Läden in Brunsbüttel-Süderstraße
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Uwe Möller, Tel. 04852 2189, mail: Gabuwe@t-online.de
An dieser Stelle herzlichen Dank
an Ute Hansen vom Stadtarchiv für Zeitungsartikel, Werbung und Daten aus dem Gewerberegister
Luise Kolberg, Dieter Ausborm, Familie Gleimius, Uwe Borchers, Heiko Johannsen, Ingrid Krabbe, Rainer Förtsch, Wilhelm Johnsen, Uwe Thomsen, Jens Rusch, Manfred Janke, Hans Detlef Mähl, Wilfried Höer, für Daten, Unterlagen, Fotos, Zeitungsartikel und sonstige Unterstützung.
Mein ganz besonderer Dank gilt Bernd Schmidt, der mir mit Fotos, Daten und seinem Wissen über Brunsbüttel-Ort eine große Hilfe war.
Textquellen: „Bauern, Handwerker, Seefahrer“ von Wilhelm Johnsen, Brunsbütteler Spuren I und II von Professor Dr. Klaus Kleine-Weischede und alte Zeitungen.
Die Süderstraße, von der Sackstraße kommend, verbindet das alte Brunsbüttel mit der bis 1970 Brunsbüttelkoog genannten Stadt und mündet dort in die Hafenstraße.
Bis ca. 1951 trug die Süderstraße noch den Namen „Chausseestraße“. Aus Werbeunterlagen ist ersichtlich, daß die Umbenennung zwischen 1951 und 1954 erfolgt sein mußte.
Vor der Umbenennung in „Süderstraße“ und auch in den ersten Jahren danach waren nur wenig Häuser in dieser Straße. Daraus resultierte später eine starke Verschiebung der Straßennumerierung. Als Beispiele seien hier genannt:
- Thoms-Keramik, Süderstraße 25 – früher Chausseestraße 5
- Stahlbau-Sievers (danach Swiencicki und Zernitz), Süderstraße 40 – früher Chausseestraße 12
- Bauunternehmung Carl Johannßen, Süderstraße 46 – früher Chausseestraße 14
Süderstraße 1
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Alte Marner Sparkasse – Sparkasse (1967 – 2008)
- Alte Marner Sparkasse, SB-Filiale – Sparkasse (2008 - 2018)
- Exclusiv-Haus-GmbH – Immobilien (2018? - )
- Wüstenrot-Württembergische – Versicherung (2018? - )
Alte Marner Sparkasse
Textquelle: größtenteils aus der Chronik zum 150-jährigen Bestehen der Alten Marner Sparkasse 1971.
Im Jahre 1844 wurde in Brunsbüttel von elf Bürgern der „Brunsbütteler Spar-und Leihkassenverein“ gegründet. Ab 1. Januar 1900 wurde der Name geändert in
“Brunsbüttler Spar- und Leihkasse zu Brunsbüttel"
Die Administratoren waren Kirchspielsschreiber Ingwer Paulsen, Amtsvorsteher Thies Feil, Schönfärbermeister Carl Ludwig Christian Hecker
(der Großvater unseres Heimatdichters Emil Hecker –
Läden_in_Brunsbüttel-Sackstraße#Sackstra.C3.9Fe_10)
und Müllermeister Heinrich Erichson.
Nachdem das Diakonat Brunsbüttel 1910 frei wurde (siehe Läden_in_Brunsbüttel-Markt#Markt_12, kaufte es die Sparkasse und richtete sich die linke Hälfte ein. Die rechte Hälfte vermietete sie an die Kirchspielsschreiberei (Gemeindeverwaltung) Brunsbüttel.
Die Sparkasse ist dann am 11. Juli 1929 von der „Alten Marner Sparkasse“ übernommen worden und als Hauptzweigstelle eingerichtet worden.
1967 bezog die Sparkasse ihren Neubau in der Süderstraße 1. 2008 richtete die „Alte Marner“ aus betriebswirtschaftlichen Gründen dort eine SB-Filiale ein, bis 2018 der Sparkassenbetrieb in der Süderstraße 1 endgültig geschlossen wurde.
