Läden in Brunsbüttel-Norderstraße

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Jeder Leser, der Fotos, Bilder, Werbung oder sonstige Informationen dazu beitragen kann, sei hiermit herzlich gebeten, mir diese zukommen zu lassen, damit ich die Anzahl der Fragezeichen auf dieser Seite reduzieren kann.

Uwe Möller, Tel. 04852 2189, mail: Gabuwe@t-online.de

An dieser Stelle herzlichen Dank
an Ute Hansen vom Stadtarchiv für Zeitungsartikel, Werbung und Daten aus dem Gewerberegister,
an die Initiative Brunsbüttel-Süd (https://www.brunsbuettel-sued.de/die-ibs/), die mit viel Aufwand sämtliche Fotos des Fotografen Paul Ausborm gescannt hat,
an Annegret Boll, Helga Jungklaus, Dieter Ausborm, Familie Gleimius, Uwe Borchers, Heiko Johannsen, Wilhelm Johnsen, Uwe Thomsen, Karl Martin, Peter Umland, Ellen Pakullat, Rainer Dürr, das Heimatmuseum Brunsbüttel und die Brunsbütteler Zeitung für Daten, Unterlagen, Fotos, Zeitungsartikel und sonstige Unterstützung.

Mein ganz besonderer Dank gilt Bernd Schmidt, der mir mit Fotos, Daten und seinem Wissen über Brunsbüttel-Ort eine große Hilfe war.

Foto Jörg Lotze 2020
Quelle Bernd Schmidt

Fotos Norderstraße

Norderstraße um 1900


Bukstremel

Die Norderstraße wurde ca. 1970 für eine Durchfahrt zu einem Neubaugebiet in Höhe der Hausnummer 21 geteilt, den Katharinenkrug.
Der Teil der Norderstraße von der Durchfahrt bis zum nordöstlichen Ende wurde - und wird auch heute noch - im Brunsbütteler Jargon "Bukstremel" (aus dem Plattdeutschen, soviel wie Bauchlappen, Bauchstreifen) genannt.

Norderstraße 1

Die Ladenbesitzer in der Übersicht

  • Kaiserliches Postamt im alten Gebäude – Post (1890 – 1900)
  • Kaiserliches Postamt im neuen Gebäude – Post (1900 – 1926)
  • Kaiserliches Postamt (Johannes Buhmann) – Post (1926 - 1933)
  • Haalck, Hermann – Tischlermeister ( 1930er? )
  • Translata – Schreib- und Übersetzungsbüro (1946? - ?
  • Wesselhöft, Otto – Gemischtwaren ( 1931 – 1952)
  • Wesselhöft, Ernst und Hanna, Paula Carstens – Gemischtwaren (1952 – 1966)
  • Oertel, Otto – Gemischtwaren (1966 – 1976)
  • “Claus Allianz“ – Versicherung (1975? - ? )
  • Claus, Hannelore – Immobilien (1976? - ? )
  • “lady-shop“ (Hannelore Claus) – Boutique (1976? - ? )
  • “Interkom“ – Spezialelektronik (1990? - ? )
  • “HMS“ – Computertechnik (1995? - ? )
  • “La Fattoria“ – Gaststätte ( 2000er? )

Kaiserliches Postamt

Um 1890 bezog die Kaiserliche Post das alte Gebäude Norderstraße 1.
1900 wurde dieses alte Gebäude abgerissen und von der Gemeinde ein großzügiges Gebäude errichtet, das dann von der Oberpostdirektion Kiel angemietet wurde.
Am 1.12.1926 übernahm der Kriegsbeschädigte Johannes Buhmann die Postagentur in der Norderstraße 1, die die Inschrift „Kaiserliches Postamt“ trug. Er kaufte 1933 das Haus in der Norderstraße 19 und die Postagentur wurde dann dorthin verlegt. Als Johannes Buhmann 1946 verstarb, vermietete seine Witwe die Räume bis 1951 weiterhin an die Post.

Siehe auch Postämter in Brunsbüttel

Wesselhöft, Oertel

1931 eröffnete Otto Wesselhöft einen Gemischtwarenladen in der Norderstraße 1.
1952 übernahm sein Sohn Ernst, dessen Frau Hanna und seine Schwester Paula Carstens den Laden und betrieben ihn bis 1966.
Otto Oertel, der einen ambulanten Handel mit Milchprodukten in der Norderstraße 3 und ab 1956 in der Oesterstraße 16, Gebiet Brunsbüttelkoog, betrieb, übernahm dann den Gemischtwarenladen von 1966 bis 1976.

Eine kleine Anekdote zum Geschäft Wesselhöft:
Der Laden gehörte zu denen, wo in früheren Zeiten das "Anschreiben" noch möglich war. Kam dann der Monatsanfang - und damit das Geld - wurde beglichen. Auf die Frage von Kunden, ob jetzt alles klar ist, kam von Hanna Wesselhöft die Antwort:
"All´ns betohlt und don" ...

