Läden in Brunsbüttel-Sackstraße
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Uwe Möller, Tel. 04852 2189, mail: Gabuwe@t-online.de
An dieser Stelle herzlichen Dank
an Ute Hansen vom Stadtarchiv für Zeitungsartikel, Werbung und Daten aus dem Gewerberegister
an Uwe Borchers für alte Postkarten
an Telse Hecker, Helga Jungklaus, Carla Baaß, Dieter Ausborm, Familie Gleimius, Rainer Dürr, Heinz Lewerenz, Paul Mehlig, Uwe Wittern, Uwe Thomsen, Manfred Janke, das WSA-Brunsbüttel und das Heimatmuseum Brunsbüttel für Daten, Unterlagen, Fotos, Zeitungsartikel und sonstige Unterstützung,
an Frau Käte Kathe für Informationen und Zeitungsartikel.
Dank auch an das Landesamt für Denkmalpflege Kiel, die dem Dithmarschen-Wiki Fotos mit der Anfangsbezeichnung LDSH zur Verfügung gestellt hat. Die Nutzungsrechte liegen ausschließlich beim Landesamt.
Mein ganz besonderer Dank gilt Bernd Schmidt, der mir mit Fotos, Daten und seinem Wissen über Brunsbüttel-Ort eine große Hilfe war.
Textquellen: „Bauern, Handwerker, Seefahrer“ von Wilhelm Johnsen, Brunsbütteler Spuren I und II von Professor Dr. Klaus Kleine-Weischede und alte Zeitungen.
Die Sackstraße hatte man vor langer Zeit aus gutem Grund so genannt: es war eine Sackstraße.
Auf dem Plan vor 1912, weiter unten, ist das Große Bellmer Fleet zu erkennen, das in Zeiten der Namensgebung das Ende der Straße war.
Gebaut um 1800 mündete die Sackstraße zwar schon in eine Fleetbrücke, wurde aber erst 50 Jahre später in den Chausseeverkehr einbezogen.
In der Zeit des "3. Reiches" wurde die Sackstraße in "Hindenburgstraße" umbenannt, nach dem Krieg erhielt sie aber wieder ihren ursprünglichen Namen.
Fotos Sackstraße
Sackstraße 1 - Doktorhaus
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Dr. med. Christiani, Friede – Arzt (1830? – 1889)
- Dr. med. Haacke, Emil – Arzt (1889 – 1940?)
- Eckardt, Michael Anton - Tee- und Weinstube (1979 - 1980)
- Gerstenkorn, Anke und Hartmut – Kunsthaus, Tee- und Weinstube (1975 – 1985)
- Kany, Marlies – Kunsthaus, Tee- und Weinstube (1985 – 1988)
- Claus, Andreas – Arzt ( ? - 2005? )
Werbung Sackstraße 1
Näheres siehe unter Emil-Doktor und das Doktorhaus
Sackstraße 2
Das erste Haus in der Sackstraße 2 ist ca. 1772 erbaut worden.
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Bethmann – Kolonialwaren ( ? – 1897)
- Hecker, Otto – Kolonialwaren (1887 – 1924)
- Schade, Marianne und Franz – Kolonial- und Gemischtwaren (1924 – 1943)
- Schade, Marianne und Franz – Kolonial- und Gemischtwaren (1945 - 1961)
- Schade, Elisabeth und Klaus-Henning – Gemischtwaren (1961 - 1971)
- Drabik, Käte (ab 1983 Kathe, Käte) – Gemischtwaren (1971 – 1986)
- “technik & design (Gunnar Andersen) – Computertechnik und Design (1995? - ? )
- “werbung & design“ (René Ahrens und Christian Aschka) – Computertechnik und Werbung (1999? - ? )
- Deutsche Vermögensberatung - Vermögensberatung (2005? - 2006?)
- Hecker, Otto – Gaststätte mit Kegelbahn ( ? – 1924)
- Schade, Marianne + Franz – Gaststätte mit Bundeskegelbahn (1924 – 1951?)
- Carstens, Erich – Gaststätte mit Bundeskegelbahn (1951 – 1953?)
- Fritzke, Johs - Viehkaufmann etc. (1955? - ? )
- “Marktschänke“ (Hertha Weiß) – Gaststätte mit Bundeskegelbahn (1953 - 1955)
- “Marktschänke“ (Margarethe Fritzke) – Gaststätte mit Bundeskegelbahn (1955 – 1959?)
