Volksfest Brunsbüttel

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Diese und die anderen Seiten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Jeder Leser, der Werbung, Fotos, Bilder oder Informationen dazu beitragen kann, sei hiermit herzlich gebeten, mir diese zukommen zu lassen.
Uwe Möller, Tel. 04852 2189, mail: Gabuwe@t-online.de

An dieser Stelle herzlichen Dank
an Ute Hansen vom Stadtarchiv Brunsbüttel für Fotos, Gewerbeakten und Zeitungsartikel,
an die Initiative Brunsbüttel-Süd (https://www.brunsbuettel-sued.de/die-ibs/), die mit viel Aufwand sämtliche Fotos des Fotografen Paul Ausborm gescannt hat,
an Dieter Ausborm, Rainer Förtsch, Bernd Schmidt, Heinz Lewerenz, Manuela Kramer, Reimer Schlichting, Antje Tigchelaar, Renate Zimmermann, Dietrich Köster, H.J.Busse, Heinz Lewerenz, Jürgen Stange, die BZ und das WSA für Daten, Unterlagen, Postkarten, Fotos, Zeitungsartikel und sonstige Unterstützung.

Volksfest, Ausrichter Hotel zur Kanalmündung, 1908
Volksfest, Ausrichter Hotel zur Kanalmündung, 1925

Geschichtliches

Ältere Zeitungsartikel (siehe rechts) deuten darauf hin, daß es in früheren Zeiten in Brunsbüttelkoog auch schon Volksfeste gegeben hat, die aber meistens von einzelnen Gastwirten veranstaltet wurden.

Ernst Blohm 1950er

Das Volksfest (oder auch Jahrmarkt), so wie wir es in Brunsbüttel kennen, gibt es seit 1928. Drei Gastwirte haben diese Veranstaltung aus der Taufe gehoben:

Federführung und Organisation Ernst Blohm, Wirt vom „Hotel Zur Post“,

Rudolf Grawert, Wirt des „Gasthofs „Zur Fernsicht“ Gasthof_Zur_Fernsicht_und_Wagners_Hotel#Gasthof_.E2.80.9EZur_Fernsicht.E2.80.9C

und Richard Carstens, Wirt der später „Gewerkschaftshaus“ und danach „Deutsches Haus“ genannten Gastwirtschaft
Gasthof_Zur_Fernsicht_und_Wagners_Hotel#Wagner.C2.B4s_Hotel

Da Brunsbüttelkoog zu der Zeit noch keinen Marktplatz hatte, fand die Veranstaltung auf dem Gelände unterhalb des Deiches in der Nähe der Marine-Kraftfahrkompanie statt. Ein Tanz- bzw. Bierzelt hatte in den frühen Jahren des Volksfestes natürlich seinen Stammplatz.
Die Feierlichkeiten begannen am Sonnabend und das tradtionelle Feuerwerk wurde montags auf dem Deich abgebrannt.
Damals gab es noch nicht so viele Veranstaltungen im Jahr, man hatte kein Fernsehen, ins Kino ging man auch nicht so häufig, also war an diesen Tagen „was los“.


Ein wiederkehrender Termin war auch schnell gefaßt, immer am 2. August-Wochenende, eine Woche nach dem Jahrmarkt in Wilster.

Volksfeste 1930er und 1940er

Volksfeste 1950er

In den Kriegswirren fiel in einigen Jahren das Volksfest aus.
Das Volksfest im Jahre 1950 war insofern etwas Besonderes, weil die Veranstalter nach dem Krieg das erste Mal wieder ein Feuerwerk abbrennen durften.
Die Karussels in den Nachkriegsjahren waren Avusbahn, Russenschaukel, Teufelsrad, Kettenkarussel, Raketenbahn, Berg- und Talbahn, Schleuderbahn, Hochrad, Octopus, Helicopter, Kinderkarussel usw.

