Der Krabbenschuppen in Brunsbüttel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus brunsbuettel-wiki.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „ center Diese und die anderen Seiten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. <br/> Dieser Beitrag wird niemals ganz…“)
 
Zeile 12: Zeile 12:
<br/>''an Ute Hansen vom Stadtarchiv Brunsbüttel, Bernd Schmidt, Uwe Borchers, Rea und Rudi Grimsmann, Klaus Schlichting, Holger Koppelmann, Carmen Hatje, Günter Remmers, Franz Piehl, Sammlung Karl Martin, Familie Gleimius, das WSA-Brunsbüttel für Daten, Unterlagen, Postkarten, Fotos, Zeitungsartikel und sonstige Unterstützung.''
<br/>''an Ute Hansen vom Stadtarchiv Brunsbüttel, Bernd Schmidt, Uwe Borchers, Rea und Rudi Grimsmann, Klaus Schlichting, Holger Koppelmann, Carmen Hatje, Günter Remmers, Franz Piehl, Sammlung Karl Martin, Familie Gleimius, das WSA-Brunsbüttel für Daten, Unterlagen, Postkarten, Fotos, Zeitungsartikel und sonstige Unterstützung.''


<gallery widths="350" heights="300" perrow="2">
<gallery widths="370" heights="300" perrow="2">


Bild:Luftaufnahme ca.1974.jpg|Luftaufnahme ca. 1974
Bild:Luftaufnahme ca.1974.jpg|Luftaufnahme ca. 1974
Zeile 25: Zeile 25:
== Der erste Krabbenschuppen ==
== Der erste Krabbenschuppen ==


[[Bild:1923-04-21 481a Krabbenfischerei.jpg|thumb|left|Krabben fischen 1923]]
[[Bild:1923-04-21 481a Krabbenfischerei.jpg|thumb|Krabben fischen 1923]]
[[Bild:Hafen Neufeld um 1900.jpg|thumb|250px|Der Schuppen im Hafen von Neufeld um 1900 hat große Ähnlichkeit mit dem ersten Krabbenschuppen [[Brunsbüttelkoog]]s (Holger Koppelmann)]].
 


''Quelle:Aus Brunsbütteler Spuren VI von Prof.Dr. Klaus Kleine-Weischede''
''Quelle:Aus Brunsbütteler Spuren VI von Prof.Dr. Klaus Kleine-Weischede''
<br/>Dort, wo später der erste Krabbenschuppen entstand, befand sich das Wohnhaus von Lütje Pien. Er war Kornhändler und Schiffsmakler und lebte um 1800. Im Erdgeschoß seines Hauses wurde das Vieh untergebracht, das nach Hamburg oder zur anderen Elbseite (hannöversche Küste) verschifft werden sollte. Im oberen Teil des Gebäudes gab es zwei geräumige Kornböden. Reisende, die per Schiff nach Hamburg oder Cuxhaven wollten, wurden von Lütje Pien zu dem auf der Elbe ankernden Dampfer hinausgerudert.
<br/>Dort, wo später der erste Krabbenschuppen entstand, befand sich das Wohnhaus von Lütje Pien. Er war Kornhändler und Schiffsmakler und lebte um 1800. Im Erdgeschoß seines Hauses wurde das Vieh untergebracht, das nach Hamburg oder zur anderen Elbseite (Hannöversche Küste) verschifft werden sollte. Im oberen Teil des Gebäudes gab es zwei geräumige Kornböden. Reisende, die per Schiff nach Hamburg oder Cuxhaven wollten, wurden von Lütje Pien zu dem auf der Elbe ankernden Dampfer hinausgerudert.