Fotos Süderstraße 1
Werbung Süderstraße 1
Süderstraße 2
Übersicht
- Armenschule – Armenschule, Altersheim (1849 – 1872)
- Altersheim – Armenanstalt, Altersheim (1849 – 1983)
- Vereinsheim – Vereine Brunsbüttels (1984 – 1996)
Geschichte des Altersheims
Textquellen „Das schöne Brunsbüttel“ von Wilhelm Johnsen, Beiträge aus „Brunsbütteler Spuren“ II und VI von Professor Dr. Klaus Kleine-Weischede (Herausgeber: Verein für Brunsbütteler Geschichte) und alte Zeitungsartikel aus dem Stadtarchiv.
Die Versorgung der Armen war, auch in Brunsbüttel, bis Ende des 19. Jahrhunderts Aufgabe der Gemeinde. Bereits im Jahre 1645 wurde über einen Armenblock am Hafen Brunsbüttels berichtet. Darunter verstand man einen verschließbaren Sammelkasten, der Spenden für die Armen aufnahm. Für die Verwaltung der darin gesammelten Gelder war der Amtsvorsteher zuständig.
Für das Armenwesen in Brunsbüttel gab es Mitte des 19. Jahrhunderts ein spezielles Armenkollegium, dem die beiden Brunsbütteler Prediger, der Kirchspielsvogt, die entsprechenden Landesgevollmächtigten (heute mit Landtagsabgeordneten vergleichbar) und vier Armenvorsteher angehörten.
Da Brunsbüttel in vier Bezirke aufgeteilt war
- Ostermoor und Koog
- Brunsbüttel, Soesmenhusen und Wall
- Nordhusen, Groden und Mühlenstraßen
- Westerbelmhusen, Ohlen, Osterbelmhusen, Nordorf und Belmermoor
stellte jeder Bezirk einen Armenvorsteher.
Zur Aufbringung der Kosten für die Versorgung der Armen standen folgende Geldmittel zur Verfügung:
- Gelder aus Sammlungen und Spenden
- Klingelbeutelgelder
- Zinsen von zugehörigen Kapitalien der Armenkasse
- Einnahmen aus Tanzveranstaltungen (eine Art Vergnügungssteuer).
Ursprünglich war geplant, zwei Armenhäuser zu bauen, eins für den Flecken Brunsbüttel und das andere für Ostermoor. Es blieb dann aber doch bei einem.
1848 wurde vom Justizrat Wöldike ein Grundstück gekauft, das am Viertelsweg und Belmer Fleet gelegen war (Ecke Süderstraße/Mühlenweg). Auf diesem Grundstück wurde das Armenhaus 1849 fertiggestellt. Das Haus trat an die Stelle zweier Häuser in der Norderstraße, die man 1808, als die Not der napoleonischen Zeit auch das Kirchspiel ergriff, angekauft und zunächst als „Arbeitshäuser" eingerichtet hatte.
In dem 1849 errichteten Armenhaus wurde im gleichen Jahr auch eine Armenschule eingerichtet, die allerdings nur 23 Jahre Bestand hatte. Nach anfänglich gutem Schülerbesuch (1857 – 60 Kinder) wurde 1872 (nur noch 20 Schüler) der Schulbetrieb eingestellt.
Im März 1919 stellte eine Frau M. Schade aus Brunsbüttelkoog den Antrag, die Armenanstalt in „Verpflegungsheim“ oder „Verpflegungshaus“ umzubenennen, der Kreisausschuß genehmigte dann im Dezember 1919 allerdings die Umbenennung in „Pflegeheim zu Brunsbüttel“.
In NS-Recherchen des Historikers Jens Binckebanck findet sich leider auch eine dunkle Seite, die das "Pflegeheim zu Brunsbüttel" betrifft.
Originaltext von Jens Binckebanck:
1934 wurde ein Mann vom „Pflegeheim zu Brunsbüttel“ in die Landesheilanstalt Schleswig-Stadtfeld „überstellt“. Im Jahr 1942 floh der Elende aus der Anstalt in Schleswig zurück nach Brunsbüttel und wurde hier festgenommen und zurück nach Schleswig gebracht.
