Krebsberatungszentrum Westküste: Unterschied zwischen den Versionen

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Telefon: 04852 8378070
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== Finanzierung durch die Wattolümpiade ==
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Bild:Zweite Stammzellentypisierung.jpg|Schirmherrin: Doro
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Bild:Image (7).jpg|Starke Unterstützer: Kai Wingenfelder, Sänger von Fury in the Slaughterhouse und Holger Hübner, Gründer von Wacken Open Air.
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Meine Mitstreiter und ich betrachten uns als Mittler zwischen Krebs-Betroffenen und den Onkologen der umliegenden Kliniken. Als Selbst-Betroffene erkennen wir Mankobereiche und Ergänzungsmöglichkeiten oft besser als die Onkologen der Kliniken, jedenfalls aus der Sicht der Betroffenen. Im Laufe der Jahre hat sich der Dialog mit den Kliniken und den Fachärzten vor Ort ganz hervorragend entwickelt. Das geht sogar soweit, dass man mich zum Ehrenmitglied des Onkologischen Arbeitskreises ernannt hat. Besser könnten die Signale gegenseitiger Akzeptanz gar nicht sein. Besonders freue ich mich auch über die Aufgeschlossenheit gegenüber meiner ganzheitlichen Vorstellung von Komplementär-Medizin.
Bei der Einrichtung unserer Angehörigenzimmer geht es mir persönlich um die Sichtweise auf einen Teilaspekt palliativer Versorgung: Die Sterbebegleitung durch Freunde und Familienangehörige für austherapierte KrebspatientInnen. Der palliative Aufgabenbereich wird von den Kliniken naturgemäß anders formuliert und das ist auch gut so.
Meine liebe Frau Susanne und ich lernten während unserer 17 Lebensjahre in Spanien eine besonders tolerante Version von Betreuung kennen: Auf den Fluren und Balkonen, auch im garten der Klinik in Villajoyosa waren Familienangehörige am Grillen und Kochen, um ihren Lieben etwas gewohnteres als Krankenhauskost zu bereiten. Wer weiß denn besser, als eine Mutter, was die Kinder wieder auf die Beine bringt? Deshalb haben unsere Angehörigenzimmer auch eigene Einbauküchen.
Noch wichtiger ist jedoch die tatsächliche Nähe.
Im Laufe eines Lebens entfernen sich Kinder berufsbedingt häufig von ihrem Geburtsort, arbeiten und wohnen irgendwo in der weiten Welt. Wenn dann aber die Eltern ans Ende ihres Lebens gelangt sind, kehren sie zurück, um diese auf dem letzten Weg zu begleiten. Das gilt ganz besonders, wenn Menschen, die man liebt viel zu früh durch Krebs oder eine andere schwere Erkrankung aus dem Leben gerissen werden. Dann wird alles Andere nebensächlich und es geht um Nähe, um Liebe und Unterstützung.
Dem entsprechen die Kliniken so weit es möglich ist. es werden zusätzliche Betten ins Sterbezimmer gestellt, oder wenn ein Nachbarzimmer frei sein sollte, stellt man auch das großzügig zur Verfügung. Oft ist das sogar ein offizieller Aspekt palliativer Fürsorge. Aber das Sterben kann länger dauern, als man es erwartet hätte. Und dann kann diese Begleitung zur Strapaze für Angehörige werden.
Hier versuchen wir, ein wenig Linderung durch eine kleine räumliche Distanz zu schaffen, damit Begleitpersonen selbst wieder Kraft sammeln können. So können sie ihren Lieben stabiler und kraftvoller zur Seite stehen.
Deshalb richten wir diese Angehörigenzimmer ein.
Falls jemand unsere Arbeit unterstützen möchte:
https://www.wattoluempiade.de/spenden/