- “Marktschänke“ (Ernst-August Kähler) – Gaststätte mit Bundeskegelbahn (1959 - 1960)
- “Marktschänke“ (Dorotea Greinus) – Gaststätte mit Bundeskegelbahn (1960 - ? )
Anmerkung:
Als Kolonialwaren wurden früher, besonders zur Kolonialzeit, überseeische Lebens- und Genussmittel, wie z. B. Zucker, Kaffee, Tabak, Reis, Kakao, Gewürze und Tee bezeichnet. Kolonialwarenhändler importierten diese Produkte, die in Kolonialwarenläden und -handlungen verkauft wurden (Quelle:Wikipedia).
Den folgenden Zeitzeugenbericht hat die damalige Ladenbesitzerin Elisabeth Schade 2007 für die Museumsgruppe „Brunsbütteler Häuser erzählen“ verfaßt.
1887 erwarb der Kaufmann Otto Hecker, Großvater von Elisabeth und Klaus Henning Schade, das Eckhaus Sackstraße 2 von einem Kaufmann namens Bethmann.
1895 brannte das Haus durch die Unvorsichtigkeit eines jungen Angestellten ab. Zwischenzeitlich bot der Nachbar und Freund Dr. Emil Haake aus der Sackstraße 1 seine Stallgebäude an (siehe auch Emil-Doktor und das Doktorhaus). So lief das Geschäft weiter, bis 1896 der Neubau fertiggestellt war. Übrigens, bei Löscharbeiten wurde das Nebenhaus der Bäckerei Uderstadt so stark beschädigt, dass auch dort ein Neubau entstand.
Mein Großvater Otto Hecker brachte das Geschäft zu großer Blüte: Salz und Tabak en gros, außerdem gab es eine eigene Kaffeerösterei. Auch eine Gastwirtschaft mit einer Kegelbahn, die 1927 vom Bauunternehmer Carl Johannßen gebaut und später Bundeskegelbahn wurde, gehörte dazu.
1924 übergab er alles an seine Tochter Marianne und Schwiegersohn Franz Schade.
1943 bis 1945, beim sogenannten „totalen Kriegseinsatz“, wurden sechs von zwölf Lebensmittelgeschäfte im Marktgeviert geschlossen. Nach anfänglichem Unverständnis fand Mutter es gar nicht so schlecht, es gab ein Stilllegungsgeld. Vater fand eine Beschäftigung an den Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals. Es gab Zeit für Radtouren und vieles mehr.
Im Mai 1945 war der Krieg beendet und meine Berufausbildung unterbrochen. Der „Russe“ war im Ostharz. Dort sollte mein Besuch der Frauenfachschule weitergehen. Wir vier saßen zu Hause.
Am 20. Juni 1945 eröffnete unser altes bzw. neues Lebensmittelgeschäft, nachdem der damalige Bürgermeister Hans Kaminski grünes Licht gegeben hatte. Wir durften das Geschäft wieder eröffnen. Die Soldaten, die den Laden als Schreibstube genutzt hatten, räumten ihn wieder. Die Regale und Schubladen von Otto Hecker taten vorerst ihren Dienst. Die Ladentheke war auch noch da, dazu eine alte Messingwaage und eine National-Registrierkasse. Vater und ich fuhren per Rad nach Wilster zum Großhändler Musfeld, natürlich mit Genehmigung der britischen Besatzungsmacht. Alles lief so gut. Alle freuten sich mit uns, die alten Brunsbütteler und die Soldaten, die auf ihre Entlassung warteten.
Unser Geschäft lief weiter sehr erfolgreich. Wir gaben 3% Rabatt beim Einkauf und eröffneten 1961 den ersten Selbstbedienungsladen in Brunsbüttel auf 100 qm – klein, aber oho!
Im Jahr 1971 übergaben wir das Geschäft an unsere langjährige Verkäuferin Käte Drabik aus gesundheitlichen Gründen (bei mir!).
Doch Frau Drabik musste 1986 aufgeben. Wir ersteigerten das Haus und verkauften im Oktober 1988 an die Hamburger Schelhass und Rüttmann.