Im September 1944 gehörte er zu den Menschen, die von Schleswig-Stadtfeld in die „Euthanasie“-Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde deportiert und dort umgebracht wurde.
Zu den „Euthanasie“-Opfern, die in Meseritz-Obrawalde umgebracht wurden, zählte auch noch eine Brunsbüttelerin und weitere Menschen aus den umliegenden Gemeinden.
… Auch dieses traurige Schicksal ist ein Teil der Geschichte des „Pflegeheims zu Brunsbüttel“.
Ende des Originaltextes
Quellenangabe:Patientenakte P. J. H. Schneider: Archiwum Panstwowe w Gorzowie Wielopolskie, PL-66-256/0-3480
https://www.t4-denkmal.de/Medikamentenmord-Meseritz-Obrawalde
Am 1. April 1953 wurde daraus schließlich das „Altersheim“. 1964 wurde es großzügig umgebaut und erweitert.
Fotos, Artikel vom Altersheim
Vereinsheim und Abriß
Nachdem 1983 das Altenpflegezentrum „Haus Süderdöffte“ fertig war und Handwerker das Gebäude hergerichtet hatten, wurde 1984 aus dem Altersheim ein Vereinsheim für Volkshochschule, Familienbildungsstätte, „Frauen helfen Frauen“, SPD, Kinderschutzbund etc. Aber auch diese Nutzung war nicht von sehr langer Dauer.
Ende 1995 haben alle Nutzer die Kündigung erhalten und in der Zeit von Dezember 1996 bis Januar 1997 wurde das Haus ein Opfer der Abrißbagger.
Artikel Vereinsheim
Siehe auch Volkshochschule_Brunsbüttel_e.V.
Abriß Vereinsheim
Kopernikuszentrum
Wie Zeitungsartikel von 1996 bereits andeuteten, war auf dem leergeräumten Platz ein Sozialzentrum für ca. 20 Millionen DM geplant. Die für den Bau verantwortliche Gesellschaft hatte das Vereinshaus für 3 Millionen DM gekauft, abgerissen und wollte jetzt möglichst zügig ihre Vorstellung von einer betreuten Wohnanlage verwirklichen. Bei der Expo 2000 wollte man „mitmischen“ und so vielleicht durch Anerkennung als zukunftsweisendes Projekt eine Förderung erwirken.
Ein Prospekt mit einem Bauvorschlag und Preisvorstellungen war ziemlich schnell zur Hand (siehe oben).
Der Plan wurde noch einmal stark verändert und im Oktober 1997 erfolgte der erste Spatenstich (siehe Zeitungsartikel). Aber – Planung und Realität kommen nicht immer auf einen Nenner - so wie auch in diesem Fall.
Das Gelände wurde letztendlich an private Bauinteressenten verkauft.
Süderstraße 4B
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- “Ute´s Fingernagelstudio“ – Kosmetik ( 2019? )
Süderstraße 5
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Turnhalle – Turnhalle (1960 - )
- “Sportlerklause“ (Ilse Tostensen) – (1980? – 1991)
- Jakobus-Kindergarten – Kindergarten (1991 - ?
Die Turnhalle
Die Turnhalle Süderstraße in Brunsbüttel-Ort wurde 1960 fertiggestellt. Bürgermeister Kaminski begrüßte bei der Einweihung u.a. Architekt Hansen, Kirchspielsvorsteher Twiesselmann, Pastor Heinrich, den Vorsitzenden des BSV, Bleck, den Vorsitzenden des VFB-Brunsbüttelkoog, Henry Schwardt und Wilhelm Kasten vom TSV-Brunsbüttelkoog.
Die Sportlerklause
Ca. 1980 wurde die Sportlerklause eröffnet, ein Gasthaus, das in der Hauptsache von Sportlern genutzt wurde.
Nachdem Ilse Tostensen ihren Gastronomiebetrieb 1991 einstellte, ergriff die Stadt die Gelegenheit beim Schopfe und kaufte das Gebäude, da man für den bestehenden Jakobus-Kindergarten in der Reichenstraße 9 wegen des zu starken Durchgangsverkehrs schon länger eine andere Lösung suchte (Läden_in_Brunsbüttel-Reichenstraße#Reichenstra.C3.9Fe_9).