== Venenfinder ==
== Venenfinder ==
=== WKK Brunsbüttel ===
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Mit dem Venenfinder können auch verborgene Blutgefäße sichtbar gemacht werden. Das erleichtert das Legen von Infusionen, die Blutabnahme und leistet einen Beitrag zur Patientensicherheit. Die Initiative "Stark gegen Krebs" hat unserem Krankenhaus in Brunsbüttel eines dieser 4200 Euro teuren Geräte geschenkt. Der Ärztliche Direktor Dr. Thomas Thomsen und Geschäftsführer Dr. Martin Blümke waren begeistert und probierten das Gerät gleich mal aus.
=== WKK Heide ===
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== Tablet-Spenden ==
== Tablet-Spenden ==
Die Schilderung durch einen Frankfurter Freund war für mich der Auslöser für diese Spendenaktion:
Die Schilderung durch einen Frankfurter Freund war für mich der Auslöser für diese Spendenaktion:
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Das WKK bekam elf Tablets! (Foto)!
Das WKK bekam elf Tablets! (Foto)!
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Datei:Tabletspenden.jpg|left|mini|Tabletspenden|Am Ende konnte Jens Rusch über die Firma Expert in Brunsbüttel 50 Tablet-PC anschaffen und über den Hospiz- und Palliativverband an Palliativ-Einrichtungen an der gesamten Westküste verteilen. Das WKK bekam elf Tablets!
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Das WKK bekam elf Tablets!]]
Michaela Reh
 
7. Mai 2020
 
=== 50 Tablets gegen die Einsamkeit ===
 
Mit 50 fabrikneuen Tablets hat sich Oliver Kumbartzky gestern auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht – als Bote einer außergewöhnlichen Spendenaktion, die Künstler Jens Rusch Mitte April angeschoben hatte.
Anlässlich seines 70. Geburtstages, den er vor zwei Wochen feierte, bat der Brunsbütteler Künstler Freunde, Weggefährten und Facebook-Follower um eine Spende. Ziel: Mit dem Erlös Tablets für Patienten auf den Coronastationen sowie auf der Palliativstation des Westküstenklinikums anzuschaffen, die keinen oder nur sehr eingeschränkten Kontakt zu ihren Angehörigen halten können (wir berichteten). Bereits nach wenigen Tagen war das ursprünglich angepeilte Ziel von 2500 Euro überschritten. Deshalb sollte nun neben dem WKK auch der Landeshospizverband vom Tabletspendensegen der Rusch-Freunde profitieren. „Vielleicht schaffen wir ja die 5000-Euro-Marke“, hoffte der inzwischen 70-Jährige kurz vor seinem Geburtstag.
 
Es sollte anders kommen: Am Ende standen mehr als 12 000 Euro auf der Spendenuhr – auch Dank einer Spende von 5000 Euro, die ein Ehepaar aus dem südlichen Dithmarschen, das in unserer Zeitung von Ruschs Aktion gelesen hatte, für diesen guten Zweck verwendet sehen wollte.
 
Auch der Brunsbütteler Elektronik-Händler Expert unterstützte die Aktion, am Mittwoch schließlich nahm Rusch 50 Tablets in Empfang, die Kumbartzky gestern vor der Landtagssitzung nach Kiel brachte, wo sie von Professor Dr. Roland Repp, dem Vorsitzenden des Hospiz- und Palliativverbands Schleswig-Holstein, in Empfang genommen wurden. Der Verband sorgt nun für die zielgenaue weitere Verteilung in Dithmarschen, aber auch in weiteren Kreisen an der Westküste. So bekommt die Palliativstation im Brunsbütteler Klinikum vier der Geräte, fünf Geräte gehen an die Station im Heider WKK. Zwei zusätzliche Geräte, die Expert zur Verfügung stellte, gehen an die Geriatrie im Brunsbütteler Klinikum.
 
Zunächst werden die Tablets jedoch mit einer besonderen Software ausgestattet, die ganz simpel Videochats ermöglicht, wie Rusch erklärt: „Sie schalten sich ein, sobald sie bewegt werden, und ab, wenn man sie wieder ablegt. Sofort und ohne jegliche Vorkenntnisse wird dann der Kontakt zu Familienangehörigen oder Hospiz-Betreuern hergestellt.“ IT-Studenten der Uni-Kiel helfen per Team-Viewer auch den Angehörigen bei der Handhabung zuhause. „So sind auch Familien-Konferenzen möglich.“
 
Rusch dankt, auch im Namen des Wattolümpiadevereins, über den die Aktion lief, für die zahlreichen großen und kleinen Spenden, die das Tablet-Projekt letztlich zu so großem Erfolg führten. „Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte man mir nicht machen können.“


== Laudatio ==
== Laudatio ==
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Michael Behrendt
Michael Behrendt
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== Umbau ==
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Aktuelle Version vom 2. September 2023, 07:19 Uhr

Logo Krebsberatungszentrum Westküste

Leitung

Petra Köster ist die Leiterin des Krebsinformationszentrums Westküste.