Auf der ehemaligen Kegelbahn ist noch der Schießstand der Kyffhäuser-Kameradschaft, die möchten gern dort bleiben. Zum Haus gehört ein großer Garten bis zum damaligen Fleet. Wir haben eine glückliche Kinderzeit dort erlebt. Das Fleet wurde verrohrt und bis zum Mühlenweg wurde es ein Grundstück. Im Oktober 1990 wurde es an den Apotheker Dr. Walter verkauft.
Ende des Zeitzeugenberichts
Franz Schade hat von 1951 - 1953 auch eine Shell-Tankstelle Ecke Kautzstraße-Schleusenstraße betrieben. Danach wurde diese von Adalbert Stübe übernommen.
Tanksäulen_und_Tankstellen_in_Brunsbüttel#Schleusenstra.C3.9Fe.2FKautzstra.C3.9Fe
1960 übernahm Marianne Schade auch den Kiosk bei der Strandhalle
Siehe Strandhalle_Brunsbüttel#Der_Strandpavillon
Fotos Sackstraße 2
Erläuterungen zu den Fotos
- Das erste Foto zeigt die Sackstraße im Jahr 1895, kurz vor dem Brand des Hauses Hecker (vorne rechts, Sackstr.2). Links, „Vietsen´s Gasthof“, ist die Adresse Am Markt 1. Daneben das Doktorhaus (Sackstr.1), davor die Frau des Sanitätsrats Dr. Haacke als junge Mutter. Vor der Kutsche Dr. Emil Haacke, fertig für eine Patientenfahrt (Emil-Doktor und das Doktorhaus), auf dem Kutschbock Gustav Nickels.
- Das 2. Foto zeigt ebenfalls noch das Hecker´sche Haus vor dem Brand. Rechts die Bäckerei Uderstadt, die bei dem Brand so schwer beschädigt wurde, daß das Gebäude ebenfalls erneuert werden mußte.
- Bilder 3+4 zeigen die Sackstraße 2 nach dem Neubau 1896.
- Das 5. Foto, 1925, zeigt Otto Hecker vor seiner Ladentür, links daneben mit dem Fahrrad den späteren Sattlermeister Karl-Hermann Mähl als 5-jährigen Jungen (Läden in Brunsbüttel-Mähl).
- Das 6. Foto zeigt über der Tür noch den Namenszug M.Schade, 1950er-Jahre
- Das 7. Foto dürfte etwa aus den 1950er-Jahren sein. Es zeigt rechts den Eingang zur Marktschänke, die bis ca. Anfang der 1960er Jahre in Betrieb war.
- Das 8. Foto zeigt Elisabeth und Henning Schade 1964, zwischen beiden die spätere Ladeninhaberin Käte Drabik (später Kathe) und rechts eine Verkäuferin im 1961 geschaffenen Selbstbedienungsladen.
- Das Foto Nr. 9 ist eine Luftaufnahme der Häuser Sackstraße 2+4 aus den 1970er-Jahren
- Foto Nr. 10 ist aus den 1970er-Jahren und zeigt den "bona-Laden"
- Das Foto Nr. 11 zeigt das Gebäude im Jahre 1975. Das Geschäft wurde 1971 von Käte Drabik (Kathe) übernommen und war der Reihe nach ein Spar-, ein Bona- und zuletzt ein Edeka-Laden. Rechts am Gebäude, dort wo vorher der Eingang zur Marktschänke war, kann man bereits die ersten Pinselstriche einer geschichtlichen Wandmalerei des Brunsbütteler Künstlers Jens Rusch erkennen.
- Foto Nr. 12 zeigt das 1976 fertiggestellte und signierte Wandbild. Es stellt den Grundriß der ersten Gemeinde Brunsbüttel, Anno 1644, dar.
- Foto 13 zeigt EDEKA-Kathe in den 1980er-Jahren
- Auf Foto 14, 2005, ist erkennbar, daß dort auch einmal die Deutsche Vermögensberatung ansässig war.
- Auf den letzten drei Fotos kann man erkennen, daß aus dem Eingang zum Laden ein Fenster wurde und auf der rechten Seite wieder ein Eingang geschaffen wurde.