1952 fand das Vergnügen vom 9. – 11.8. statt. Die Anzahl der Marktteilnehmer war so groß, daß der Organisator, Ernst Blohm, einigen absagen mußte. In diesem Jahr standen – außer den Plätzen Unter dem Deiche – auch die Friedrich-Ebert-Straße und der neu geschaffene Marktplatz zur Verfügung. Das Wetter war allerdings nur am Feuerwerkstag gut, an dem Tag war die Besucherzahl dann laut Zeitungsbericht auch enorm.
Viele Parkmöglichkeiten für Privatwagen brauchte man nicht, zu der Zeit war die Anzahl der Fahrzeuge noch „überschaubar“.

Auf zwei der oberen Fotos sind noch die Baracken der ehemaligen Marine-Kraftfahrkompanie zu sehen. Das Gelände wurde zum Teil als Abstellmöglichkeit für Zustellerwagen genutzt.
Das letzte Zeitungsfoto deutet auf den ersten Satelliten von 1957 hin („Sputnik“).

Nach dem Tod Ernst Blohms 1958 hatte die Stadt die Ausführung des Volksfestes übernommen und die Organisation dem Marktmeister Eggert übertragen. Dieser wurde vom Stadtbauamt, Ordnungsamt, der Feuerwehr, dem DRK und der Schleswag unterstützt.
1959 standen die Flächen links und rechts des Teiches nicht mehr zur Verfügung. Auf der einen Seite entstand 1953 die Klaus-Groth-Straße und auf der anderen Seite einige Jahre später die Fritz-Reuter-Straße mit entsprechenden Bebauungen. Vom Marktmeister wurde jetzt Geschick erwartet, die vorhandene Fläche des neu erschaffenen Marktplatzes so gut wie möglich auszunutzen.
Im Feuerwehrgerätehaus in der Fritz-Reuter-Straße wurde eine Erste-Hilfe-Station des DRK so wie eine ständige Feuerwache eingerichtet. Auch der Marktmeister hatte dort ein Büro.

Für eine Besonderheit sorgte in diesem Jahr der SVB und deren Leiter, Rektor John Jacobsen:
Während des Feuerwerks kreuzten illuminierte Boote auf der Braake, natürlich nur die, die unter der Braakebrücke hindurch konnten.

Zeitungsartikel der 1950er Jahre

An die Volksfeste in den 1950er-Jahren habe ich noch einige Kindheitserinnerungen. Wir bekamen vom Vater für die 3 tollen Tage 5,- DM, die wir uns selbst einteilen mußten. Man muß allerdings dazu sagen, daß eine Karusselfahrt 10 Pfennig kostete.
Wenn wir am Feuerwerkstag abends mit den Eltern „über`n Markt“ gingen, dann hatte unser Kinderportemonnaie Pause.

Volksfeste 1960er, Fotos Paul Ausborm und Helga Jungklaus

Volksfeste 1970er, Fotos Paul Ausborm

Volksfest-Jubiläum 1978

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Foto Paul Ausborm 1973

Am 12. August 1978 wurde in einem Festzelt neben der Braake das 50-jährige Bestehen des Volksfestes gefeiert. Besonders geehrt wurden die noch lebenden Witwen der Gründerväter Ernst Blohm und Rudolf Grawert, Marie Blohm und Luise Grawert. Ein Dank- bzw. Einladungsschreiben der Stadt Brunsbüttel zeigten die Wertschätzung.
Das Schreiben an Marie Blohm ist unter den Artikeln.

Volksfeste in späteren Jahren

Volksfeste Brunsbüttel-Ort und - Süd

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Brunsbüttelkoog-Süd 1954

In Brunsbüttel-Ort gab es schon weit vorher Volksfeste, wie die Zeitungsartikel zeigen. Diese wurden um die Kirche herum veranstaltet.
Die Werbung von Brunsbüttelkoog-Süd zeigt, daß es dort auch Volksfeste gegeben hat.

