Die Lotsenhäuser im Bereich Brunsbüttel

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Die Bösch-Lotsenstation

Bösch-Lotsenstation

Am 13. Januar 1745 wurde die Elblotsenbrüderschaft gegründet. Seit dem 19.4.1749 residierten sie auf der Bösch, dem Landrücken bei St.Margarethen/Büttel. Das Gebäude auf der Bösch-Wurt (gebaut 1733) war bis zu diesem Zeitpunkt das Haus des Schleusenwärters der Bösker Schleuse.
Der erste Lotsenwirt, Heinrich Hein, war – bis zu seinem Tode im Jahre 1769 – der damalige Besitzer des Hauses. Es folgten Hinrich Hansen und Peter Christen, der dann auch 1835 die Wartung des neu errichteten Leuchtfeuers auf der Bösch übernahm. Nach Peter Christen übernahm 1838 Peter Hinrich Inselmann die Bösch-Lotsenstation und vererbte sie dann 1870 an seinen Sohn Jacob.
Bis zum Jahre 1865 hatte das alte Bösch-Haus eine einfache Strohbedachung. Es erhielt dann einen Anbau zur Wasserseite und damit die Möglichkeit, jetzt 80 Lotsen aufzunehmen. Die Zahl der anwesenden Lotsen variierte zwischen 30 und 70. Das Gebäude hatte sich nun zur Hauptsehenswürdigkeit St.Margarethen´s entwickelt.
Der Böschwirt hieß im Volksmund scherzhaft „Butendiekskönig“ und die Lotsen waren die „Böschburn“.
Zogen die Möwen landeinwärts, so hieß es „Den Butendiekskönig sien Heuner komt, dat givt slecht Wetter“.


Mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals wurden in Brunsbüttel zwei Lotsenhäuser errichtet und in der Nacht zum 10. Oktober 1895 war es dann so weit. Die Lotsenstation von der Bösch wurde in das westliche Lotsenhaus in Brunsbüttel verlegt. Es wurde von Seiten des Kaiserlichen Kanalamtes beschlossen, die Wirtschaft der Station öffentlich auszuschreiben. Ihre Verbundenheit mit der Familie Inselmann bewiesen die Lotsen damit, daß sie August Inselmann, den Sohn von Jacob und Abel Inselmann zum Betreiber der Wirtschaft wählten.

Die Bösch-Lotsenstation hat den Auszug der Familie Inselmann nicht lange „überlebt“. Sie ist am 5.11.1901 abgebrannt.

Artikel aus der Kanal-Zeitung

Lage der Brunsbütteler Lotsenhäuser, Karte von ca. 1965

Das Kanallotsenhaus

Von der Elbe aus gesehen westlich befand sich das Kanallotsenhaus und östlich davon befindet sich das Elblotsenhaus. Bis zum Jahre 1906 war das genau umgekehrt, d.h. – die Elblotsen der Bösch zogen in das westliche Lotsenhaus, daß sich nach dem Bau der Neuen Schleuse Brunsbüttel auf der Schleuseninsel befand. Da es für den Lotsbetrieb vorteilhafter erschien, entschied man sich 1906, die Gebäude zu tauschen. Somit wurde das Elblotsenhaus zum Kanallotsenhaus und umgekehrt.
Beim Einzug der Elblotsen 1895 war das Gebäude entsprechend der damaligen Zeit aufs schönste und bequemste eingerichtet. Sämtliche Räume hatten elektrisches Licht und fließend Wasser . Auf dem Turm zur Elbseite war eine Revolverkanone angebracht.
Die Verwaltungsarbeiten erledigte Adolf Landau, den älteren Brunsbüttelkoogern auch als "Opa Landau" bekannt (Opa Landau-eine Brunsbüttelkooger Legende).


Anbau und Verbindungsbrücke erfolgten im Jahre 1930 durch das damalige Wasserstraßenamt (Die Amtsvorstände des WSA-Brunsbüttel).
Das Kanallotsenhaus wurde im Juli 1980 abgerissen und beide Brüderschaften im noch verbliebenen Lotsenhaus in der Cuxhavener Straße untergebracht.

Zeitungsartikel

Lotsenhäuser 1899 (Sammlung Uwe Borchers)

Das Elblotsenhaus

Das Elblotsenhaus ist 1895 nahezu zeitgleich mit dem Kanallotsenhaus entstanden.
Der Erweiterungsbau entstand im Jahre 1905.
Die Wirtschaft für die Lotsen führte der damalige Wirtschaftspächter August Inselmann noch bis zu seinem Tod im Jahre 1946.


Das Elblotsenhaus 1908 Sammlung Uwe Möller

Das neue Lotsenhaus

Nach ca. 6-monatiger Planungsphase erfolgte am 1. Juli 2005 der erste Spatenstich für das neue Lotsenhaus Brunsbüttel. Sämtliche Planungen und Bauausführungen lagen in der Hand der Gebäudemanagement Schleswig Holstein AöR (GMSH).
Richtfest für die 2,7 Millionen Euro teure, größte Lotsenstation Deutschlands wurde im August 2006 gefeiert.


Mit einer Gesamtfläche von 1420 m² und eine um 15° zur Elbe geneigten Glasfront ist es Drehscheibe für etwa 400 Lotsen, ca. 260 Elblotsen sowie ca. 140 Kanallotsen.

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