Der Pegelturm der Alten Schleuse Brunsbüttel: Unterschied zwischen den Versionen

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Bild:SS3-E077_Pegelturm_Nacht-(1916).jpg|Pegelturm bei Nacht
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Bild:SS3-E063_An_der_Schleuse-(1902).jpg|Vaterländisches Bild mit Pegelturm
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Version vom 7. November 2021, 10:50 Uhr

Banner-Pegelturm.jpg

Die Pegelthürme in Brunsbüttel und Holtenau.

(Aus „Der Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals von J.Fülscher“)
Von Wichtigkeit für den Schleusenbetrieb sind die Maßnahmen, die getroffen worden sind, um den Schleusenwärtern jeder Zeit die Wasserstände im Binnen- und Außenhafen vor Augen zu führen. Zu diesem Zweck ist sowohl in Brunsbüttel wie in Holtenau ein Pegelthurm errichtet, der mit drei Zifferblättern von je 3 m Durchmesser versehen ist, von denen je eins von jeder Stelle der Schleusen, des Außen- und des Binnenhafens deutlich gesehen werden kann. Die Zifferblätter haben zwei concentrische Theilungen, von denen die äußere dem Wasserstand im Außenhafen, die innere dem Wasserstand im Binnenhafen entspricht. Vor dem Zifferblatt bewegen sich unabhängig voneinander zwei Zeiger, ein größerer für die Außen-, ein kleinerer für die Binnenwasserstände.

Pegelthurm-Zifferblatt.jpg


In der Abbildung ist das Zifferblatt des Pegelthurms in Holtenau in größerem Maßstabe dargestellt. Der große Zeiger gibt an, daß im Außenhafen der Wasserspiegel 0,4m über dem mittleren Wasserstande der Ostsee liegt, während aus der Stellung des kleinen Zeigers zu ersehen ist, daß der Wasserstand im Binnenhafen 0,4 m unter diesem Mittel liegt. In Holtenau brauchte die innere Theilung nur für Wasserstände zwischen + 0,5 und -0,5 M.W. eingerichtet zu werden, in Brunsbüttel sind die vorkommenden Wasserstandsverschiedenheiten größer, auch bezüglich der Außenwasserstände, und deshalb mußte dort die Theilung anders werden.
Die Zeiger werden mit Hülfe von Drähten durch Schwimmer in Bewegung gesetzt. Diese befinden sich in Brunnen, die hinter den Stirnmauern der Schleuse angeordnet sind und durch Rohrleitungen mit dem Außen- und Binnenhafen in Verbindung stehen. Die Brunnen haben etwa 110 m Entfernung vom Pegelthurm , die Drähte liegen in unterirdischen Canälen, in denen sie über Rollen geführt worden. Der Einfluß der Längenänderungen der Drähte infolge von Temperatur-Schwankungen ist durch eine Ausgleichvorrichtung derart beseitigt, daß die Pegelwerke von der Drahtverlängerung nicht beeinflußt werden. In den Pegelthürmen ist außer dem Zeigerwerk auch ein selbstthätiger curvenzeichnender Controlpegel, System Seibt-Fuess, aufgestellt, der jedoch nur mit dem Außenwasser in Verbindung steht und zur ununterbrochenen Aufzeichnung der Stände desselben dient. Beim Eintritt derjenigen Wasserstände, die für den Schleusenbetrieb von besonderer Wichtigkeit sind, kommen in dem Obergeschoß der Pegelthürme aufgestellte Glocken zum Ertönen; sie werden auf elektromotorischem. Wege durch Schließen von Contacten, die an den Zeigerwerken angebracht sind, in Betrieb gesetzt. Bei Nacht werden die Zifferblätter durch elektrisches Glühlicht beleuchtet.
Die ganze Betriebsausrüstung der Pegelthürme ist von dem Feinmechaniker K. Fuess in Steglitz bei Berlin hergestellt. Von ihm sind auch für jede Schleuse vier Seibtsche eiserne Präcisionspegel mit auswechselbarer Porcellantheilung geliefert, von denen je zwei im Binnenhafen und im Außenhafen an dem Schleusenmauerwerk angebracht worden sind.

Von 1895 bis 1914

Lage des Pegelturms (WSA-Brunsbüttel)


440-Schleusenbaukraftwerk-27.6.1912.jpg

Zeitungsartikel aus der Kanal-Zeitung

Von 1915 bis 1989

In späteren Jahren wurde aufgrund fortschreitender Technik der Pegelturm in seiner Funktion nicht mehr gebraucht. Die runden Mauerausschnitte für die Wasserstandsanzeigen wurden ausgemauert und es wurden zum Gesamtbild passende Fenster eingebaut.


Von 1990 bis 2006

Pegelturm 2003, (Foto Uwe Möller)


ab 2006

Im Oktober 2006 wurde, mit Hinblick auf die Trasse der 5. Schleusenkammer, damit begonnen, zunächst die obere Hälfte des Pegelturms abzutragen. Der untere Teil beherbergt bis heute wichtige technische Einrichtungen, die nach Fertigstellung des neuen Versorgungstunnels verlegt werden.
In mehreren Zeitungsartikeln wurde die Aktion bewertet, z.B. vom Landesamt für Denkmalpflege, doch das Recht war auf Seiten des Wasser-und Schiffahrtsamtes. Am 18.12.2006 erhielt der untere Teil des Pegelturms sein neues Dach.



Zeitungsartikel

Postkarten mit dem Pegelturm

Die Postkarten wurden freundlicherweise vom Brunsbütteler Sammler Uwe Borchers zur Verfügung gestellt.

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