Läden im Koog-Ladenreihe Koogstrasse 32

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An dieser Stelle ein Dankeschön an Ute Hansen vom Stadtarchiv, Renate Zimmermann, Helga Jungklaus,Dieter Ausborm sowie Brigitte und Armin Sendel für die aktive Unterstützung bei der Recherche und Lieferung von Bildmaterial.

Hinweis auf zukünftige Bauaktivitäten am Marktplatz 26.10.1949

1949 – Kurz nach Kriegsende herrschte auch in Brunsbüttelkoog Aufbruchsstimmung. Der Bauunternehmer Friedrich Heese baute am Marktplatz an der Koogstraße für Erna Siebert und Fritz Zimmermann eine kleine Ladenreihe. Später wurde noch ein Gebäude für Kleinläden im Abstand von ca. 5m dazu gebaut. Vom gleichen Bauunternehmer wurde dann auch noch der Zwischenraum zwischen diesen beiden Ladenreihen als Geschäftsraum für seine Frau Lotte Heese ausgebaut (es wurde nur noch eine Rückwand, eine Tür und ein Dach benötigt), so daß letztendlich eine Ladenreihe mit 6 Läden entstand.
Es ist heute kaum vorstellbar – aber – die Ladenreihe hatte keine Toiletten.
Die Ladenbesitzer haben die Grundstücke von der Stadt jeweils immer auf 2 Jahre pachten können. Das war natürlich ein Zustand, der keine Investitionen und kaufmännische Ideen zuließ. Bis es endlich klappte und die Stadt das Gelände, auf dem die Ladenreihe stand, für 30 Jahre verpachtete.
Da in diesen Zeiten Flexibilität durch Autoverkehr noch relativ fremd und der Weg ins Internet noch völlig unbekannt war, konnten sich in der jungen Stadt (Stadturkunde unterzeichnet am 08.12.1948, Übergabe der Urkunde am 15.01.1949) viele Kleinläden etablieren.

1. Laden

Die Besitzerin des 1. Ladens war 1949 Erna Siebert. Sie und ihr Mann kamen – wie auch die Familie Zimmermann – aus Königsberg. Sie eröffnete – von der Koogstraße aus gesehen ganz links – am 12.11.1949 einen Blumenladen, der bis zum Abriß der Ladenzeile bestand. Kurt Siebert, ihr Mann, betrieb eine Autovermietung. 1974 modernisierte sie ihren Laden.

2. Laden

Rechts neben dem Blumenladen Siebert eröffnete – 2 Wochen nach Siebert - Fritz Zimmermann ein Textilwarengeschäft. Er hatte, bevor die Ladenreihe entstand, einen kleinen Kiosk links von dieser Stelle. Dieser mußte dann 1949 dem Bau der Ladenreihe weichen.
Den älteren Damen Brunsbüttelkoogs und Brunsbüttels dürfte dieser Laden in guter Erinnerung sein, da Zimmermann die passende Auswahl für diese Generation hatte. Es wurden in diesem Laden zu der Zeit (und auch später noch) viele Stoffe verkauft, da das „Heimschneidern“ oder auch schneidern lassen bei kleinen selbständigen Schneiderinnen und Schneidern (z.B. Thalau, Pawelzik etc.) sehr verbreitet war. Man hatte schlichtweg kein Geld für fertige „Klamotten“.
Nach dem Tode Fritz Zimmermanns 1976 übernahm seine Frau Erna unter tatkräftiger Mithilfe der Tochter Renate den Laden. Diese übernahm dann nach dem Tode ihrer Mutter 1992 den Laden bis zum Ende des Jahres.
Nach der Räumung der Koogstraße 32 baute Renate Zimmermann sich nochmal einen Laden in der Koogstraße 16 (vormals Lebensmittelgeschäft Soyka) auf.

3. Laden

Der 3. Laden wurde von Katharina Pegler belegt. Sie eröffnete ein Geschäft mit Kaffee, Konfitüren und Tabakwaren.

Am 31.10.1962 meldete Frau Pegler ihren Gewerbebetrieb wieder ab und die Fahrschule Ernst Bonnat (vorher im Fegbeitelblock am Rathausplatz) übernahm bis 1983 die Räumlichkeit. In späteren Jahren kaufte Erna Siebert den Raum als Lager- bzw. Ausstellungsraum.