Der Jakobus-Kindergarten
Am 13. Dezember 1991 übergab Bürgermeister Tange offiziell den neuen Jakobus-Kindergarten an Pastor Binder.
Süderstraße 6 (Chausseestraße 4)
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Meierei (Müller, August) – Meierei (1890? - 1913)
- Meierei (Gardels, Otto) - Meierei (1913 - 1919
- Meierei (Liedke, Frieda) – Meierei (1919 - 1919)
- Meierei (Familie Felke) - Meierei (1919 - 1925)
- Meierei (Söhler, Hermann) – Meierei (1925 – 1963)
- Söhler, Hermann – Meiereiprodukte (1963 – 1969)
- Piehl, Peter Hermann – Landwirt (1955? - ? )
- Fachmarkt Müller – ? (1970er?)
- “Nibbe´s Fliesenmarkt“ (Nibbe, Udo) – Fliesengeschäft (1981 – 1985?)
- KFZ-Zubehör - KFZ-Zubehör ( 1980er? )
- Margitta – Ferienwohnungen ( ? )
Sanitäts-Genossenschafts-Meierei Chausseestraße 4
Entwicklung der Milchwirtschaft
Textquelle leider nicht bekannt.
1877 wurde in Schleswig-Holstein die erste brauchbare Milchzentrifuge entwickelt und betrieblich eingesetzt. Diese und einige weitere technische Neuerungen führten dazu, dass die Zahl der Meiereien und Milchverarbeitenden Betriebe innerhalb von zehn Jahren um rund 350 wuchs und es um die Jahrhundertwende bereits über 1000 Milchverarbeitende Betriebe im Land gab. Dabei überwog die Form der Genossenschaft oder des Vereins, also eines Zusammenschlusses Milchwirtschaft treibender Bauern. In Dithmarschen entstand die erste dieser neuen Meiereien 1880 in Heide. Nur zehn Jahre später gab es bereits 38 Betriebe.
In Schleswig - Holstein stiegen sowohl die Zahl der Milchkühe als auch vor allem ihre Produktivität seit etwa der Mitte des vorigen Jahrhunderts ständig an. Um 1820 wurden etwa 800 - 900 kg Milch je Kuh und Jahr ermolken, um 1900 waren es 1500 -2000 kg, 1928 - 2900 kg, 1981 - 4700 kg, 2018 erbrachte eine Kuh in Deutschland im Durchschnitt über 8000 kg Milch. In den vergangenen 200 Jahren hat sich die Milchleistung einer Kuh also verzehnfacht.
Parallel dazu verlief ein Konzentrationsprozeß der Meiereien. Zu kleine oder technisch überalterte Betriebe, die die nötigen Rationalisierungen nicht durchführen konnten, mussten aufgeben. Der Kostendruck, die allgemeine Überproduktion und die damit verbundenen niedrigen Lebensmittelpreise führten zu einem rasanten Rückgang der Betriebszahlen. Aus den rund 900 Meiereien des Jahres 1925 wurden 1941 - 666; 1960 - 485; 1970 - 237; 1975 - 153; 1984 - 80; und schließlich 1996 nur noch 31. Eine Dorfmeierei, wie die Brunsbütteler, deren Belegschaft Thomas Backens aufgenommen hat (Foto rechts), besaß keine Überlebenschance mehr in diesem Markt.
Die folgende Aufzeichnung von Ilse Matthée Tiedemann aus dem Jahre 1996 hat Heiko Johannsen dankenswerter Weise dem Brunsbuetteler-Wiki zur Verfügung gestellt:
Das Meiereigebäude soll (nach Auskunft der "Provinzial") im Jahre 1890 erbaut worden sein. Als Eigentümer sind im Grundbuchamt am 15.11.1894 eingetragen
- Rentier Heinrich Erichsen, Brunsbüttel, und
- Hofbesitzer Heinrich Piehl, Brunsbüttel.
Als Pächter oder als Verwalter wurde der Meiereibetrieb geführt von dem Meieristen August Müller bis kurz vor dem 1. Weltkrieg.