Akten, Werbung Otto Hecker
Werbung Sackstraße 2
Gewerbeunterlagen und Zeitungsartikel Sackstraße 2
Werbung Marktschänke
Sackstraße 4
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Husen, Christian Hermann – Schuhmacher ( ? – 1807)
- Mähl, Johann Michael Christoph – Sattler und Tapeziermeister (1807 – 1823)
- Mähl, Elsabe (Witwe mit Gesellen) – Sattlerei (1823 – 1833)
- Mähl, Johann Carl Friedrich – Sattler- und Tapeziermeister (1833 – 1879)
- Mähl, Johann Peter Friedrich – Sattler- und Tapeziermeister (1879 – 1910)
- Mähl, Franz Johann Heinrich – Sattler- und Tapeziermeister (1910 – 1944)
- Mähl, Karl-Hermann – Sattler- und Tapeziermeister (1944 – 1980)
- Mähl, Hans-Detlef – Raumausstattermeister (1980 – 2018)
Näheres siehe unter Läden in Brunsbüttel-Mähl
Sackstraße 5
Das erste Postgebäude von Brunsbüttel (Ort) befand sich nach Angaben des früheren Postverwalters Schnack 1879 in der Sackstraße gegenüber der Fahrradhandlung Peters. Claudius Peters hatte seinen Laden in der Sackstraße 8, so daß das Postamt wahrscheinlich in der Sackstraße 5 (oder auch Sackstraße 7) gewesen sein muß.
Siehe auch Postämter in Brunsbüttel
Sackstraße 6
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Mähl, Johann Heinrich („Speck-Mähl“) – Kaufmann ( um 1910? )
Sackstraße 7
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Bolzinger, Guy – Haushaltswaren, Kosmetika etc (1984 - ? )
1879 befand sich, laut Familienchronik des Postverwalters Schnack, in der Sackstrasse, gegenüber der damaligen Fahrradhandlung Peters, eine Poststation.
Das kann entweder Sackstraße 5 oder 7 gewesen sein.
Fotos, Werbung Sackstraße 7
Sackstraße 8
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Kleinkinderschule – Kindergarten, privat (1840 – 1880)
- Kleinkinderschule – Kindergarten, Gemeinde (1880 – 1910)
- Peters, Claudius – Klempnerei, Fahrräder (1910 - 1933? )
- Köster, Karl-Heinz – Fahrzeuge, Nähmaschinen (1950? – 1965?)
- Köster, Elfriede – Autoverleih ( ? – 1965)
- “Coiffeur Liane“ (Plinke, Liane) – Friseurin (1988 - )
Kleinkinderschule
(Textquelle: Zeitungsartikel „Brunsbütteler Heimat“ aus dem Jahre 1965)
Johann Mähl, der Großvater von Hans-Detlef Mähl (Läden in Brunsbüttel-Mähl), konnte sich noch daran erinnern, daß sich dort, wo heute (2020) „Coiffeur Liane“ ist, ein Kindergarten befand, da er selbst diesen von 1883 bis 1886, im Alter von 3 – 6 Jahren, besuchte.
Aber – der Reihe nach:
Am 30. Oktober 1840 suchten der damalige Pastor Janßen und Dr. Christiani, damals Arzt in Brunsbüttel (Emil-Doktor und das Doktorhaus), den Landesgevollmächtigten Peter Hinrich Piehl auf, um ihm die Idee zu unterbreiten, eine Kleinkinderschule in Brunsbüttel (Ort) zu errichten. Dieser war davon angetan und man begann mit der Organisation. Man fand dann in Sackstraße 8 das passende Gebäude. Die Leitung der Kleinkinderschule vertraute das geschaffene Gremium der Frau und der Tochter des Tischlers Clahsen an.
Bei der Eröffnung am 10. November 1840 konnte man bereits 24 Kinder begrüßen.
Der dänische König Christian VIII (Schleswig Holstein war bis 1864 dänisch) besuchte am 3. September 1842 die Kleinkinderschule in der Sackstraße (Quelle:Königsbesuche in Süderdithmarschen zur "guten alten Zeit" von Wilhelm Johnsen, Brunsbüttelkooger Zeitung 1929).
Die Öffnungszeiten der Schule waren vormittags von 8 bis 11 Uhr und nachmittags von 13 bis 16 Uhr. Es wurde Hochdeutsch gesprochen, was in einem Ort wie Brunsbüttel, wo in sämtlichen Haushalten die Kinder mit plattdeutsch groß wurden, schon etwas Besonderes war.