Aus der Brunsbütteler „Chronik der Entstehung“ von Walter Schulz und Hauke Mormann geht hervor, daß der erste Krabbenschuppen „im Neuenkoogshafen“ gegenüber des „Busch-Hauses“ wohl '''1877''' gebaut wurde (also stand das Busch-Haus bereits). Er war 30m lang und brannte am 29.12.1932 ab (siehe Foto aus „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Brunsbüttel“ - weiter unten).
Aus der Brunsbütteler „Chronik der Entstehung“ von Walter Schulz und Hauke Mormann geht hervor, daß der erste Krabbenschuppen „im Neuenkoogshafen“ gegenüber des „Busch-Hauses“ wohl '''1877''' gebaut wurde (also stand das Busch-Haus bereits). Er war 30m lang und brannte am 29.12.1932 ab (siehe Foto aus „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Brunsbüttel“ - weiter unten).
Zeile 49: Zeile 49:
Bild:038 (HK) Alter Hafen-BS.jpg
Bild:038 (HK) Alter Hafen-BS.jpg
Bild:039 (HK) Alter Hafen-BS.jpg
Bild:039 (HK) Alter Hafen-BS.jpg
Bild:Hafen Neufeld um 1900.jpg|Der Schuppen im Hafen von Neufeld um 1900 hat große Ähnlichkeit mit dem ersten Krabbenschuppen [[Brunsbüttelkoog]]s
Bild:Krabbenschuppen,Gewerkschaftshaus.JPG|Brand 1932
Bild:Krabbenschuppen,Gewerkschaftshaus.JPG|Brand 1932
Bild:
Bild:


Zeile 59: Zeile 61:
<br/>An der Hausfront war „Schleswig Holst. Krabbenverwertung“ Leppin & Co" zu erkennen.
<br/>An der Hausfront war „Schleswig Holst. Krabbenverwertung“ Leppin & Co" zu erkennen.


<gallery widths="210" heights="180" perrow="3">
<gallery widths="233" heights="180" perrow="6">


Bild:AH1-E018.jpg
Bild:AH1-E018.jpg
Zeile 96: Zeile 98:
<br/>'''1982''' wurde der Abriss schließlich vollzogen.
<br/>'''1982''' wurde der Abriss schließlich vollzogen.


<gallery widths="210" heights="180" perrow="3">
<gallery widths="233" heights="180" perrow="6">


Bild:063-BS.jpg
Bild:063-BS.jpg
Zeile 127: Zeile 129:
=== Sturmflut 1930er ===
=== Sturmflut 1930er ===


<gallery widths="210" heights="180" perrow="3">
<gallery widths="233" heights="180" perrow="6">


Bild:Alter Hafen-Sturmflut-ca. 1933.jpg|Sturmflut ca. 1933
Bild:Alter Hafen-Sturmflut-ca. 1933.jpg|Sturmflut ca. 1933
Zeile 135: Zeile 137:
=== Sturmflut 17. Februar1962 ===
=== Sturmflut 17. Februar1962 ===


<gallery widths="210" heights="180" perrow="3">
<gallery widths="233" heights="180" perrow="6">


Bild:Sturmflut 1962-Krabbenschuppen-1.jpg
Bild:Sturmflut 1962-Krabbenschuppen-1.jpg
Zeile 145: Zeile 147:
=== Sturmflut 3. Januar 1976 ===
=== Sturmflut 3. Januar 1976 ===


<gallery widths="210" heights="180" perrow="3">
<gallery widths="233" heights="180" perrow="6">


Bild:Bild 374.jpg
Bild:Bild 374.jpg
Zeile 161: Zeile 163:
Da auf den folgenden Fotos die Jungs barfuß, in kurzen Hosen und hemdsärmelig im Hochwasser stehen, ist davon auszugehen, daß es sich weder um Januar noch um Februar handeln kann. 1962 und 1976 fallen somit aus.
Da auf den folgenden Fotos die Jungs barfuß, in kurzen Hosen und hemdsärmelig im Hochwasser stehen, ist davon auszugehen, daß es sich weder um Januar noch um Februar handeln kann. 1962 und 1976 fallen somit aus.


<gallery>
<gallery widths="233" heights="180" perrow="6">


Bild:Brunsbüttel 2 130.jpg
Bild:Brunsbüttel 2 130.jpg
Zeile 176: Zeile 178:
== Die Krabbenschuppen aus Künstlersicht ==
== Die Krabbenschuppen aus Künstlersicht ==


<gallery widths="210" heights="180" perrow="3">
<gallery widths="233" heights="180" perrow="6">


Bild:Alter_Hafen-1893-Lippert.jpg|Alter Hafen 1893-Zeichnung Lippert
Bild:Alter_Hafen-1893-Lippert.jpg|Alter Hafen 1893-Zeichnung Lippert
Zeile 192: Zeile 194:
== Zeitungsartikel ==
== Zeitungsartikel ==