Von 1913 bis 1919 hat Meierist Otto Gardels den Betrieb weitergeführt. Weil sein Bruder im Krieg fiel, mußte er danach die elterliche Gastwirtschaft in St. Michaelisdonn übernehmen.
Laut Grundbucheintrag vom 14.3.1919 wurde Frau Frieda Liedke, geb. Amiring, aus Eddelak (Ehefrau des Meieristen Wilhelm Liedke)) Eigentümerin. Aber schon am 23.9.1919 wurde als Eigentümerin die Hamburger Milch-Einkaufsgenossenschaft eGmbH, Hamburg, eingetragen.
In den Jahren von 1919 bis 1925 führte als Verwalter die Familie Felke den Meiereibetrieb. Am 23.5.1925 kauften meine Großeltern Hermann und Therese Söhler den Meiereibetrieb. Meine Großeltern kamen von Niedersachsen nach Brunsbüttel.
Nach kurzer Zeit wurden Umbauten an der Meierei notwendig, z.B. die Erhöhung des Schornsteins im Jahre 1927.
Ende der Aufzeichnung
Fotos Meierei Süderstraße
Akten, Werbung Meierei Süderstraße
Werbung Süderstraße 6
Süderstraße 15
- Haß, Johannes Dr. med. – Arzt (1940er? – ? )
Fotos, Werbung
Siehe auch Emil-Doktor und das Doktorhaus
Süderstraße 16
- Steini´s Wohnwagenvermietung“ (Steinhagen, Birte) – Wohnwagenvermietung (2004? - ? )
Süderstraße 25 (Chausseestr.5)
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Politz, Franz – Obstgärtner (1931 - ? )
- Thoms, Friedrich – Obstgärtner (1949? - ? )
- Thoms, Fritz – Baugeschäft, Lager (1949? - ? )
- Thoms, Friedl und Hans-Jochim – Keramik, Kunsttöpferei (1946 - ? )
- Mohr, Britta – Fußpflege ( ? )
- Winter, Maike – Fußpflege (2012 - ? )
- Mohr, Jörg – Bau-, Möbelzimmerei ( ? )
Fotos Süderstraße 25
Werbung Friedl und Hans-Jochim Thoms
Akten, Werbung Süderstraße 25
Süderstraße 27
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Hintz, Werner – Rohprodukte, Altmetalle (1960 – 1972)
Werner Hintz
Der Rohproduktenhändler (Altmetalle, Lumpen, Knochen, Papier) Werner Hintz hatte in den 1930er Jahren einen Betrieb in der Reichenstraße 17 und zog von dort dann in den Mühlenweg 19.
1951 trennte sich die Familie Hintz, Ehefrau Auguste betrieb weiterhin den Rohproduktenhandel im Mühlenweg, während Werner in den Hinterhof der Koogstraße 94 umzog. Zwischen der „Kanal-Drogerie“ (Koogstr. 94) und dem Friseur Braun (Koogstr. 94a) führte ein kleiner Weg zum Schrebergartengelände (die Goethestraße war erst im November 1957 fertig). Seinen dortigen Schrottplatz kannten wir Kinder damals recht genau.
So manches kleine Taschengeld ging über diese „Schiene“. War die Menge an Metall allerdings zu groß, mußte ein Erwachsener dabei sein und dies bestätigen.
1960 eröffnete Werner Hintz ebenfalls einen Altmetallhandel in der Süderstraße 27. Sein Geschäft in der Koogstraße gab er 1964 auf während das in der Süderstraße noch bis 1972 weiterlief.