Bei gutem Wetter wurde hinter dem Haus z.B. im Sand gespielt oder auch geschaukelt. Tischler Clahsen fertigte, größtenteil aus Altholz, zur Freude der Kleinen eine Schaukel, kleine Schiebkarren und Bauklötze. Im Winter und auch bei schlechtem Wetter wurde drinnen gespielt. Die Frauen erzählten dann Märchen oder es wurde gesungen. Zum Weihnachtsabend wurden vom Vaterländischen Frauenverein Kuchen, Äpfel, Nüsse usw. verteilt.
1910 wurde die Schule geschlossen und das Haus an den Klempnermeister Claudius Peters verkauft.
Diese Kleinkinderschule, die 1880 von der Gemeinde übernommen und neu gebaut wurde, war wohl im gesamten, damals dänischen, Schleswig Holstein einzigartig, wenn man bedenkt, daß laut Wikipedia die Gründungsveranstaltung des „Allgemeinen deutschen Kindergartens“ im Blankenburger Rathaussaal erst am 28. Juni 1840 stattfand.
Gründer war Friedrich Fröbel (https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Fr%C3%B6bel).
Fotos Sackstraße 8
Werbung, Akten Sackstraße 8
Liane Plinke
Am 18.12.1975 eröffnete Liane Plinke einen Frisiersalon in der Schoofstraße 1, den sie von ihrer Vorgängerin Lisa Baumann übernommen hatte. Bis zur Meisterprüfung der Inhaberin blieb diese noch im Laden, um offiziell die Lehrlingsausbildung zu ermöglichen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten etablierte sich der Laden und hielt sich dank einer guten Stammkundschaft bis 1996.
Am 29. September 1996 wurden in der Schoofstraße 1 die letzten Kunden bedient.
In der Reichenstraße 6 eröffnete Liane Plinke 1983 parallel zur Schoofstraße 1 einen weiteren Salon, der dann aber 1988 geschlossen wurde, nachdem Liane in der Sackstraße 8 den jetzigen Friseursalon eröffnete.
Sackstraße 9
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Kraft, Heinrich – Böttchermeister (1894 – 1935)
- Kraft, Hermann – Böttchermeister (1935 – 1958)
- Kraft, Heinrich – Böttchermeister (1958 – 1994)
- Kern, Willi – Innenausbau, Tischlerarbeiten
Die Erinnerung an die Geschichte der Familie Kraft beginnt in Frankreich, wo der Vorfahre Martin Kraft als Hugenotte nach Klein Mittelsheim/Kurpfalz emigrierte. Die Familie übersiedelte dann nach Burg in Dithmarschen, wo sich Johann Georg Kraft 1772, auf Anwerbung durch den dänischen König, als Böttchermeister selbständig machte. Die Böttcherei wurde 1802 von Johann Georg Kraft und danach von Johann Kraft fortgeführt. Dann übernahm Heinrich Kraft, der Großvater des „letzten“ Heinrich Kraft, den Betrieb. Anläßlich des Kanalbaus verlegte Heinrich Kraft seinen Böttchereibetrieb 1894 nach Brunsbüttel, in die Sackstraße 9. 1935 übernahm schließlich der Sohn Hermann Kraft den Betrieb unter der Firmenbezeichnung „Norddeutsche Faßwerkstätten“.
Diese Firma war auch auf der Südseite Brunsbüttelkoogs zwecks besserer Exportbedingungen (Gleisanschluß und Landungsbrücken) ansässig. Nach dem ersten Weltkrieg wurden in der Hauptsache Fässer für Butter und Heringe in der Größe 100, 50 und seltener 25 Liter, benötigt. In der Blütezeit stellte die Firma mehr als 100 000 Fässer im Jahr her.
1958 übernahm schließlich der Sohn Hermanns, Heinrich Kraft, als letzter die Federführung im Betrieb.
Nach dem Rückgang des Absatzes an Butter- und Heringstonnen, gegen Ende der 1950er Jahre, stellte Heinrich Kraft ab 1959 seinen Betrieb zusätzlich um auf kunstgewerbliche Holzgefäße nach eigenen Entwürfen. Diese fanden ihren Absatz nicht nur in ganz Europa, sondern auch in allen anderen Erdteilen.
1972 entwickelte sich im Böttchereibetrieb eine Spezialabteilung für Innenausbau und Tischlerarbeiten im Zusammenwirken mit der alteingesessenen Firma J. und H. Gehlsen, Heide. 1994 hatte der Firmeninhaber Heinrich sein Rentenalter erreicht und übergab später alles der Firma Schröder.