<gallery widths="210" heights="180" perrow="3">
<gallery>


Bild:1914.06.15-Krabbenschäler-Streik.jpg|Krabbenschäler-Streik 1914
Bild:1914.06.15-Krabbenschäler-Streik.jpg|Krabbenschäler-Streik 1914
Zeile 203: Zeile 205:
</gallery>
</gallery>


[[Bild:Thunfisch-Krabbenschuppen-1947-KM.JPG|thumb|center|800px|Das Foto zum obigen Zeitungsartikel-1947]]
[[Bild:Thunfisch-Krabbenschuppen-1947-KM.JPG|thumb|center|700px|Das Foto zum obigen Zeitungsartikel-1947]]


== Verwandte Themen ==
== Verwandte Themen ==

Version vom 16. November 2021, 16:56 Uhr


Header-Krabbenschuppen.jpg

Diese und die anderen Seiten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Dieser Beitrag wird niemals ganz fertig werden.

Jeder Leser, der Fotos, Bilder oder Informationen dazu beitragen kann, wird hiermit herzlich gebeten, sich mit mir in Verbindung zu setzen.
Uwe Möller, Tel. 04852 2189, mail: Gabuwe@t-online.de

An dieser Stelle herzlichen Dank
an Ute Hansen vom Stadtarchiv Brunsbüttel, Bernd Schmidt, Uwe Borchers, Rea und Rudi Grimsmann, Klaus Schlichting, Holger Koppelmann, Carmen Hatje, Günter Remmers, Franz Piehl, Sammlung Karl Martin, Familie Gleimius, das WSA-Brunsbüttel für Daten, Unterlagen, Postkarten, Fotos, Zeitungsartikel und sonstige Unterstützung.

Mit dem Wort Krabbenschuppen sind in diesem Fall nicht Krabben gemeint, sondern Garnelen, die im Volksmund ja auch als Krabben bezeichnet werden.
Der Krabbenschuppen, wie ihn die älteren Brunsbüttelkooger noch kennen, war ein gelber Holzbau mit rotem Dach und stand auf Betonpfählen beim Alten Hafen Brunsbüttels nahe der Gaststätte „Fernsicht“ Gasthof Zur Fernsicht und Wagners Hotel.
Er war hauptsächlich Anlandungs- und Verteilerstelle für die Krabbenfänge der Brunsbütteler Fischer. Aber auch andere Fischarten wurden dort gehandelt.

Der erste Krabbenschuppen

Krabben fischen 1923


Quelle:Aus Brunsbütteler Spuren VI von Prof.Dr. Klaus Kleine-Weischede
Dort, wo später der erste Krabbenschuppen entstand, befand sich das Wohnhaus von Lütje Pien. Er war Kornhändler und Schiffsmakler und lebte um 1800. Im Erdgeschoß seines Hauses wurde das Vieh untergebracht, das nach Hamburg oder zur anderen Elbseite (Hannöversche Küste) verschifft werden sollte. Im oberen Teil des Gebäudes gab es zwei geräumige Kornböden. Reisende, die per Schiff nach Hamburg oder Cuxhaven wollten, wurden von Lütje Pien zu dem auf der Elbe ankernden Dampfer hinausgerudert.

Aus der Brunsbütteler „Chronik der Entstehung“ von Walter Schulz und Hauke Mormann geht hervor, daß der erste Krabbenschuppen „im Neuenkoogshafen“ gegenüber des „Busch-Hauses“ wohl 1877 gebaut wurde (also stand das Busch-Haus bereits). Er war 30m lang und brannte am 29.12.1932 ab (siehe Foto aus „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Brunsbüttel“ - weiter unten).

Der zweite Krabbenschuppen

Nachdem der erste Krabbenschuppen 1932 abgebrannt war, entstand der kleine Vorbau des späteren, letzten Krabbenschuppens.
An der Hausfront war „Schleswig Holst. Krabbenverwertung“ Leppin & Co" zu erkennen.