4. Laden

Im Laden Nr. 4 präsentierte sich die Frau des Erbauers der Ladenreihe, Lotte Heese und eröffnete einen Einzelhandel mit Farben, Tapeten, Reinigungsmitteln und Baustoffen.

Am 01.07.1956 übernahm Waldemar Huck (Spitzname Walli) den Laden und führte ihn in der gleichen Weise bis zum Abriß weiter. Bekannt wurde der Laden unter dem Namen „Farben-Waldi“.

5. Laden

Ab 1950 Hans Ahllf

Nach Recherchen in den Gewerbeakten des Stadtarchivs gehörte der Laden neben Lotte Heese zunächst Hans Ahlf. 1930 meldete er in der Koogstraße 86 einen Handel mit Tannenbäumen an, seinen ersten Milchladen hatte er vom 1.4.1935 bis 18.6.1944 ebenfalls in der Koogstraße 86 (Läden im Koog-Koogstraße 85-91); an dem Tag zerstörte eine Bombe das Haus (siehe auch Bomben auf Brunsbüttelkoog und Ostermoor). Ab 1950 betrieb er dann in der Ladenreihe Koogstraße 32 ein Milchgeschäft, das er dann am 31.10.1952 aufgab.

Ab Dezember 1952 richtete dort dann Werner Falck seinen Laden für abgepackte Milch und Milcherzeugnisse ein.

Am 1. November 1956 übernahm der Molkereigehilfe Jürgen Sierk das Geschäft von Werner Falck.

Der Musikalienhändler Ernst Hölzner, vorher Koogstraße 94 (bis 1955) bzw. später 96 (bis 1959), hat danach den Laden übernommen. Für uns Jugendliche war dieser Laden interessant, weil man dort u.a. Schlagertexthefte erhalten konnte. Unten einige Beispiele dieser Hefte.Nach Hölzner hat "Farben-Waldi" den Laden zusätzlich als Lagerraum genutzt.

Hölzner 1965

Ca. 2 Jahre vor dem „Aus“ dieser Ladenzeile übernahm der Friseur Willi Dithmer den Laden und eröffnete einen Herrensalon.

6. Laden

Der 6. - und damit letzte - Laden dieser Reihe war kurzzeitig gepachtet von Frau Marg. Opitz, die ab dem 1.7.1950 einen Eisverkauf betrieb. Auf dem Foto weiter oben ist deutlich die Aufschrift „Eis“ auf der Rückseite des Hauses zu erkennen.
Danach übernahm Gertrud Lemor die Räumlichkeit. Sie eröffnete (offiziell) am 1.8.1953 eine Leihbücherei. Bücher der amerikanischen Jugendbuchserie „Das Pete-Buch“ (Geschichten und Streiche eines 16-jährigen Jungen und dem „Bund der Gerechten“ im amerikanischen Ort Somerset) konnte man in Brunsbüttelkoog u.a. bei ihr ausleihen. Unten ein Exemplar dieser 50-teiligen Serie.
Beim Ausleihen eines Buches wurde eine Kundennummer vergeben, die auf der Buchvorderseite eingetragen wurde, so daß jeder Leser sofort erkennen konnte, welches Buch er schon gelesen hat. Weiter unten ein Beispiel einer solchen Eintragung.
Das Ausleihen eines Buches für eine Woche kostete 40 Pfennige.

Aber auch Frau Lemor hat es nicht sehr lange in der Koogstraße 32 gehalten. Am 30.4.1956 verlagerte sie ihren Laden in die Koogstraße 14 (davor Hedrich) und am 30.4.1958 hat sie aufgegeben. Der Laden Koogstraße 32 ist dann von Fritz Zimmermann käuflich erworben und bis zum Schluß als Ausstellungsraum benutzt worden.
In späteren Jahren ist im Bereich 1. – 3. Laden zum Marktplatz hin noch ein kleiner Anbau entstanden (siehe Bilder unten).

Fotos von der Ladenreihe

Abriß und Neubau


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Nach Ablauf der Erbbaurechte wurden insgesamt ca. 2000 m² Grundstück (inclusive Ladenreihe) an den Automaten- und Spielhallenbetreiber Waldemar Kluch verkauft, der im April 1994 den „Schandfleck“ abreißen ließ. Es entstand dann der heutige Bau.

Heute sind in der Koogstraße 32 Büro- und Computertechnik Hahn und die Hypo-Vereinsbank. Hahn hatte 2014/15 den Raum neben der Bank übernommen, in dem vorher ein Blumenladen war.

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