Heinrich Kraft war lange Jahre, bis zur Zusammenlegung 1970, Mitglied der Gemeindevertretung Brunsbüttels
Fotografiert im Heimatmuseum Brunsbüttel
Im Heimatmuseum Brunsbüttel-Ort (http://www.museum-brunsbuettel.de/), Markt 4, sind neben vielen anderen hervorragenden Museumsstücken noch mehr Exponate der Firma Kraft zu sehen. Ein Besuch des Museums lohnt zu jeder Jahreszeit.
Fotos Kraft
Akten, Werbung Kraft
Zeitungsartikel Sackstraße 9
Werbung Sackstraße 9
Sackstraße 10
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Schwabe, Peter – Müller (1694 - ? )
- Meyn, Klaus – Maurermeister (1808 – 1849?)
- Hecker, Carl Ludwig Christian – Schönfärbermeister (1849 - ? )
- Hecker, Carl – Webwaren, Wollhandel ( ? - 1904)
- Hecker, Emil Friedrich Julius – Webwaren, Versicherung (1904 - ? )
- Hecker, Emil – Gothaer Versicherung, Dichter und Schriftsteller ( ? )
Textquelle Sackstraße 10: Bauern,Handwerker,Seefahrer von Wilhelm Johnsen
Laut Angaben des Lehrers und Historikers Wilhelm Johnsen bestand das Haus Sackstraße 10 im Kern bereits seit der Gründung des neuen Fleckens Brunsbüttel, um 1675. Der erste Bewohner ist leider nicht bekannt, der zweite war ein Peter Schwabe aus einem alten Müllergeschlecht, der das Gewese seit 1694 bewohnte.
Ab 1808 war das Haus im Besitz des Maurermeisters Klaus Meyn.
1849 ging es in den Besitz des Färbermeisters“ Carl Ludwig Christian Hecker über (C.L.C. Hecker, - laut Angaben von Telse Hecker „Schönfärber“). Später wurde aus der Färberei ein Webwarengeschäft mit Wollhandel (Marschenwolle war z.B. in Bayern sehr begehrt), das dann vom ältesten Sohn des Färbermeisters, Carl, betrieben wurde. Nach dessen Tod, 1904, ging der Laden an den Bruder Emil Friedrich Julius (1864 – 1959) über. Ab 1910 ging auch die dort betriebene Versicherungsagentur an ihn.
Dessen Sohn Emil übernahm späterhin die Versicherungsagentur.
Über die Grenzen Schleswig Holsteins hinaus bekannt wurde Emil Hecker (1897 – 1989)
allerdings als Heimatdichter.
Links:
Emil Hecker
https://www.dithmarschen.de/Dithmarschen-erleben/Kultur/Kulturpreis/index.php?La=1&object=tx,2046.4963.1&kat=&kuo=2&sub=0,
In den Suchmaschinen des Internets findet man noch viele Beiträge unter Eingabe des Namens.
Der Brunsbütteler Geschichtsverein hat in der Ausgabe VIII der Brunsbütteler Spuren einen excellenten Beitrag von Professor Dr. Klaus Kleine Weischede über unseren Heimatdichter Emil Hecker.
Fotos Sackstraße 10
Akten, Artikel, Daten Sackstraße 10
Fotos von Emil Hecker
Sackstraße 11
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Albert, Hertha – Schuhgeschäft (1933 - ? )
- Haß, Edeltraut – Verkauf von Flaschenbier ( ? – 1968)
Sackstraße 12
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Wöldike, Otto – Marner Apothekenfiliale (1843 – 1848)
- Wöldike, Otto – Apotheke (1848 – 1893?)
- Dr. Max Scheel – Apotheke (1893 – 1912)
- Miesen, H. – Schuhmacher (1925 – 1926?)
- Schlüter, Hans – Kolonialwaren (1926 - ? )
- Beck, Clara – Feinwäscherei, Plätterei (1926 - ? )
Die alte Apotheke
Dort, wo heute der Schulhof der Schule West in der Sackstraße ist, war früher einmal eine Apotheke.