Adresse: Koogstraße 41-43, 25541 Brunsbüttel

Telefon: 04852 8378070

Bz.jpg

Finanzierung durch die Wattolümpiade

Schmutziger Sport für eine saubere Sache

Seit 2004 trägt der Wattolümpiade-Verein mit seiner unkonventionellen Benefizveranstaltung dazu bei, Strukturen für Krebsbetroffene in der Region nachhaltig zu verbessern.

Mehr als 440.000 Spenden-Euros wurden mit der Wattolümpiade in den vergangenen 16 Jahren für den guten Zweck generiert!

So finanziert der Verein seit 2005 unter anderem zwei Beratungsstellen für Krebspatienten und deren Angehörige in Brunsbüttel und Heide. Nachdem in den vergangenen Jahren die Einrichtung eines Palliativzimmers am Brunsbütteler Westküstenklinikum auf der Agenda stand und zwei großangelegte Typisierungs-Aktion mehr als 850 potenzielle Lebensretter hervorbrachte, wurde die Einrichtung von Angehörigenzimmern am Heider Westküstenklinikum sowie die Ausstattung eines Zimmers für onkologische Behandlungen am Klinikum Brunsbüttel vom Wattolümpiade-Verein finanziell unterstützt, außerdem die Kinderhospizarbeit des Hospizvereins Dithmarschen. Schwerpunkt im Jahr 2015 war die Einrichtung des Krebsberatungszentrums Westküste. Eine große Resonanz erfahren auch die vom Wattolümpiade-Verein organisierten Brunsbütteler Krebsinformationstage, die 2020 zum inzwischen zwölften Mal stattfinden.

Das Konzept ist so simpel wie effektiv: Alle Organisatoren und Helfer engagieren sich ehrenamtlich – alle Kosten, die ansonsten entstehen, werden in voller Höhe von Sponsoren getragen.

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Stammzellentypisierung

Krebsinformationstage

Du engagierst Dich seit 2004 in allerhöchstem Maße für die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft und für Betroffene im ganzen Land. Ich erlebe Dich in unserem Arbeitsalltag als einen in höchsten Maße engagierten ehrenamtlichen Helfer der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft, der die Versorgungsstrukturen für Krebsbetroffene im ganzen Land in den letzten Jahren maßgeblich mit gestaltet und gefördert hat.

Dass wir an der Westküste die ambulante Krebsberatung für Familien mit Krebs stetig weiter ausbauen und anbieten dürfen, haben wir zu großen Teilen Dir und Deinen Freunden und Förderern der Wattolümpiade zu verdanken. Du setzt Dich beispiellos für Krebsbetroffene und ihre optimale Versorgung ein und Du warst stets durch Deine eigene Betroffenheit ein Sprachrohr und ein Botschafter für die Bedürfnisse von Patienten und Angehörige. Es ist eine große Freude und Inspiration mit Dir zusammen arbeiten zu dürfen.


Katharina Papke

Geschäftsführerin

Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft e.V.