Läden_im_Koog-Koogstraße_92-95#Werner_Hintz
Läden_in_Brunsbüttel-Reichenstraße#Reichenstra.C3.9Fe_17
Läden_in_Brunsbüttel-Süderstraße#Werner_Hintz
Läden in Brunsbüttel-Mühlenweg, Deichstraße
Akten, Werbung Süderstraße 27
Süderstraße 29
- Sebastian, Arthur – Schneiderei ( ? – 1962)
Süderstraße 31
- “Silke´s Bastelstube“ (Silke Rathjens) – Bastel- und Handarbeiten (1986 - )
Süderstraße 33
- Peters, Ole – Dachdeckermeister (1993 - ? )
Süderstraße 35
- Panzau, Jonni – Nähmaschinenreparatur (1954 - ? )
Süderstraße 37
- Israel, Gerda – Damenschneiderei (1963 – 1966)
Akten, Werbung Süderstraße 37
Süderstraße 40 (Chausseestr. 12)
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Luth, A. – Konfektionsgeschäft (1888 – 1891)
- Koch, Heinrich – Konfektionsgeschäft (1891 – 1923)
- “Eigeno“ – Lebensmittel-Handelsgesellschaft Heide (1923 - ? )
- Koch, Wilhelmine – Textil – und Kurzwaren (1933 - ? )
- Wiedemuth, Ernst – Automobilzentrale (1940er - ? )
- Macke, Margarete – Herrenschneiderei (1947 - ? )
- Sievers, Otto – Stahlbau (1949 – 1951)
- König, Walter – Landmaschinenhandel, Tankstelle (1951 - ? )
- Pingel, Fr. – Tankstelle BP (1957 – 1958)
- Swiencicki, Kurt – Autohaus (Renault, Peugeot), Tankstelle (Freie) (1958 – 1980)
- Schwien, Chr. GmbH – Tankstelle (von Swiencicki gepachtet) (1980 - ? )
- Zernitz, Rolf – Autohaus (Renault, Peugeot, Lada), Tankstelle (1986? - ? )
- “Westcoast-Satellite“ – ( ? )
Fotos Süderstraße 40
Bei dem Geschäft der Firma A. Luth und danach Heinrich Koch wird in den Straßenbezeichnungen (wenn vorhanden) die zweideutige Zugehörigkeit der Chausseestraße (ob zu Brunsbüttel oder Brunsbüttelhafen als Ortsteil Brunsbüttel-Eddelaker-Koogs) offensichtlich.
Werbung A. Luth
Siehe auch Läden im Koog - Kaufhaus Luth und Läden im Koog-Schoof- und Festgestraße.
Akten, Werbung Heinrich Koch
Otto Sievers
Der Schlossermeister Otto Sievers hatte sich 1949 in Brunsbüttel-Ort in der Süderstraße 40 (später Swiencicki, Zernitz) selbständig gemacht und zog dann 1951 in die Brunsbütteler Straße 17 um. Anfang der 1960er hatte Sievers parallel dazu in der Hafenstraße 12 einen Betrieb, bevor er ganz dorthin zog. Am 12.12.1980 siedelte der Betrieb dann in die Eddelaker Straße 129 um.
Siehe auch Läden_im_Koog-Brunsbütteler_Straße#Stahlbau_Sievers
Werbung Süderstraße 40
Süderstraße 43
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Dithmer, Hans Willi – Herrensalon (1994? – 2005?)
Der Friseur Hans Willi Dithmer hatte in seinen Anfängen einen Salon in der Kautzstraße 2, dann ist er zwangsläufig kurzzeitig in die Ladenreihe Koogstraße 32 (Läden im Koog-Ladenreihe Koogstrasse 32) gezogen und als diese abgerissen wurde, hatte er sein kleines Domizil in der Süderstraße 43 aufgeschlagen.
Süderstraße 46 (Chausseestr. 14)
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Hillmer, Otto - Dachdecker (1930er - 1940er ?)
- Johannßen, Carl – Bauunternehmen (1925 – 1965)
- Kolberg, Gerhard – (1965 – 1987)
- Funk-Taxi Prüss – Taxiunternehmen (1976 - ? )
Carl Johannßen
Textquelle:Gedenkschrift zum 25-jährigen Jubiläum des Betriebes, verfaßt von Luise Kolberg, der Tochter des Unternehmensgründers, die freundlicherweise die Benutzung für das Dithmarschen-Wiki gestattete.
Nach Beendigung der Staatlichen Tiefbauschule Rendsburg und dreijähriger Bauführerertätigkeit bei Firmen in Niebüll, Tondern und Brunsbüttelkoog eröffnete der Bauingenieur Carl Johannßen in der Chausseestraße 14 (Süderstraße 46) ein Bauunternehmen.