Die Geschichte der Apotheke Sackstraße begann 1755 mit dem Bau der Apotheke in Marne von dem Provisor Jakob Capell. 1829 wurde diese schließlich von dem Apotheker Balthasar Jessen (geb. 1788 in Tondern, gest. 1877 in Marne) für 71 000 Mark Kurant erworben. Im Jahre 1843 richtete Jessen die Apotheke in Brunsbüttel als Filiale mit dem Betreiber Otto Wöldike ein.
1848 übernahm Wöldike dann als selbständiger Apotheker das Anwesen, bis 1893 Dr. Max Scheel die Apotheke übernahm.
(Textquelle:50 Jahre Brunsbüttelkooger Zeitung von 1938)
1911 baute Scheel in Brunsbüttelkoog, Koogstraße 43, ein neues Haus, das bis heute als Apotheke bekannt ist und bezog das Gebäude 1912.
(Läden_im_Koog-Koogstraße_37-46#Scheel.C2.B4s_Apotheke)
Das Gebäude Sackstraße 12 wurde bis 1969 als Wohnhaus genutzt und 1970 abgerissen. Der frei gewordene Platz wurde dem Pausenhof der Schule West angegliedert.
Fotos Sackstraße 12
Werbung Sackstraße 12
Sackstraße 13
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Willnat, W. – Schneidermeister (1910? – 1949?)
- Willnat, Max – Manufaktur- und Kurzwaren (1949 - 1955)
- Volkmann, August – Bauunternehmer (1919 – 1964)
- Behrens-Wittorff, Jonny – Lebensmittel, A&O (1956 – 1970)
- “Krombacher Quelle“ (Andersen, Gunnar) – Gaststätte (1971 – 1982)
- “Quelle 13“ (Andersen, Gunnar) – Gaststätte, Video- und Filmcenter (1982 – 1996)
- “Quelle 13“ (Andersen, Gunnar) – Gaststätte (1996 – 1998)
- “Quelle 13“ (Tiefert, Andreas) – Gaststätte (1998 - ? )
Fotos Sackstraße 13
Akten, Werbung Sackstraße 13
Team 74
Team 74 war eine „Kneipensportgemeinschaft“, die sich im Jahre 1974 in der „Krombacher Quelle“ etablierte und aus einer Fußball- und einer Tischtennissparte bestand.
Aufzählung der damaligen Betriebssportmannschaften in alphabetischer Reihenfolge:
- Bahn, später Bahn/AMWe (Asphaltmischwerke)
- Barthels & Lüders
- Bayer AG (später Texaco/Bayer)
- Chemische Werke Hüls (CWH)
- Condea
- DEBEG
- Elbehafen (später Texaco/Elbehafen)
- ELF (Oxy) (später Elf/Elbehafen/Texaco)
- Grammerstorf-Texaco (später Stadt/Post/Grammerstorf)
- HEW
- Kali-Chemie
- Krumme (später Krumme/Brömmer)
- Lehrer (auch E+W, Erziehung und Wissenschaft)
- Polizei (später Zoll/Polizei)
- Puhlmann (später Puhlmann/A.M.S.)
- Schelde Chemie
- Team 74 (Krombacher Quelle)
- Veba Chemie
- Wasserbauamt (später Wasser-und Schiffahrtsamt)
- Zuckerfabrik St.Michaelisdonn
Die Wettkämpfe im Betriebssport wurden jedes Jahr und ausschließlich auf Betriebsebene ausgespielt.
Einige Betriebe hatten sogar bis zu 3 Mannschaften, im Fußball wie auch im Tischtennis.
In späteren Jahren schlief das Betriebssportgeschehen leider ein.
Sackstraße 14
In der Sackstraße 14 befindet sich das Schulgebäude der Grundschule West. 1912 wurde mit dem Bau dieses Gebäudes begonnen, die Einweihung fand am 14. April 1913 in Gegenwart des Landrats Dr. Wachs statt. Anfangs waren nur die Obermädchenklasse und die Elementarklasse in dieser Schule, die Oberknabenklasse und die Mittelklasse blieben im Schulgebäude in der Reichenstraße 9.
Auf dem Plan der Sackstraße vor 1912 (Fotos Sackstraße) ist somit auf diesem Gebiet noch kein Schulgebäude eingezeichnet. Das Gebäude des Tischlers Lübbe hatte vor 1912 (laut Werbeanzeige) die Nummer 14 , wäre heute die Nummer 16.