Maltherapie

Angehörigenzimmer

Meine Mitstreiter und ich betrachten uns als Mittler zwischen Krebs-Betroffenen und den Onkologen der umliegenden Kliniken. Als Selbst-Betroffene erkennen wir Mankobereiche und Ergänzungsmöglichkeiten oft besser als die Onkologen der Kliniken, jedenfalls aus der Sicht der Betroffenen. Im Laufe der Jahre hat sich der Dialog mit den Kliniken und den Fachärzten vor Ort ganz hervorragend entwickelt. Das geht sogar soweit, dass man mich zum Ehrenmitglied des Onkologischen Arbeitskreises ernannt hat. Besser könnten die Signale gegenseitiger Akzeptanz gar nicht sein. Besonders freue ich mich auch über die Aufgeschlossenheit gegenüber meiner ganzheitlichen Vorstellung von Komplementär-Medizin. Bei der Einrichtung unserer Angehörigenzimmer geht es mir persönlich um die Sichtweise auf einen Teilaspekt palliativer Versorgung: Die Sterbebegleitung durch Freunde und Familienangehörige für austherapierte KrebspatientInnen. Der palliative Aufgabenbereich wird von den Kliniken naturgemäß anders formuliert und das ist auch gut so. Meine liebe Frau Susanne und ich lernten während unserer 17 Lebensjahre in Spanien eine besonders tolerante Version von Betreuung kennen: Auf den Fluren und Balkonen, auch im garten der Klinik in Villajoyosa waren Familienangehörige am Grillen und Kochen, um ihren Lieben etwas gewohnteres als Krankenhauskost zu bereiten. Wer weiß denn besser, als eine Mutter, was die Kinder wieder auf die Beine bringt? Deshalb haben unsere Angehörigenzimmer auch eigene Einbauküchen. Noch wichtiger ist jedoch die tatsächliche Nähe. Im Laufe eines Lebens entfernen sich Kinder berufsbedingt häufig von ihrem Geburtsort, arbeiten und wohnen irgendwo in der weiten Welt. Wenn dann aber die Eltern ans Ende ihres Lebens gelangt sind, kehren sie zurück, um diese auf dem letzten Weg zu begleiten. Das gilt ganz besonders, wenn Menschen, die man liebt viel zu früh durch Krebs oder eine andere schwere Erkrankung aus dem Leben gerissen werden. Dann wird alles Andere nebensächlich und es geht um Nähe, um Liebe und Unterstützung. Dem entsprechen die Kliniken so weit es möglich ist. es werden zusätzliche Betten ins Sterbezimmer gestellt, oder wenn ein Nachbarzimmer frei sein sollte, stellt man auch das großzügig zur Verfügung. Oft ist das sogar ein offizieller Aspekt palliativer Fürsorge. Aber das Sterben kann länger dauern, als man es erwartet hätte. Und dann kann diese Begleitung zur Strapaze für Angehörige werden. Hier versuchen wir, ein wenig Linderung durch eine kleine räumliche Distanz zu schaffen, damit Begleitpersonen selbst wieder Kraft sammeln können. So können sie ihren Lieben stabiler und kraftvoller zur Seite stehen. Deshalb richten wir diese Angehörigenzimmer ein. Falls jemand unsere Arbeit unterstützen möchte: https://www.wattoluempiade.de/spenden/

Venenfinder

WKK Brunsbüttel

Mit dem Venenfinder können auch verborgene Blutgefäße sichtbar gemacht werden. Das erleichtert das Legen von Infusionen, die Blutabnahme und leistet einen Beitrag zur Patientensicherheit. Die Initiative "Stark gegen Krebs" hat unserem Krankenhaus in Brunsbüttel eines dieser 4200 Euro teuren Geräte geschenkt. Der Ärztliche Direktor Dr. Thomas Thomsen und Geschäftsführer Dr. Martin Blümke waren begeistert und probierten das Gerät gleich mal aus.

WKK Heide

Überrreichung und Vorführung im WKK Heide

Tablet-Spenden

Die Schilderung durch einen Frankfurter Freund war für mich der Auslöser für diese Spendenaktion: "Ich stehe vor der Klinik, aber ich kann nicht hinein. Ich weiss, dass hinter diesem Fenster die Frau stirbt, die mich in diese Welt brachte. Sie hat mich beschützt, begleitet, jederzeit verstanden. Ohne jegliche Einschränkung. Sie war meine Löwenmutter. Und jetzt kann ich mich nicht bei ihr dafür bedanken, indem ich sie aus diesem Leben begleite." Natürlich weiss ich, dass ein virtueller Dialog kein Ersatz für eine letzte Umarmung sein kann. Aber er kann eine Linderung bedeuten. Es war, als hätte ich mir zu meinem Geburtstag selbst ein Geschenk gemacht. Ich bedanke mich bei Allen, die durch ihre Spenden dazu beigetragen haben von ganzem Herzen.


Am Ende konnte Jens Rusch über die Firma Expert in Brunsbüttel 50 Tablet-PC anschaffen und über den Hospiz- und Palliativverband an Palliativ-Einrichtungen an der gesamten Westküste verteilen.

Das WKK bekam elf Tablets! (Foto)!