Bereits im Februar 1925 hatte er das erste Gebäude für seinen Betrieb errichtet (siehe Übersichtsplan des Betriebs). Der erste Geselle in seinem Betrieb war der Zimmermann Karl Mehlig, der erste Auftrag war ein Anbau einer Futterküche für den Hofbesitzer Friedrich Piehl. 1926 legte Carl Johannßen noch seine Meisterprüfung ab und im gleichen Jahr wurde der erste Lehrling (so hießen die Azubis damals noch) eingestellt.
Es wurden weitere Maschinen gekauft und die Auftragslage verbesserte sich. 1927 hatte der Betrieb bereits 12 Gesellen und 2 Lehrlinge. Aufträge von der Kali-Chemie (Die Kali-Chemie in Brunsbüttel), der MAWAG, der CONDEA (Friedhofskippe_Brunsbüttelkoog_und_dort_ansässige_Industrie#Condea) und vom Wasserstraßenamt (heute Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt) waren Einstiege in Großbetriebe.
1929 wurde der erste PKW angeschafft. Das Jahr 1939 brachte die höchste Beschäftigtenzahl mit sich – 129 Mann. Im gleichen Jahr wurden von der Firma Scheinwerferstände, Flakstände und im Beamtenviertel 16 Luftschutzbunker gebaut.
Als Carl Johannßen am 21. Juni 1946 aus britischer Gefangenschaft zurückkehrte, mußte er lernen, ohne seinen während der Kriegszeit konfiszierten Fahrzeugpark auszukommen. 1947 trat die Gemeinde Brunsbüttel an ihn heran mit dem Auftrag, für die Bevölkerung Torf zu gewinnen. Bis zum 20. Juni, dem Tag der Währungsumstellung, waren rund 2 Millionen Torfsoden gepreßt. Die Torfproduktion endete dann 1949, da die Bevölkerung nicht über das nötige Geld zum Kauf verfügte.
In den späten 1940er Jahren wurden wieder Fahrzeuge angeschafft. Zu den Auftraggebern gehörte z.B. auch der Brunsbütteler Kinderbuchautor Boy Lornsen, der sein Wohnhaus von Carl Johannßen bauen ließ.
1965 verstarb Carl Johannßen und sein Schwiegersohn, der Bauingenieur Gerhard Kolberg, der bereits seit 1958 Mitinhaber der Firma war, übernahm den Betrieb und führte ihn dann noch bis zur endgültigen Auflösung 1987.
Fotos Carl Johannßen
Werbung Carl Johannßen
Die unterschiedlichen Adressen
Bei der Werbung von Johannßen findet man unterschiedliche Firmensitzadressen. Wie anfangs bereits erwähnt, hieß die Süderstraße bis in die 1940er-Jahre Chausseestraße. Bedingt durch den späteren Zubau von Häusern stimmen die Chausseestraßennummern nicht mit den Süderstraßennummern überein. Warum selbst bei der Firmenadresse Johannßens Unterschiede in beiden Straßenbezeichnungen sind (Chausseestr.14 und 20, Süderstraße 20 und 46), kann ich nicht nachvollziehen.
Da auf dem unteren Foto mit dem ersten Betriebsgebäude von 1925 die Hausnummer 14 zu erkennen ist und das Firmenschild auf dem Foto vom Bau des Gefolgschaftsgebäudes der Kali-Chemie ebenfalls die Nummer 14 trägt, kann man wohl davon ausgehen, daß diese Adresse - zumindest bei der Firmengründung - korrekt war.
Werbung Süderstraße 46
Chausseestr. 23
Die Ladenbesitzer in der Übersicht
- Lübbe, Max – Schnelllastverkehr (1929 - ? )
- Kukulies, Karl – Gemischtwaren (1950 – 1952)
Gewerbeakten Chausseestraße 23
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- Läden im Koog-Koogstraße 47-55
- Läden im Koog-Koogstraße 56-63
- Läden im Koog-Koogstraße 64-67
- Läden im Koog-Koogstraße 68-73
- Läden im Koog-Koogstraße 74-80
- Läden im Koog-Koogstraße 81-84
- Läden im Koog-Koogstraße 85-91
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