Fotos Sackstraße 14
Zeitungsartikel Sackstraße 14
Sackstraße 15
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Früchtenicht, P. - Fuhrhalter (1888? - ? )
- Früchtenicht, V.J. – Fuhrhalter (um 1910?)
- Struck, Willi - Maurergeschäft (1932 - ? )
- Dunker & König – Schmiede und Schlosserei (1946 - 1954)
- König, Walter ? – Autovermietung, Landmaschinen (1954? - ? )
- Bärwald, Heinz (Filiale Joh. Schönberg) – Gemüse-Großhandel (1964 – 1970)
- Braun, Ernst – Friseur (1951 – 1984)
- Schlichting & Wollesen – Heizung-, Gas- und Wasserinstallation (1989? - ? )
- Schlichting, Wolfgang – Heizung-, Gas- und Wasserinstallation (1995? - ? )
- Weinert, Kay – Maler (2020?)
Fotos Sackstraße 15
Akten, Artikel Sackstraße 15
Werbung Sackstraße 15
Sackstraße 16 (früher Sackstraße 14)
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Lübbe, Heinrich – Tischlerei (1914? - ? )
- Lübbe, Claus – Tischlerei ( ? )
- Volquards, Peter – Obst, Südfrüchte, Fische (1925 - ? )
- Freese, Johann – Güternahverkehr, Getreide, Futtermittel (1956 - ? )
Fotos Sackstraße 16
Werbung Sackstraße 16
Sackstraße 17
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Langguth, Dr. Otto – prakt. Arzt (1952 - 1958? )
- Dr. Jacobs - prakt. Arzt (1958? - ? )
- Jacobs, Eleonore – Kosmetik, Körperpflege ( ? – 1986)
- Jacobs, Dr. Siegfried – Arzt (1990er)
- Lange, Dr. Beate – Ärztin ( 2020?)
Fotos Sackstraße 17
Werbung Sackstraße 17
Sackstraße 20
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Hein, Wilhelm – Schmied (1888 - 1926)
- Thiesen, Nikolaus - Schmied (1926 - 1957?)
- Baumann, Walter – Schuhmacher (1957 – 1959)
- Pingel, Wilhelm + Sohn – Tankstelle, Autovermietung, Schlosserei (1930 - 1961 )
- Schmidt, Herbert – Tankstelle, Autovermietung, Selbstfahrerverleih (1961 – 1968)
- Gloe, Karl – Drogerie, Einzelhandel ( ? – 1984)
- Spill, Heike – Drogerie, Einzelhandel (1984 – 1986)
- “Vera´s Sonneninsel“ (Sonnemann, Vera) – Bräunungsstudio ( 1996? )
Fotos Sackstraße 20
Werbung, Akten Sackstraße 20
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- Läden im Koog-Fährstraße 9-146
- Läden im Koog-Friedhofskippe
- Läden im Koog – Fundgrube
- Läden im Koog-Fürböter
- Läden im Koog-Hermann von Borstel
- Läden im Koog - Kaufhaus Luth
- Läden im Koog-Konsum
- Läden im Koog-Koogstraße 1-8
- Läden im Koog-Koogstraße 9-16
- Läden im Koog-Koogstraße 17-23
- Läden im Koog-Koogstraße 24-36
- Läden im Koog-Koogstraße 37-46
- Läden im Koog-Koogstraße 47-55
- Läden im Koog-Koogstraße 56-63
- Läden im Koog-Koogstraße 64-67
- Läden im Koog-Koogstraße 68-73
- Läden im Koog-Koogstraße 74-80
- Läden im Koog-Koogstraße 81-84
- Läden im Koog-Koogstraße 85-91
- Läden im Koog-Koogstraße 92-95
- Läden im Koog-Koogstraße 96-108
- Läden im Koog-Koogstraße-Abschluß
- Läden im Koog-Ladenreihe Koogstrasse 32
- Läden im Koog-Lütt Dörp
- Läden im Koog-Schoof- und Festgestraße
- Läden in Brunsbüttel-Am Boßelkamp, Am Fleth, Am Doktorgraben
- Läden in Brunsbüttel-Mähl
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- Läden in Brunsbüttel-Süderstraße
- Postämter in Brunsbüttel
- Strandhalle Brunsbüttel
- Jürgensen´s Hotel in Brunsbüttel-Ort
- Zur Traube