Der Marktplatz an der Koogstraße

Artikel vom 18.02.1926
Artikel vom 23.04.1926
Artikel vom 31.07.1926

Nach der Deichschließung 1762 hatte sich im Laufe der Jahre an der Braake eine große Reetfläche gebildet.
Nach dem ersten Weltkrieg, in den 1920er-Jahren, waren Unterkünfte und Arbeit „Mangelware“. Das führte zu dem Gedanken, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Die Gemeinde plante eine große Arbeitsmaßnahme:
Die Aufschüttung der Reetfläche - und somit auch eine Schaffung von Wohnfläche.
Um möglichst vielen Arbeitslosen über eine längere Zeit eine Verdienstmöglichkeit zu schaffen, wurde beschlossen, diese Maßnahme ohne großes Baugerät durchzuführen.
Für die Aufschüttung wurde die Schleusenkippe in einer Breite von ca. 50m abgetragen
(Schleusenkippe: Lagerung des Erdaushubs vom Bau der Neuen Schleusen).
Die Maßnahme zog sich von 1926 bis 1929 hin. Als erste Straße in dem aufgeschütteten Gebiet entstand so 1926 die „Friedrich-Ebert-Straße“.

Aufschüttung der Reetfläche an der Braake

Das Gebiet der Reetfläche sollte ursprünglich komplett zugeschüttet werden, da man dort einen Sport- und Spielplatz eingeplant hatte. Es kam aber doch anders – und so blieb ein Teich als Torso der früheren Braake bestehen (Stadtteich, oder auch Schwanenteich, im Stadtpark).

Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurden einige Straßen in Brunsbüttelkoog umbenannt (siehe auch Alte_Straßennamen_in_Brunsbüttel). Die Friedrich-Ebert-Straße erhielt den Namen „Peter Uhr-Straße“. Nach Kriegsende wurden diese Straßenbezeichnungen wieder rückgängig gemacht.

Schrebergartengelände

Nach der Aufschüttung und Befestigung des Geländes entstanden dort Schrebergärten, wie die folgenden Footos zeigen.

Die Ladenreihe Koogstraße 32

Werbung 1952
Ladenreihe 1950-2015

1949 – Kurz nach Kriegsende herrschte auch in Brunsbüttelkoog Aufbruchsstimmung. Der Bauunternehmer Friedrich Heese baute am Marktplatz an der Koogstraße für Erna Siebert und Fritz Zimmermann eine kleine Ladenreihe. Später wurde noch ein Gebäude für Kleinläden im Abstand von ca. 5m dazu gebaut. Vom gleichen Bauunternehmer wurde dann auch noch der Zwischenraum zwischen diesen beiden Ladenreihen als Geschäftsraum für seine Frau Lotte Heese ausgebaut (es wurde nur noch eine Rückwand, eine Tür und ein Dach benötigt), so daß letztendlich eine Ladenreihe mit 6 Läden entstand.

Es ist heutzutage kaum vorstellbar – aber – die Ladenreihe hatte keine Toiletten.
Die Ladenbesitzer haben die Grundstücke von der Stadt jeweils immer auf 2 Jahre pachten können. Das war natürlich ein Zustand, der keine Investitionen und kaufmännische Ideen zuließ. Bis es endlich klappte und die Stadt das Gelände, auf dem die Ladenreihe stand, für 30 Jahre verpachtete.
Da in diesen Zeiten Flexibilität durch Autoverkehr noch relativ fremd und der Weg ins Internet noch völlig unbekannt war, konnten sich in der jungen Stadt Brunsbüttelkoog viele Kleinläden etablieren.
Einzelheiten dazu siehe Läden_im_Koog-Ladenreihe_Koogstrasse_32

sonstige Märkte auf dem Marktplatz

Flohmarkt

Wochenmarkt

Gebrauchtwagenmarkt 1975

Asphaltierung des Marktplatzes 1972

Marktplatz 2016, Foto Rainer Förtsch

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