Hier noch eine kleine Geschichte von Karin Will (geb. Rusch), ebenfalls den Laden Wesselhöft betreffend:

So wurde damals die Wirtschaft in Brunsbüttel-Ort angekurbelt.....
Damals wie heute war Geld eine wichtige Sache, auch für uns Kinder oder erst recht für uns Kinder. Nur gab es damals nicht so viele Möglichkeiten wie heute, nebenbei als Kind oder Schüler etwas nebenbei zu verdienen. Und schon gar kein Vermögen. Aber da gab es ja Tante Hanna. Tante Hanna arbeitete mit Tante Paula und Onkel Ernst in dem Lebensmittelgeschäft Wesselhöft Ecke Ochsenmarkt / Norderstraße/Reichenstraße. Bei Wesselhöft gab es ein- oder zweimal die Woche frische Krabben und manchmal verschiedene Sorten Fisch. Heute setzen die Supermärkte ihre Angebote in die Zeitung, werben für hundert tolle Sachen und alle lesen es.

Damals war es anders, zumindest in Brunsbüttel-Ort: Wir Kinder gingen zu zweit, zu dritt oder manchmal auch alleine mit einer – für ein Kind - unwahrscheinlich schweren Messingglocke durch Brunsbüttel-Ort und machten lautstark Werbung für den frischen Fisch bei Wesselhöft. Die Werbekampagne ging bei Wesselhöft spätnachmittags vor dem Laden los, die Strecke ging durch die Reichenstraße in die Deichstraße zum Deich und dann zurück auf kleinen Umwegen zum Laden. Aber nicht, dass wir nur "gebimmelt" hätten, nein, das genügte natürlich nicht und wir wurden immer wieder von Tante darauf hingewiesen, dass es nur für "laute und sich immer wiederholende Werbung" etwas gab. Die Leute mussten doch wissen, für was wir werben. Es war immer wieder eine peinliche Angelegenheit. Die Pausen zwischen unseren "Verkündungen" waren sehr lang, aber die Aussage von Tante Hanna, "sie wüsste, wie oft wir rufen...", ließ uns unsere Scham überwinden und ganz schnell und sicherlich auch manchmal unverständlich (aber laut) rufen: "Krabben bei Wesselhöft!" Und wenn dann eine Fischsorte dazu kam, hieß es entsprechend anders: "Krabben und Rotbarsch bei Wesselhöft" (ein monotones rauf und runter).
Die Leute wussten natürlich, dass es Werbung für den nächsten Tag war. Für jede Tour gab es (meiner Erinnerung nach) 50 Pfennig. Und Tante Hanna wäre keine gute Geschäftsfrau, wenn sie es nicht so einrichtete, dass die von uns verdienten 50 Pfennig nicht zurück über ihren Ladentisch gingen und in Süßigkeiten aus ihrem Laden umgesetzt wurden. Die Konkurrenz war groß. Alle Kinder wollten etwas verdienen und so war der Andrang "vor dem Fischtag" recht groß. Nach welchen Kriterien die "Rufer" ausgesucht wurden, weiß ich nicht mehr. Aber heute wie damals gilt: "Rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze..."


Fotos Norderstraße 1

Werbung Norderstraße 1

Norderstraße 3

Foto Uwe Borchers 2005

Die Ladenbesitzer in der Übersicht

  • Buhtz, Fr. – Sattler und Tapezier ( ? -1926)
  • Buhtz, Wilhelm – Sattler und Tapezier (1926 - ? )
  • Oertel, Otto – Milch, Feinkost (1950 – 1956?)
  • Kock, Dörte – Handel mit Trockenblumen ( ? – 1996)

Werbung Norderstraße 3

Norderstraße 5

Die Ladenbesitzer in der Übersicht

Foto Uwe Borchers 2005
  • Scharp, August – Farbenhandlung (1914? - ? )
  • Bügler, Michael – Malermeister (2005? - )

Werbung Norderstraße 5

Norderstraße 6 und 8

In der Norderstraße stand seit ca. 1880 eine Schmiede, deren Besitzer zu der Zeit laut Dokument ein Fritz Grimm war. 1910 hatte Frau Auguste Grimm den Betrieb der Schmiede übernommen (wahrscheinlich die Witwe des Fritz). Später wurde der Betrieb dann von Heinrich Grimm übernommen.
1927 erfolgte schließlich die Geschäftsübergabe an den Schmiedemeister Fritz Dohnt. Im Jahre 1940 meldete Fritz Dohnt laut Gewerbeunterlagen auch noch einen Güternahverkehr an. 1955 wurde von ihm ebenfalls ein Tankstellenbetrieb „Am Ochsenmarkt 20“ angemeldet, der dann 1958 von seiner Tochter Paula weitergeführt wurde.
Im gleichen Jahr, 1958, übernahm dann Fritz Dohnt junior die Schmiede seines Vaters, während die Lohndrescherei und der Landmaschinenhandel vom Vater weiterbetrieben wurde.
Sohn Werner führte ab 1969 bis 1982 das landtechn. Lohnunternehmen mit Lohndrescherei des Vaters weiter. Fritz Dohnt junior meldete seinen Betrieb 1992 wegen Erreichens der Altersgrenze ab, betrieb dann aber ab 1994 im Nebenerwerbsbetrieb die Schmiede und einen Landmaschinenfachbetrieb weiter.
Ebenfalls im Jahre 1994 übernahm der Sohn Boje Dohnt von seinem Vater Fritz junior den Betrieb und gründete einen Autoservice.

