Braake-Brücke Koogstraße

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Diese Seite erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

An dieser Stelle herzlichen Dank
an Ute Hansen vom Stadtarchiv für Zeitungsartikel, Fotos und Daten aus dem Gewerberegister
an Karsten Schröder, Uwe Borchers, Gaby Möller, Dieter Ausborm, Reimer Schlichting und Heinz Lewerenz für Daten, Unterlagen, Fotos, Zeitungsartikel und sonstige Unterstützung.

Die erste Brücke

150 Jahre Koogstr.jpg

Im Jahr 2003 feierte Brunsbüttel den 150. Jahrestag der Koogstraße, die Brunsbüttelhafen mit dem Brunsbütteler Koog verband.

Auf alten Fotos ist gut zu erkennen, daß die erste Braakebrücke im Verlauf der Koogstraße an der gleichen Stelle wie die heutige gebaut wurde.
Wie die folgenden, alten Postkarten zeigen, wurde sie – wie heute - mit einem Metallgeländer versehen.

Die erste Fußgängerbrücke 1914

1914 war es dann so weit, eine neue Brücke (die 2.) mußte her. Wie auch im Jahr 2021 mußte zunächst eine Behelfsbrücke für Fußgänger gebaut werden. In einer öffentlichen Verdingung (heute sagt man Ausschreibung) vom 10.02.1914 wurden interessierte Firmen aufgefordert, Angebote einzureichen.
Da anscheinend keine passenden Angebote eingegangen waren, die Notbrücke aber unabdingbar war, hatten Pioniere der „Seewehr“ diese Brücke errichtet.

Behelfsbrücke-1914.jpg

Das Foto zeigt im Hintergrund u.a. das seit einem Jahr fertiggestellte Mittelschulgebäude (1913).

Die ersten Läden, die in der Koogstraße im damaligen Brunsbüttelhafen waren:

  • 1871 das Schuhgeschäft Nicolaus Kock in der Koogstraße 6
  • 1888 die Schmiede Hinrich Stührmann in der Koogstraße 22
  • 1890 die Bäckerei Carl Musmann in der Koogstraße 12
  • 1891 das Haushaltswarengeschäft Gustav Wilkens in der Koogstraße 10
  • 1895 der Kolonial- und Eisenwarenladen Nicolaus Heuer in der Koogstraße 1
  • 1896 die Drogerie Otto Thölert in der Koogstraße 16
  • 1898 der Buch- und Zeitschriftenladen Heinrich Helwig in der Koogstraße 14

Links dazu:
Läden im Koog-Koogstraße 1-8
Läden im Koog-Koogstraße 9-16
Läden im Koog-Koogstraße 17-23

Mit den Nummern 22 und 23 endete die damalige Koogstraße in Brunsbüttelhafen. Erst im Jahr 1898 wurde der neue Koogstraßenverlauf von Koogstraße 1 bis zur Ortsgrenze auf der Südseite Brunsbüttelkoogs festgelegt (siehe Läden im Koog-Koogstraße-Abschluß).
Der Südseitenteil der Koogstraße von der Fähre bis zum Ortsende ist die heutige Fährstraße.

Die zweite Brücke - 1914

Nachdem die Behelfsbrücke fertiggestellt war, ging es mit dem Bau der Betonbrücke zügig voran. Bereits im August 1914 konnte sie eingeweiht werden (Kosten ca. 20 000 Mark).

Ladeninhaber des Ortsteils „Brunsbüttelhafen“ nutzten in früherer Zeit Embleme des Freizeitbades, der Brücke und des Alten Hafens in ihrer Gemeinschaftswerbung.
Im Jahre 2002 wurde seitens der Stadt ein Auftrag an eine Malerfirma erteilt, die der tristen, grauen Betonbrücke einen blauen Anstrich geben sollte, um der Stadt einen frischen „Farbtupfer“ zu gönnen. So entstand unsere „blaue Brücke“.

Die zweite Fußgängerbrücke 2021

Die dritte Brücke - 2021

Die Erneuerung der seit 1914 bestehenden Brücke war schon länger ein Wunsch der Stadtpolitiker. Nach sechs Jahren Planungsgesprächen stand die Finanzierung. Die Kosten bezifferte man zu dem Zeitpunkt mit 2,3 (später 2,55) Millionen Euro, von denen das Land 70% und der Kreis den Rest finanzieren sollte. Im November kam dann das endgültige O.K. für den Abriß.
Anfang 2021 wurde der Umleitungsplan für den Verkehr veröffentlicht (siehe Zeitungsartikel vom 24.02.2021).
Es mußte parallel zur Brücke zunächst eine Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer gebaut werden. Nachdem diese Ende März fertig war, konnte mit dem Rückbau der Brücke begonnen werden.
Die neue Brücke steht auf 30 Großbohrpfählen mit einem Durchmesser von 1,20m, die unter Wasserlast bis zu 22m tief ins Erdreich gebohrt wurden. Die Fahrbahn hat eine Gesamtbreite von 8,40m und die Gehwege auf beiden Seiten eine Breite von jeweils 2,55m. Das Geländer ist – passend zu den Masten der Straßenbeleuchtung – anthrazit „gepinselt“ worden.

2023 muß die Brücke allerdings erneut für einige Zeit gesperrt werden, da dann der Koogstraßenbereich zwischen der Brücke und der Kautzstraße eine neue Asphaltdecke erhält.

Fotos von der Bauphase

Tolle „Drohnen – Fotos“ von Karsten Schröder

Artikel der BZ von der Brücke

Die fertige Brücke

Am 23.12.2021 wurde die Brücke für den Verkehr freigegeben.

Unbekannte „Braakebrücke“

Im Hintergrund die alte Schmiede („Moustache“), Foto Paul Ausborm 1960er-Jahre

Diese Aufnahme aus den 1960er Jahren, von dem Brunsbütteler Paul Ausborm, zeigt eine Holzbrücke über die Braake bei der damaligen Schmiede (heute Disco „Moustache“). Die weiße Ecke unten rechts zeigt die 1914 gebaute und 2021 abgerissene Betonbrücke („blaue Brücke“).
Es sieht nach einer größeren Rohr- oder Dükerverlegung aus. Die Kettenzüge halten eventuell ein Rohr, das im Anschluß vielleicht mit den Kontergewichten, die auf den Brettern liegen, auf dem Braakegrund stabilisiert werden sollen.
Leider hat das Bauamt der Stadt Brunsbüttel keine Unterlagen und kann auch keine Auskunft darüber geben.

Der Brunsbütteler Marinemaler Holger Koppelmann konnte diese Geschichte aufklären. Hier seine Originalworte:

Anfang der 1960er-Jahre baute die Deutsche Bundespost eine neue Kabelkanalanlage in der Koogstraße. Diese Anlage wurde damals wie üblich aus Kabelkanalformsteinen aus Beton gefertigt. Die Braake konnte natürlich nicht in dieser Bauweise unterquert werden. Vor der Schmiede und vor dem Marktplatz wurden Kanalschächte gebaut und die flexiblen Kunststoffrohre dort abgeschlossen. Es wird sich wohl um ein Rohrpaket von acht Rohren handeln. Die Betonklötze hat man dann zum beschweren der Rohre benutzt, damit sie nicht wieder aufschwimmen.

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