Der letzte Krabbenschuppen

Vollendung 1935

Laut Kopien von Karl Martin vom 25jährigen Jubiläum des Bauunternehmens Carl Johannßen aus dem Jahr 1935 wurde der Krabbenschuppen von diesem Bauunternehmer im gleichen Jahr vollendet.

Krabbenfang und –verarbeitung

Textquelle: Erinnerungen des Brunsbüttelers Karl Martin
Alle Brunsbütteler Krabbenkutter lagen bis 1939 während der Krabbensaison im Hafen von Cuxhaven und fuhren von dort zum Fischen.
Der gesamte Fang wurde täglich im Hafen von Cuxhaven auf einen Kutter verladen und zum Krabbenschuppen nach Brunsbüttel gebracht. So hatte jeder Fischer mal einen Tag frei für die Familie. Im Krabbenschuppen machte Frau Geisler die Verwaltungsarbeit, Bernhard Leppin und Karl Geisler verteilten die Krabben zum Schälen auf die ca. 150 meist Schälerinnen. Da diese oft eine oder gar mehrere Stunden auf den Krabbenkutter warten mußten, wurde wohl an keinem anderen Platz im Ort mehr als hier „geklönt“. Wurden viele Krabben gefangen, konnte jede der Reihe nach so viel im Sack mitnehmen, wie sie wollte. Meistens wurde das Fahrrad als Transportmittel benutzt. Bei geringeren Fängen wurde entsprechend zugeteilt. Bei sehr großen Fängen mußten (gezwungenermaßen) so lange Krabben mitgenommen werden, bis alle geschält waren. Für 3 Pfund Kabben mußte schnellstmöglich 1 Pfund Krabbenfleisch abgeliefert werden.
Für die Kinder war das Krabbenpulen schon eine Strafe, es blieb kaum Zeit zum Spielen und für Schulaufgaben. Hermann Steffen erzählte, seine ältere Schwester und seine Mutter hielten sich durch starken Kaffee wach und als Junge bekam man ein paar hinter die Löffel, um nicht einzuschlafen.
Wir Kinder wünschten uns, daß alle Krabbenkutter untergingen.
Die Arbeit wurde schlecht bezahlt, es sei denn, es wurde mehr Fleisch geliefert (bei guter Qualität und ohne Laich), dann wurde der Überschuß gut bezahlt. Da es in der Gegend kaum Heimarbeit gab, wurde es mehr oder weniger gerne gemacht. Das Krabbenfleisch wurde in Butterfässern der Firma Kraft aus Brunsbüttel mit Borsalz haltbar gemacht und schnell versandt. Erst als ca. 1965 die Kühlschränke kamen, verbot man das Borsalz aus gesundheitlichen Gründen.
Die Krabbenschalen wurden zurück in den Krabbenschuppen gebracht und zu Dünger verarbeitet.

In Neufeld konnte man in der Saison, je nach Windrichtung, den Geruch der Krabbenschalen kilometerweit riechen.
Siehe auch Die Brunsbütteler Fischerei

019 Vitamo.jpg


Nach 1945 bis 1965 wurde der Krabbenschuppen noch von der Firma „Vitamo“ einige Jahre zur Fischverwertung, danach von H. Gellert als Feuerholz-Sägerei genutzt.
Im oberen Teil hatte sich später der Restaurator Heino Pöhls mit seinem Partner Steen niedergelassen. 1981 haben Rea und Rudi Grimsmann den Krabbenschuppen von Pöhls und Steen gekauft. Der Kauf wurde aber wieder rückgängig gemacht, da der Krabbenschuppen abgerissen werden sollte.
1982 wurde der Abriss schließlich vollzogen.

Nachfolgend Fotos von einigen Sturmfluten, die deutlich die damalige Wasserhöhe veranschaulichen.

Sturmflut 1930er

Sturmflut 17. Februar1962

Sturmflut 3. Januar 1976

Weitere Sturmflutbilder

Da auf den folgenden Fotos die Jungs barfuß, in kurzen Hosen und hemdsärmelig im Hochwasser stehen, ist davon auszugehen, daß es sich weder um Januar noch um Februar handeln kann. 1962 und 1976 fallen somit aus.

Die Krabbenschuppen aus Künstlersicht

Zeitungsartikel

Das Foto zum obigen Zeitungsartikel-1947

Verwandte Themen