Michaela Reh

7. Mai 2020

50 Tablets gegen die Einsamkeit

Mit 50 fabrikneuen Tablets hat sich Oliver Kumbartzky gestern auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht – als Bote einer außergewöhnlichen Spendenaktion, die Künstler Jens Rusch Mitte April angeschoben hatte. Anlässlich seines 70. Geburtstages, den er vor zwei Wochen feierte, bat der Brunsbütteler Künstler Freunde, Weggefährten und Facebook-Follower um eine Spende. Ziel: Mit dem Erlös Tablets für Patienten auf den Coronastationen sowie auf der Palliativstation des Westküstenklinikums anzuschaffen, die keinen oder nur sehr eingeschränkten Kontakt zu ihren Angehörigen halten können (wir berichteten). Bereits nach wenigen Tagen war das ursprünglich angepeilte Ziel von 2500 Euro überschritten. Deshalb sollte nun neben dem WKK auch der Landeshospizverband vom Tabletspendensegen der Rusch-Freunde profitieren. „Vielleicht schaffen wir ja die 5000-Euro-Marke“, hoffte der inzwischen 70-Jährige kurz vor seinem Geburtstag.

Es sollte anders kommen: Am Ende standen mehr als 12 000 Euro auf der Spendenuhr – auch Dank einer Spende von 5000 Euro, die ein Ehepaar aus dem südlichen Dithmarschen, das in unserer Zeitung von Ruschs Aktion gelesen hatte, für diesen guten Zweck verwendet sehen wollte.

Auch der Brunsbütteler Elektronik-Händler Expert unterstützte die Aktion, am Mittwoch schließlich nahm Rusch 50 Tablets in Empfang, die Kumbartzky gestern vor der Landtagssitzung nach Kiel brachte, wo sie von Professor Dr. Roland Repp, dem Vorsitzenden des Hospiz- und Palliativverbands Schleswig-Holstein, in Empfang genommen wurden. Der Verband sorgt nun für die zielgenaue weitere Verteilung in Dithmarschen, aber auch in weiteren Kreisen an der Westküste. So bekommt die Palliativstation im Brunsbütteler Klinikum vier der Geräte, fünf Geräte gehen an die Station im Heider WKK. Zwei zusätzliche Geräte, die Expert zur Verfügung stellte, gehen an die Geriatrie im Brunsbütteler Klinikum.

Zunächst werden die Tablets jedoch mit einer besonderen Software ausgestattet, die ganz simpel Videochats ermöglicht, wie Rusch erklärt: „Sie schalten sich ein, sobald sie bewegt werden, und ab, wenn man sie wieder ablegt. Sofort und ohne jegliche Vorkenntnisse wird dann der Kontakt zu Familienangehörigen oder Hospiz-Betreuern hergestellt.“ IT-Studenten der Uni-Kiel helfen per Team-Viewer auch den Angehörigen bei der Handhabung zuhause. „So sind auch Familien-Konferenzen möglich.“

Rusch dankt, auch im Namen des Wattolümpiadevereins, über den die Aktion lief, für die zahlreichen großen und kleinen Spenden, die das Tablet-Projekt letztlich zu so großem Erfolg führten. „Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte man mir nicht machen können.“

Laudatio

Laudatio von Michael Behrendt anlässlich der Bürgerpreisverleihung an die Initiative „Stark gegen Krebs“ am 7. Januar 2018


Als ich Anfang Dezember von Kuno gefragt wurde, ob ich heute die Laudatio für den Bürgerpreis halten könnte, da habe ich einen Moment lang gezögert. Nicht, weil ich mich nicht gern reden hör, sondern weil heute Menschen ausgezeichnet werden sollen, die mir zu einem großen Teil besonders nahe stehen.

Es sind nämlich Wegbegleiter. Menschen, die – anders als ich – das Thema Krebs nicht als etwas Abstraktes begreifen, sondern sich derart intensiv damit auseinandersetzen, dass ich davor nur den Hut ziehen kann.

Es ist kein Geheimnis, dass heute die Menschen, die hinter dem Krebsberatungszentrum Westküste stehen und zum Teil seit zehn Jahren hinter der Initiative „Stark gegen Krebs“, mit dem Bürgerpreis der CDU Brunsbüttel ausgezeichnet werden sollen.

