus Am Fleth 1 wird berichtet, daß hier eine Dienststelle gewesen sein soll, die eine Art Straßen- bzw. Wegegebühr (oder auch Wegezoll) von Gewerbetreibenden und Lieferanten kassierte. Dieser Vorbau sorgte dann für einen besseren Überblick, damit dem Dienststellenleiter kein „Zollfrevler durch die Lappen“ ging. Es gab wohl in Schleswig Holstein an den Ortsgrenzen mehrere ähnlich gebaute Häuser, die dem gleichen Zweck dienten.
Ein älterer Zeitungsbericht deutet dies auch an. Es bleibt aber weiterhin eine Vermutung, da bei der Stadt und auch im Stadtarchiv darüber nichts zu finden ist.
Im Jahre 1953 eröffnete Elisabeth Domnick an dieser Stelle einen Kolonialwarenladen und Handel mit Branntwein in Flaschen, den sie bis 1976 betrieb.
1978 übernahm der Fahrlehrer Gerhard Busch das Anwesen und betrieb 29 Jahre lang eine Fahrschule.
Nach 2007 bis heute (2020) befindet sich eine Versicherungsvertretung der Allianz in diesem Gebäude.
Akten, Werbung, Fotos Am Fleth 1
Am Fleth 9
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Thiessen, Hermann – Windmühle ( ? – 1890)
- Thiessen, Hermann – Dampfmühlenbesitzer (1890 – 1900?)
- Dohrn, J.P.Heinrich – Dampfmühlenbesitzer (1900 – 1924)
- Dohrn, Emil – Dampfmühlenbesitzer (1924 – 1927)
- Dohrn, Emil – Mühlenbesitzer, Elektroantrieb (1927 – 1950?)
- Dohrn, Berta - Futtermittel (1931 - 1955)
- Steffens, Hans - Futtermittel (1955 - 1970)
Aus dem Zeitungsartikel vom 25.02.1890 geht hervor, daß der Mühlenbesitzer Thiessen seine kürzlich abgebrannte Windmühle durch eine Dampfmühle nach neuester Technik ersetzt.
Am 1. Juli 1900 übernahm Heinrich Dohrn die Mühle und führte diese mit einigen späteren Verbesserungen weiter bis 1924. Dann übernahm sein Bruder Emil den Mühlenbetrieb und stellte ihn 1927 auf Elektrobetrieb um. 1949 erfolgte der Einbau eines vollständig neuen Maschinensatzes, der die Leistungsfähigkeit fast verdreifachte und somit die Mühle zur modernsten des Kreises wurde. 1955 wurde die Mühle an Hans Steffens verpachtet und schließlich 1970 abgerissen.
Heute stehen an der Stelle, wo die Mühle einst gestanden hat, zwei Wohnblocks, Am Fleth 9, 9a, 9b und 9c.
Werbung Mühle
Aus dem Mühlenbuch
Am Fleth 12
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Thormählen, Günter – Lebensmittel-Großhandlung (1960 - ? )
Am Fleth 21
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Steen, Willi – Malereibetrieb ( 1995? – 2000?)
- Cornils, Sabine – Psychotherapeutin (2000? - )
Am Fleth26
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Freese, Günter – Fuhrunternehmen ( ? )
Am Fleth 29
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Borgsmüller, Jörg – Haushalts-, Geschenkartikel (1983 – 1986)
Akten Am Fleth 29
Am Fleth 30
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Storjohann, Jana – Kosmetikartikel (1993 - ? )
Am Fleth 48
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Müller, Werner – Landschafts-, Gartenpflege ( 1990er? )
Werbung Am Fleth 48
Fotos Am Doktorgraben
Am Doktorgraben 16
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Zabel, Gerold – Schmuck, Kosmetic etc ( ? – 1984)
Am Doktorgraben 23
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Witt, Frieda – Nahrungs- und Genußmittel (1971 – 1974)
Werbung, Akten Am Doktorgraben 23
Am Doktorgraben 25
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Wiggermann, Uwe – LVM-Versicherungen (1995? - ? )
Werbung, Akten Am Doktorgraben 25
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