Die Ladenbesitzer in der Übersicht

  • Grimm, Fritz – Schmiede (um 1880? – 1910)
  • Grimm, Auguste – Schmiede (1910 - ? )
  • Grimm, Heinrich – Schmiede ( ? – 1927)
  • Dohnt, Fritz sen. – Schmiede (1927 – 1958)
  • Dohnt, Fritz sen. – zusätzlich Güternahverkehr (1940 – 1958?)
  • Dohnt, Fritz jun. – Schmiede (1958 – 1992)
  • Dohnt, Werner – landtechn. Lohnunternehmen (1969 – 1982)
  • Dohnt, Fritz jun. – Schmiede, Landmaschinenfachbetrieb (Nebenerwerb) (1994 -
  • Dohnt, Jens Boje – Autowerkstatt, Autobedarf (1994 - )

Fotos Norderstraße 6 und 8

Akten, Werbung Norderstraße 6 und 8

Zeitungsartikel Norderstraße 6 und 8

Norderstraße 13

Tiedemann 1960er, Quelle: Ellen Pakullat

Die Ladenbesitzer in der Übersicht

  • Peters, Walter – Bäckerei (1926? - ? )
  • Tiedemann, Otto – Bäckerei (1940er? – 1960er?)

Fotos, Werbung Norderstraße 13

Norderstraße 15

Die Ladenbesitzer in der Übersicht

Norderstr.15 um 1900, rechts in weiß Gustav Boll


  • Boll, Gustav – Schlachterei ( 1887 – 1924)
  • Boll, Arthur Willi – Schlachterei (1924 – 1945)
  • Boll, Olga (mit Gesellen) – Schlachterei (1945 – 1949)
  • Winkler, Fritz – Schlachterei (1949 – 1954)
  • Boll, Henry – Schlachterei (1954 – 2006)
  • Kollin, Jens – Schlachterei (2007 – 2015, pachtweise)
  • Kollin, Jens – Schlachterei (2015 - 2023 )

Im Jahre 1887 eröffnete Gustav Boll eine Schlachterei und Wurstmacherei in der Norderstraße 15 in Brunsbüttel. Sein Sohn Arthur übernahm 1924 den Betrieb seines Vaters und legte 1928 die Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Flensburg ab. Nach seinem Tode hatte seine Witwe Olga zusammen mit den Gesellen den Betrieb von 1945 – 1949 weitergeführt. Henry Boll, der Sohn von Arthur und Olga, Enkel von Gustav, hatte bei dem Schlachter Hermann Sievers in der Koogstr. 98 gelernt
(Läden_im_Koog-Koogstraße_96-108#Koogstra.C3.9Fe_98).
Während der Zeit seiner Ausbildung und Meisterprüfung (1949 bis 1954) hatte ein Geselle von Sievers (Fritz Winkler) den Laden von Olga Boll gepachtet.
1954 hatte Winkler dann in der Reichenstraße 10 eine Schlachterei eröffnet (Läden in Brunsbüttel-Reichenstraße).
Im Jahre 1954 kam der Betrieb dann durch Henry wieder in die Hände der Familie Boll. Er führte den Betrieb bis 2007, dann übernahm Jens Kollin pachtweise das Geschäft, bevor er es 2015 kaufte.

Fotos Norderstraße 15

Werbung Boll um 1900

Akten Boll

Eröffnung Jens Kollin 2007

Aus dem Schlachtereibetrieb


Werbung Norderstraße 15

BZ-2023.12.15-Boll-Kollin.jpg

Das Ende einer Ära

Mit Ablauf des Jahres 2023 endete eine ganze "Schlachterdynastie". 136 Jahre lang war in der Norderstraße 15 eine Schlachterei ansässig, das hat jetzt ein Ende gefunden.
Näheres bitte dem Zeitungsartikel entnehmen.

Norderstraße 19

Die Ladenbesitzer in der Übersicht

Norderstr.19-2005
  • Buhmann, Johannes – Poststation (1933 – 1951)
  • Braun, Ernst – Friseur (1950 – 1950)


Läden_in_Brunsbüttel-Sackstraße#Sackstra.C3.9Fe_15

Text zu Buhmann siehe Kaiserliches Postamt Norderstraße 1.
Siehe auch Postämter in Brunsbüttel

Akten, Werbung Norderstraße 19

Norderstraße 25

Norderstraße 29

Die Ladenbesitzer in der Übersicht

  • Wilkens, Annemarie – Schneiderei (1946 – 1948?)

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