Geplante Kanalerweiterung 1939

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Ende der 1930er Jahre plante man die Erweiterung des Kaiser-Wilhelm-Kanals und seiner Schleusen. Mit großer Wahrscheinlichkeit spielten – wie schon beim Bau des Kanals – militärische Erwägungen eine Rolle.
Der Wasserspiegel sollte von 103 auf 165,5 m und die Sohle von 44 m auf 74 m verbreitert werden.

  • Vertiefung des Kanals von 11 m auf 13 m und 15 m in der Kanalmitte durch einen parabelförmigen Querschnitt.
  • Bau von je einer Großschleuse mit den Abmessungen 400 m x 60 m, Drempeltiefe bei 15 m.
  • Ersetzung der Drehbrücke Rendsburg und der Brücken in Levensau und Grünenthal durch drei neue Hochbrücken.

Die geplante Bauzeit betrug 5 Jahre. Es sollten 150 Millionen Kubikmeter Boden ausgehoben und damit teilweise der Wittensee zugeschüttet werden. Im ersten Arbeitsjahr sollte zwischen Kanalkilometer 49,5 und 97,0, d. h. an der Oststrecke, gebaut werden.

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Betrachtet man die Tabelle der 3 Ausbaustufen, dann zeigt sich, daß die Pläne von 1939 bis auf die Sohlenbreite die Pläne von 1967 noch übertrafen. Textquelle: holtenau-info.de

Folgender Artikel ist - bis auf einige ausgelassene, nationalsozialistische Attribute - original aus der Brunsbüttelkooger Zeitung vom 16.02.1939.

Erweiterung des Kaiser-Wilhelm-Kanals

Erweiterung auf das Doppelte des jetzigen Querschnitts Ersetzung der alten Schleusen durch je eine Großschleuse
Neubauten für Brücken

Die Entwicklung des Verkehrs auf dem Kaiser-Wilhelm-Kanal und die gesteigerte Bedeutung einer leistungsfähigen Verbindung zwischen Ost- und Nordsee haben, so wird uns heute mittag aus Berlin durch Funkspruch gemeldet, den Plan einer großzügigen Erweiterung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (er hieß erst 1948 wieder Nord-Ostsee-Kanal) und einer Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse der Unterelbe unterhalb Brunsbüttelkoogs reifen lassen.
Der Kaiser-Wilhelm-Kanal ist in den Jahren 1887 bis 1895 gebaut worden. 1907 bis 1914 ist er dann erstmalig erweitert worden und durch 2 Doppelschleusen in Holtenau und Brunsbüttelkoog ergänzt worden, die seinerzeit mit 330m Länge, 45m Breite und 14m Tiefe die größten der Welt waren.
Die Entwicklung des Verkehrs durch den Kanal ist weit über die ursprüngliche Erwartung hinausgegangen. Bei der ersten Planung rechnete man mit einem Jahresverkehr von 18 000 Schiffen mit 5 ½ Millionen Nettoregistertonnen (NRT). 1913 fuhren bereits 53 300 Schiffe mit 10,3 Millionen NRT durch den Kanal.
Die Zeit des Weltkriegs und die Verfallszeit des Zwischenreiches brachten naturgemäß einen erheblichen Rückgang, aber seit 1933 ist dank der aufblühenden Wirtschaft eine fortschreitende Verkehrszunahme zu verzeichnen.
1937 benutzten 53 400 Schiffe mit rund 24 Millionen NRT den Kanal. Der Tonnageverkehr nähert sich damit der Verkehrsgröße der beiden anderen Hochstraßen des Weltverkehrs, des Panama- und des Suezkanals, übersteigt diese aber auf fast das zehnfache hinsichtlich der Schiffszahl.
Von ausschlaggebender Bedeutung ist jedoch das ständige Anwachsen der Größe der den Kanal benutzenden Schiffe. Je größer die Schiffe werden, in desto häufigeren Fällen kann der Kanal in seiner heutigen Gestalt nur eingleisig befahren werden. Mehr und mehr treten große Schiffe transatlantischer Ausmaße in den unmittelbaren Verkehr zwischen Ost- und Nordsee ein, für die der Kanal bereits zu klein geworden ist.
Um nun auch solchen Großschiffen seine Benutzung überhaupt und für die Mehrzahl aller Schiffe einen ungehinderten zweigleisigen Verkehr zu ermöglichen, soll der Kaiser-Wilhelm-Kanal auf etwa das Doppelte seines jetzigen Querschnittes gebracht werden. Er steht heute in seinen Größenabmessungen ohnehin erheblich zurück gegen den Panama-Kanal, den Suezkanal und den Holländischen Nordseekanal von Amsterdam nach IJmuiden. Die alten Schleusen des ersten Kanalbaues sollen durch je eine Großschleuse ersetzt werden, die den größten in absehbarer Zeit für die Kanalbefahrung in Frage kommenden Schiffen seine Benutzung erlauben. Die Brücken über den Kanal müssen zum Teil Neubauten Platz machen.
Ende des Zeitungsartikels

Am 1. September des gleichen Jahres brach der 2. Weltkrieg aus und die Planungen verschwanden in irgendwelchen Schubladen, wo sie auch nach Kriegsende nicht wieder auftauchten.

Geplante Kanal- und Schleusenerweiterung 1962

Wie der folgende Zeitungsartikel aus der Brunsbüttelkooger Zeitung vom 01.06.1962 zeigt, hatte man schon vor langer Zeit erkannt, daß ein Ausbau der Schleusen und des Kanals für einen reibungslosen Schiffsverkehr erforderlich ist.


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