Weißer Leuchtturm Soesmenhusen

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Die älteren Brunsbütteler (und vor allem die Segler) kannten ihn genau – den weißen Leuchtturm in Soesmenhusen. So manch sonntäglicher Familienspaziergang führte an die Elbe, vorbei am leuchtendweißen Turm, der - bedingt durch seinen Standort – zusammen mit der Mole 4 die Einfahrt in den Alten Hafen markierte, aber eigentlich der Befeuerung des Fahrwassers nördlich und südlich der Ostebank diente.

Der Bau


Kanal-Zeitung 1896 vom 16.3.1896

Das Reichsamt des Inneren beschloß am 22. Januar 1895 an dieser Stelle ein Leuchtfeuer zu errichten. Der bisherige Leuchtturm (ein weißer, viereckiger Turm mit schwarzem Dach) stand zwischen Zweidorf und Hermannshof (53° 53’ 30’’ N.Br., 9° 6’ 0’’ Ö.Lg - 2315m westlich der Einfahrt in den alten Hafen). Er hatte ein festes Feuer und beleuchtete das Fahrwasser stromaufwärts in ganzer Breite. Das Feuer (Linsen-Apparat IV. Ordnung mit 1 Lampe) wurde mit Petroleum betrieben und verbrauchte stündlich 68g (250 kg/Jahr). Höhe des Leuchtfeuerturms war 10,1m, Höhe des LF 7,3m über dem Erdboden, Sichtweite 8 Seemeilen. Der Turm wurde für eine Summe von 110 Mark an den Brunsbütteler Zimmermeister Lau zum Abbruch vergeben.


Die geographische Lage des Leuchtturms war

  • 53° 53' 27" N
  • 09° 07' 18" O .


Der Auftrag für den Turm wurde an die Nürnberger Aktien-Bau-Gesellschaft vergeben, die auch bereits die Hochbrücke Grünenthal gebaut hat. Er hatte eine Feuerhöhe von 15,5m über mittlerem Tidenhochwasser und eine Sichtweite von 12,5 Seemeilen.
Auf der Versammlung der Deichkommüne und der Schleuseinigung des Binnerkirchspiels Brunsbüttel am 6.6.1896 reichte der Leuchtturmwärter Wulf das Gesuch auf eine Wohnung im Leuchtturm ein. Kanal-Zeitung 1896

Zeitungsartikel

Die Technik

Prinzip der Gürtellinse

Die Optik in der 16,71m hohen sog. Bake wurde von der Firma Gebr. Picht & Co in Rathenow geliefert. Die Gürtellinse der Leuchte hatte einen Durchmesser von 0,5m und einen gleich großen katadioptrischen Reflektor.


Das Licht wurde durch Mineralölbefeuerung erzeugt. Sein festes Feuer wurde rechts von einem dreifachen Blitzlicht begrenzt. Es war eine Warnung, daß man sich außerhalb des Fahrwassers befand.
Der Turm wurde nach einem neuartigen Modell konstruiert. Hinter den Eisenwänden wurden für den Innen-Ausbau so genannte de Bruyn´sche Isolierplatten verwendet, die Wind und Wetter trotzen sollten. Der weiße, viereckige Turm ragte 12m über die Deichkrone. Über dem gemauerten Fundament befand sich ein Lagerraum, darüber ein Wohnraum für den Lampenmeister und ganz oben der Lampenraum. Der kurz nach Fertigstellung Ende 1895 noch schwarze Turm wurde nach einer vor Rost schützenden Panzerlackfarbe endgültig mit einer weißen Deckfarbe versehen, so daß er auch tagsüber ein weithin sichtbares Objekt abgab.

Bildergalerie

Zeichnung von Jens Rusch 1976

Das Leuchtfeuer Soesmenhusen (Unterfeuer) bildete mit dem 1913 in Betrieb genommenen Leuchtfeuer in der Schulstraße (Mangelstraße - Oberfeuer) eine Einheit. Da sich im Laufe der Zeit Veränderungen im Fahrwasserbereich bemerkbar machten, wurden am 01.08.1975 beide Leuchtfeuer durch eine neue Richtfeuerlinie ersetzt. Der letzte Leuchtturmwärter war nach alten Unterlagen Walter Drygalla.
Der weiße Leuchtturm wurde am 27.01.1976 abgerissen.

Postkarten vom weißen Leuchtturm

Der Abriß

Links

http://www.baken-net.de/brunsbuettel_leuchtbake.htm

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