Und es ist auch kein Geheimnis, dass sowohl hinter dem KBZ, als auch hinter der Initiative „Stark gegen Krebs“ zwei Institutionen stehen, für die auch ich – wenn auch indirekt – verantwortlich zeichne. Denn beide fußen auf der Wattolümpiade, jenes Event, von dem ein hochdotierter Stadtmarketingexperte einst befand, dieser „Jux“ tauge allenfalls dazu, ein – ich zitiere im Originalton – „Einfamilienhaus zu versenken“.

Fast 14 Jahre später wissen wir nicht mehr viel von diesem „Experten“ von einst. Von der Wattolümpiade dagegen wissen wir, dass sie seit 2004 mehr als 330.000 Euro für segensreiche Zwecke eingebracht hat, und dazu einen fast noch bedeutsameren Erfolg: das Thema Krebs aus der Tabuzone geholt zu haben.

Dieses ist bekanntermaßen ja schon 2012 von der CDU mit dem Bürgerpreis an den Wattolümpiade-Verein gewürdigt worden. Wir haben uns damals sehr über diese Auszeichnung gefreut und tun dies auch heute noch.

Um eines aber noch mal zu verdeutlichen: Die Wattolümpiade sorgt für die finanziellen Rahmenbedingungen. Doch „Krebshilfe“ – wie es manchmal verkürzt als Sammelbegriff genannt wird – lässt sich per se nicht kaufen.

Um Krebsbetroffenen im Kampf gegen die Krankheit zur Seite zu stehen, braucht es Menschen. Menschen, die neben Fachwissen, Engagement, Empathie vor allem eines mitbringen müssen:

Kraft. Kraft sich Dingen, Situationen, Emotionen zu stellen, die den meisten von uns Angst einflößen.

Dingen, Situationen, Emotionen, denen sich die meisten von uns nicht stellen würden.

Weil sie schmerzen. Einen mitnehmen. Traurig machen. Den Schlaf rauben.

Heute werden jene Menschen geehrt, die diese Kraft haben – und sich unter dem Dach der Krebsberatungszentrums Westküste, unter dem Dach der Initiative "Stark gegen Krebs" direkt und unmittelbar für Krebsbetroffene einsetzen.

Wir werden sie gleich kennenlernen.

In der Führung des Wattikans haben wir eine klare Aufgabenverteilung: Oli kümmert sich um den Sport, Dirk und ich um alles Organisatorische rund um die Wattolümpiade – und Jens um das Thema Krebs.

Schließlich war es Jens, der 2004 die Idee hatte, mit dem „Quatsch im Matsch“ Sinnvolles für Krebsbetroffene zu tun. Er hatte gerade den Höllenritt seiner eigenen Krebserkrankung hinter sich gebracht und wusste genau, woran es Krebsbetroffenen hier in der Region mangelt.

Ich habe schon mehrmals das Wort „Krebsbetroffene“ benutzt. Vielleicht muss ich dies noch mal näher erläutern: Betroffen sind ja nicht nur die, die Krebs diagnostiziert bekommen, sondern auch die Menschen im Umfeld der Krebserkrankten. Partner, Familie, Angehörige, Freunde.

Auch diese hatte man vor 15 Jahren noch nicht wirklich auf dem Schirm, was Beratungs- und Informationsangebote in der Region angeht.

Und Jens damit eine Mission.

Mit dem Erlös der ersten Wattolümpiade wurde im Jahr 2005 die erste Krebsberatungsstelle am Brunsbütteler Westküstenklinikum aus der Taufe gehoben. Schon im Jahr darauf folgte die zweite Beratungsstelle, am Klinikum Heide. Beide organisatorisch geführt von der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft, die fortan mit den Erlösen der Wattolümpiaden bedacht werden sollte.


Zum Geburtshelfer der Initiative „Stark gegen Krebs“, unter der der Wattolümpiade-Verein heute sämtliche Aktivitäten für Krebsbetroffene bündelt, avancierte just in dieser Zeit bezeichnenderweise das Finanzamt Itzehoe. Dort fand man nämlich die Wattolümpiade als Benefizevent für Krebsbetroffene klasse, gab uns aber den Wink, dass es mit dem Spendengeldern-Einsammeln für eine andere gemeinnützige Organisation – hier die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft – allein nicht getan sein kann.

„Ihr wollt was für die ,öffentliche Gesundheitspflege’ tun? Dann macht mal. Am besten direkt.“

So entstanden die Brunsbütteler Krebsinformationstage, denen sich Jens fortan federführend widmete.

Was er damals nicht ahnte: Dass er und seine Frau Suse zu einer Art offizieller Anlaufstelle für Krebsbetroffene werden sollte. Immer öfter standen wildfremde Leute in der Galerietür oder hingen am Telefon, die Rat suchten – oder die einfach ihren Kummer von der Seele reden wollten.

Wäre die Aufgabenverteilung im Wattikan damals eine andere gewesen, das Kapitel „Stark gegen Krebs“ wäre heute längst Geschichte.

Doch Suse und Jens zeigten Nehmerqualitäten – und wurden dafür 2015 mit einer neuerlichen positiven Wendung belohnt. Seinerzeit hatten die Eigentümer des Brunsbütteler Ärztezentrums dem Wattolümpiade-Verein angeboten, eigene Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Ein Geschenk des Himmels, denn so wurde wenig später ein Traum Wirklichkeit:

Mit der Inbetriebnahme des Krebsberatungszentrums Westküste im Juni 2015 konnte nicht nur das Beratungsangebot deutlich ausgeweitet werden – Brunsbüttel bekam einen offiziellen Anlaufpunkt für Krebsbetroffene mitten im Herzen der Stadt und gleichzeitig ein Zentrum, in dem Angebote wie Selbsthilfegruppen und Workshops gebündelt werden konnten.

Suse hatte – Jens sieht das manchmal anders – schon immer gute Ideen. Ihre bislang beste war es zweifelsohne, Petra Köster dafür zu begeistern, die Leitung dieses neuen Zentrums zu übernehmen. Dass sich das Krebsberatungszentrum seitdem derart positiv entwickelt hat und inzwischen ein unverzichtbarer Teil der Gesundheitslandschaft in der Region ist, ist vor allem Petras Verdienst.

Es gibt ja viele Menschen, die von sich sagen, ihr Beruf wäre Berufung. In diesem Fall ist es offenkundig.

Petra gelang ist nicht nur, die erweiterten Beratungsangebote und Sprechstunden zu etablieren, sondern sie motivierte weitere Menschen, sich im KBZ zu engagieren.

Wie zum Beispiel Nadine Peters und Olaf Wehrsig mit ihrer Hinterbliebenengruppe „Café Zeitenwende“, Anja Flindt, die Petra in der Selbsthilfegruppe "Leben mit Krebs" zur Seite steht, oder auch die „Heißen Nadeln“ um Elke Frost und Heidi Denker, die hier Herzkissen nähen.

Natürlich hat sich auch Jens nicht herausgezogen. Er organisiert gemeinsam mit Petra die Krebsinformationstage, die in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfinden, und bietet zudem auch regelmäßige Aktionen wie die Maltherapie an.

Suse hat derweil mit ihrer Angehörigengruppe eine Heimat im KBZ gefunden.

Und dann gibt es noch Menschen wie Hans-Erich Sievers, der als Mädchen für alles segensreich im Hintergrund wirkt, werkelt und hausmeistert und immer zur Stelle ist, wenn Hilfe gefragt ist.

Oder meinen Präsidenten Dirk, der das Bindeglied des Wattolümpiadevereins zum KBZ ist und immer hineinhorcht, wo es Bedarfe an der Krebsfront gibt.

Und nicht zu vergessen das Apotheker-Paar Nicole und Sebastian Schön. Den beiden gehören die Räumlichkeiten – und ihnen ist es eine echte Herzensangelegenheit, das KBZ und all die vielen Aktionen unter der Flagge von „Stark gegen Krebs“ nach Kräften zu unterstützen. Ohne sie wäre vieles nicht denkbar.

Wenn ich zum Abschluss meiner Ausführungen denn noch einen Wunsch äußern darf, dann jenen, dass es hoffentlich noch viele Jahre lang Menschen wie die eben genannten geben möge, die Zeit und Energie finden, um Menschen im Kampf gegen den Krebs zu begleiten, ihnen Mut zu machen und Kraft zu geben.

Den Geehrten meinen Respekt – den Bürgerpreis 2018 habt Ihr Euch redlich verdient.

Michael Behrendt

Umbau

Tieraztpraxis / Umbau